Finanzagenturen nutzen Miet-Software am aktivsten

SAAS in kleinen Firmen weithin unbekannt

21.02.2007 von Werner Kurzlechner
Die derzeit hoch gehandelte Mietlösung "Software as a Service" (SAAS) spielt in kleinen Firmen noch kaum eine Rolle: 81 Prozent der Kleinunternehmer haben noch nicht einmal davon gehört. Das fanden die Marktforscher von Techconsult in einem Trendbarometer im Auftrag von Microsoft heraus.

SAAS, der Software-Zugriff via Internet gegen eine monatliche Mietgebühr, ist in Firmen mit weniger als 50 Beschäftigten also weithin unbekannt. Entsprechend wenige Unternehmen nutzen die Methode: lediglich neun Prozent. Nur weitere zwei Prozent planen, SAAS in den kommenden beiden Jahren auszuprobieren.

Eindeutig lässt sich bestimmen, wer SAAS überhaupt verwendet. 18 Prozent der kleinen Finanzagenturen haben das Miet-Modell als Alternative zur Kauf-Software entdeckt, insbesondere für ERP-Lösungen, Mailserver-Lösungen und Portale. Elf Prozent der Handelsbetriebe nutzen SAAS, meistens für ihre Buchführung oder ebenfalls für ERP-Lösungen.

Das Desinteresse erklärt sich neben der Unkenntnis zu einem guten Teil aus fehlendem Bedarf. 65 Prozent der Unternehmer gaben an, die benötigte Software bereits installiert zu haben. Die Marktforscher vermuten, dass SAAS mit Ablauf bestehender Lizenzen für manche durchaus zum Thema werden könnte.

Darüber hinaus sprechen Bedenken wegen der Informationssicherheit gegen SAAS. 53 Prozent der Unternehmer bekräftigten, wichtige Daten grundsätzlich nicht außer Haus zu lassen. 38 Prozent beurteilen die Sicherheit innerhalb ihres Unternehmens schlicht als größer.

Hauptsorge ist die Informationssicherheit

Das spiegelt sich auch in den Antworten auf die Frage nach den größten Nachteilen wider: 83 Prozent nannten das Sicherheitsrisiko bei der Datenauslagerung, 78 Prozent ein Gefühl des Kontrollverlustes. Den Anpassungsaufwand an interne Anwendungen erachten 61 Prozent als zu hoch. 45 Prozent fürchten ein Zuviel an Beratungsbedarf.

Trotz dieser Skepsis schreiben die Kleinunternehmer SAAS durchaus Vorzüge zu - insbesondere wegen des Einsparpotentials: 81 Prozent nannten als größten Vorteil, dass keine Kosten für Installation und Wartung anfallen; 76 Prozent erscheint es als attrativ, dass keine Lizenzgebühr zu zahlen ist; eine nutzungsabhängige Bezahlung begrüßen 71 Prozent.

Dass auch Mitarbeiter im Außendienst bequem auf die Software zugreifen können, schätzen 53 Prozent als Vorzug ein. Als interessante Alternative erscheint SAAS deswegen vornehmlich kommunalen Versorgungsbetrieben, die diesen Aspekt zu 63 Prozent herausstrichen.

Für das Trendbarometer befragt Techconsult monatlich 200 Unternehmer als Stichprobe aus einem Panel. Zu SAAS führten die Marktforscher ihre Interviews jeweils zu einem Viertel mit Dienstleistern und Händlern. Jeweils ein Fünftel ist dem produzierenden Handwerk und dem Finanzgewerbe zugeordnet. Die übrigen zehn Prozent entfallen auf Energie- und Wasserversorger sowie Internet-Provider.