Anforderungen an Bewerber

Schlechte Karten für IT-Absolventen

10.03.2010 von Andrea König
2009 sank in jedem zweiten Unternehmen der Bedarf an Absolventen von IT-Studiengängen. In den kommenden fünf Jahren soll die Nachfrage wieder steigen. Eine Studie zeigt, welche Absolventen gefragt sind und was sie können sollten.

Die JobTrends Studie vom Personalmarketing-Anbieter Staufenbiel zeigt, womit Bewerber ihre Konkurrenz hinter sich lassen können. Gefragt sind Akademiker mit einem wirtschaftlichen Schwerpunkt. Die vier begehrtesten Fachrichtungen bei Arbeitgebern sind Wirtschaftswissenschaften (55 Prozent), Betriebswirtschaftslehre (51 Prozent), Wirtschaftsingenieurwesen (47 Prozent) und Wirtschaftsinformatik (42 Prozent).

Die Aussichten für IT-Absolventen soll sich in den kommenden fünf Jahren verbessern
Foto: MEV Verlag

Auf den weiteren Plätzen folgen Absolventen ohne Wirtschaftsschwerpunkt. Informatiker liegen mit 41 Prozent auf Platz fünf der begehrtesten Fachrichtungen. Auf Platz sechs und sieben folgen Maschinenbauer (39 Prozent) und Elektrotechniker (34 Prozent). 22 Prozent der Firmen suchen Rechtswissenschaftler, 17 Prozent Mathematiker.

Es ist aber durchaus so, dass Absolventen von IT-Studiengängen die Wirtschaftskrise spüren. 2009 ging fast die Hälfte aller Unternehmen mit Bedarf an Informatikern davon aus, dass die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr rückläufig oder stark rückläufig sein wird. Bei 39 Prozent der Firmen bleibt der Bedarf an Informatikern gleich. Immerhin 14 Prozent der Arbeitgeber berichten von einem steigenden oder stark steigenden Bedarf an IT-Absolventen.

In den kommenden fünf Jahren sollen die Aussichten für Informatiker besser werden. Dann soll der Bedarf an IT-Absolventen in 47 Prozent der Unternehmen steigend oder stark steigend sein. In 40 Prozent der Firmen bleibt die Nachfrage gleich hoch, in 13 Prozent geht sie zurück.

Fachwissen über Netzwerke und Betriebssysteme

Pluspunkte erhalten Bewerber mit einer Kombination aus spezifischem Fachwissen und wirtschaftswissenschaftlichem Zusatzwissen. Bei Zusatzqualifikationen legen Arbeitgeber viel Wert auf betriebswirtschaftliches Verständnis (72 Prozent) und betriebswirtschaftliche Kenntnisse (68 Prozent).

Fast 90 Prozent der Firmen wollen Mitarbeiter mit Englischkenntnissen. Damit steht die Forderung nach Sprachkenntnissen sogar vor der Praxiserfahrung. Rund zwei Drittel aller Arbeitgeber achten zudem auf Auslandsaufenthalte und außeruniversitäre Erfahrung wie Studentenjobs oder Ehrenämter. Von IT-Absolventen erwarten Unternehmen neben der Kenntnis der Office-Anwendungen Fachwissen über Netzwerktechniken, die gängigsten Betriebssysteme und Programmiersprachen.

Die Staufenbiel JobTrends Studie 2009 untersucht zum vierten Mal, welche Qualifikationsanforderungen Unternehmen an Hochschulabsolventen stellen. Insgesamt befragte der Anbieter von Personalmarketing- und Recruiting-Lösungen 349 Unternehmen mit mehr als sieben Millionen Mitarbeitern.