Die meisten Führungskräfte und Experten sind in Sachen künstliche Intelligenz (KI) optimistisch, berichtet der US-amerikanische Softwareanbieter Gitlab in einer aktuellen Studie. Doch mit dem zunehmenden Einsatz wachsen auch die Herausforderungen. Gitlab befragte weltweit mehr als 1.000 Führungskräfte aus der IT-Branche, Entwickler sowie Sicherheits- und Operations-Experten zu ihren Erfahrungen mit KI.
KI in ihre Softwareentwicklungsprozesse zu implementieren, halten 83 Prozent für unerlässlich, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Doch zugleich äußerten 79 Prozent Bedenken, dass KI-Tools Zugang zu privaten Informationen oder fremdem geistigen Eigentum erlaubten.
KI-gestützte Codegenerierung
In Sachen Security sind die Befragten offenbar zwiegespalten. Zwar gaben 40 Prozent an, dass Sicherheit bereits ein wichtiger Vorteil von KI sei. Doch 40 Prozent der interviewten Sicherheitsexperten befürchten, dass eine KI-gestützte Codegenerierung ihnen mehr Arbeit bescheren wird.
Dessen ungeachtet ist die Akzeptanz künstlicher Intelligenz in der naturgemäß technikaffinen Gruppe der Befragten ausgesprochen hoch: 90 Prozent der Teilnehmer setzen eigenen Angaben zufolge bereits KI in der Softwareentwicklung ein oder planen dies. Ganze 81 Prozent gaben an, sie bräuchten mehr Schulungen für die KI-Nutzung bei ihrer Arbeit.
"Das Potenzial von KI reicht weit über das Programmieren hinaus", kommentiert David DeSanto, Chief Product Officer bei Gitlab, die Ergebnisse. Laut der Studie wendeten Entwickler beispielsweise nur 25 Prozent ihrer Arbeitszeit für die eigentliche Code-Erstellung auf. Mithilfe von KI lasse sich sowohl die Produktivität als auch die Zusammenarbeit bei 60 Prozent der täglichen Arbeit von Entwicklern verbessern. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, müsse KI aber in den gesamten Lebenszyklus der Softwareentwicklung eingebettet werden. Nur so könnten alle, die an der Software-Bereitstellung beteiligt sind, von den Effizienzsteigerungen profitieren.
Dass die Sicherheitsbedenken in Sachen KI nicht ungerechtfertigt sind, zeigen weitere Ergebnisse der Befragung. So nutzen Entwickler laut eigenen Angaben nur sieben Prozent ihrer Zeit dafür, Sicherheitslücken zu identifizieren und zu beheben. Von allen Befragten machen sich 32 Prozent "große" oder "sehr große Sorgen" hinsichtlich einer KI-Einführung in Softwareentwicklungsprozesse. Und 39 Prozent in dieser Gruppe befürchten, dass KI-generierter Code Sicherheitslücken aufweisen könnte.