Jobtitel sagen wenig im IT-Bereich

Rollenverständnis in der IT oft unklar

09.11.2004 von Michael Kallus
Arbeitgeber und Angestellte haben manchmal völlig unterschiedliche Vorstellungen, wer was tut - besonders in der IT-Branche, in der Berufsbilder rasch wechseln. Das zeigt eine Studie des kanadischen Software Human Resource Council.

Immerhin 85 Prozent der Grafikdesigner glauben, dass ihr Arbeitgeber die gleiche Vorstellung von ihrem Job hat, wie sie. Ein ganz anderes Bild ergibt sich jedoch im Hardware-Support. Hier sehen sich nur 22 Prozent der Techniker in der Rolle, die von ihrem Arbeitgeber definiert wurde überein. Während ihre Chefs sie eher im Bereich der Hardware-Betreuung, inklusive Weiterentwicklung sehen, sehen sich die Techniker beispielsweise als Netzwerktechniker (18 Prozent), Computer-Administrator (19 Prozent) oder als Software-Entwickler (16 Prozent).

Das zeigt, so die Studie, dass Jobtitel in der IT-Branche wenig aussagekräftig sind, da die Aufgaben oft wechseln. Angestellte, die in neuen Bereichen arbeiten und neue Aufgaben erhalten, kümmern sich meist nicht um ihre Bezeichnung und behalten einfach die alte – auch wenn sie technisch ungenau ist.

Darüber hinaus erfasst die Studie auch die Arbeitszeiten in der IT-Branche. Kanadische IT-Angestellte arbeiten durchschnittlich 43,2 Stunden in der Woche, davon sind 5,6 Überstunden. Bezahlt bekommen sie aber im Durchschnitt nur 2,4 Überstunden, 3,2 Stunden verfallen.

Die IT-Angestellten, die am längsten arbeiten, bekommen die wenigsten Überstunden bezahlt. Mitarbeiter im Bereich Computersystem-Design verbringen beispielsweise pro Woche 44,8 Stunden in ihrer Arbeit, wovon sie aber nur 2,6 Überstunden bezahlt bekommen, 4,1 Überstunden bleiben unvergütet. IT-Angestellte in der öffentlichen Verwaltung hingegen arbeiten durchschnittlich 41,6 Stunden, 2,4 Überstunden werden ihnen bezahlt, 1,8 verfallen.

Für die Studie hat Statistics Canada rund 70 Prozent des kanadischen IT-Arbeitsmarkts erfasst. Das entspricht 25.000 Arbeitgeber sowie 35.000 Angestellten im öffentlichen und privaten Bereich.

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