Bessere Patientenversorgung

Risikopatienten per Telemedizin überwachen

10.10.2008 von Riem Sarsam
Risikofaktoren früher erkennen, Behandlungsqualität verbessern: Dafür haben Krankenkassen, Haus- und Fachärzte einen Vertrag über ein neues Gesundheitsnetzwerk geschlossen. Ziel ist eine integrierte Versorgung herzinsuffizienter Patienten in der Region Bodensee und Oberschwaben. Unterstützt wird das Projekt von Philips und T-Systems.

Die Partner des Netzwerkes sind die Krankenkassen DAK, Barmer Ersatzkasse, BKK ZF & Partner und BKK MTU Friedrichshafen sowie das Klinikum Friedrichshafen, der Hausärzteverein Friedrichshafen und das Ärztenetz Bodenseekreis. Sie wollen künftig Patienten mit Herzschwäche auf Basis eines telemedizinischen Überwachungssystems versorgen.

Das neue Versorgungsnetzwerk kooperiert mit den Technologiepartnern Philips und T-Systems, die für die
Versorgung der Patienten die telemedizinische Lösung Motiva bereitstellen. T-Systems setzt Motiva bereits in einem Pilotprojekt in der T-City Friedrichshafen ein.

"Wenn wir frühzeitig erkennen, ob es einem akut kranken herzinsuffizienten Patienten schlechter geht, können wir seine Lebensqualität verbessern, in dem wir sofort entsprechende Behandlungsmaßnahmen ergreifen“, sagt Jochen Wolf vom Klinikum Friedrichshafen. Dafür sei auch die durchgängige Betreuung vom Hausarzt bis zum Herzspezialisten entscheidend.

Daher wollen die beteiligten niedergelassenen Ärzte und Klinikmediziner künftig enger und intensiver als bisher zusammenarbeiten. Ziel ist es auch, durch die Früherkennung Klinikaufenthalte soweit wie möglich zu vermeiden oder zu verkürzen.

Motiva ermöglicht es den Ärzten, herzkranke Menschen in ihren eigenen vier Wänden zu betreuen. Per Fernseher übermitteln die Patienten dazu regelmäßig Daten wie Blutdruck, Herzfrequenz oder Körpergewicht an die Klinik. Für den Betrieb des Systems benötigen sie lediglich eine Set-Top-Box für das Fernsehgerät, einen Breitbandinternetanschluss, eine digitale Waage
und ein Blutdruckmessgerät.