Kurzfristige Gewinne kontra langfristige Ausrichtung

SCM ohne Anbindung an Unternehmens­strategie

09.11.2004 von Michael Kallus
Viele Firmen integrieren das Supply Chain Management nicht in ihre Unternehmensstrategie und oft findet nur ein begrenzter Austausch innerhalb der Organisation und mit externen Lieferanten und Kunden statt. Das zeigt eine Studie von CSC.

Unternehmen betonen übermäßig kurzfristige Kosteneinsparungen und achten zu wenig darauf, ob die Entwicklung des Supply Chain Managements (SCM) mit der Unternehmensstrategie zusammenpasst. Das, so die Studie, hat langfristig negative Auswirkung auf die Kundenzufriedenheit und auf die Gewinne.

Dabei investieren die Firmen viel in ihr SCM und haben dabei auch Fortschritte erzielt, zum Beispiel in der Beschaffung, Logistik und Lagerhaltung. Aber sie geben laut CSC ihr Geld nicht immer sinnvoll aus, das zeigte sich sogar in führenden Unternehmen.

Strategie mit dem Business-Plan verbinden

Die Ergebnisse zeigen, dass Einzelhandels- und High-Tech-Unternehmen ihre SCM-Fertigkeiten höher einstufen als Firmen aus anderen Bereichen. Tatsächlich lassen sich in der Studie große Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen erkennen.

Diese Spannbreite kann an mangelhafter strategischer Entwicklung liegen. Das wird besonders sichtbar, wenn es gilt, die Strategie für SCM mit der des Unternehmens zu verknüpfen. Fast die Hälfte der Firmen sowohl in den USA als auch in Europa geben an, keine Strategie für SCM zu haben oder gerade zu beginnen, sie auszuarbeiten. Nur eines von fünf Unternehmen kann eine umfassende unternehmensweite Strategie vorweisen.

Zusammenarbeit steht weit vorn

Am dringendsten wollen die befragten Unternehmen die interne und externe Zusammenarbeit verbessern. Dass bestätigt, dass viele Supply-Chain-Manager verstanden haben, wie kritisch sich die verpasste Zusammenarbeit auswirken kann.

Eine Zusammenarbeit hat sich verbessert: die zwischen dem Supply-Chain-Verantwortlichen und seinem Partner in der IT. Im vergangenen Jahr hatten 39 Prozent der Befragten Supply-Chain-Manager angegeben, die Einführung neuer Techniken zusammen mit der IT sei wenig oder nur in Teilen effektiv gewesen. Diese Rate ist in diesem Jahr um 14 Prozent gefallen. Auf der anderen Seite gaben 37 Prozent an, dass die Zusammenarbeit sehr gut verlaufen sei, im Jahr zuvor waren es nur 30 Prozent. CSC vermutet daher, dass viele Supply-Manager die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit der IT erkannt haben.

CSC empfiehlt Unternehmen, ihren Status zu erfassen, um zu sehen, wo noch Möglichkeiten in der Verbesserung ihrer Supply Chain liegen. Diese erarbeitete Strategie sollten sie dann im Business-Plan einarbeiten und eine Roadmap gestalten, um sicher zu stellen, dass die Pläne greifen.

Für die Studie "Global Survey of Supply Chain Progress" hat CSC 236 Unternehmen weltweit befragt.

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