Gesichtserkennung ausschalten

Sicherheitstipps für Facebook

01.07.2011 von Andrea König
Durch wenige Klicks surft man sicherer bei Facebook. Wer eine private Party einstellt, sollte unbedingt das Häkchen bei "öffentliche Veranstaltung" entfernen.
Im Juni hat Facebook die automatische Gesichtserkennung in Deutschland freigeschaltet.
Foto: Techniker Krankenkasse

Wie wichtig Sicherheitseinstellungen bei Facebook sind, hat in diesem Monat der Fall der 16-Jährigen Thessa aus Hamburg gezeigt. Weil sie die Einladung zu ihrer Geburtstagsfeier nicht als privat kennzeichnete, meldeten sich viele tausend Facebook-Nutzer zur Party an. Um das zu vermeiden, müssen Nutzer beim Anlegen von Veranstaltungen das voreingestellte Häkchen beim Feld "Jeder kann die Veranstaltung sehen und für sie zu-/absagen (öffentliche Veranstaltung)" entfernen.

Der IT-Sicherheitsanbieter Trendmicro gibt drei weitere Tipps zum sicheren Umgang mit Facebook: Unter dem Menüpunkt Konto - Kontoeinstellungen - Einstellungen - Kontosicherheit ändern sollte man das Häkchen bei "Sicheres Durchstöbern" setzen. Ist dieses Feld aktiviert, nutzt man Facebook nur über eine sichere Verbindung (https).

Im Feld Kontosicherheit können Facebook-Nutzer außerdem einrichten, dass sie per E-Mail oder SMS benachrichtigt werden, wenn jemand von einem unbekannten Computer oder Gerät auf ihr Konto zugreifen möchte. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann außerdem aktivieren, dass in diesem Fall ein Sicherheitscode an die angegebene Mobilfunknummer geschickt wird, den man dann eingeben muss.

Auch unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com gibt aktuell einige Ratschläge für einen sichereren Facebook-Account. Vergisst man beispielsweise, sich an einem fremden Rechner auszuloggen, kann man dies auch später von einem anderen Ort aus erledigen. Dafür klickt man einfach unter Konto - Kontoeinstellungen - Einstellungen - Kontosicherheit - Kontoaktivität auf "Aktivität beenden". Dann wird die unerwünschte Verbindung getrennt.

Wer nicht möchte, dass eine bestimmte Facebook-Aktivität im persönlichen Profil angezeigt wird, kann diese mit zwei Klicks entfernen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn man auf das "x" in der Zeile des Beitrags klickt, wählt man entweder "Beitrag entfernen" und löscht so nur diese Zeile. Alternativ wählt man "Alle Kommentaraktivitäten/Veranstaltungsaktivitäten/Gefällt mir-Angaben verbergen". Dann werden alle Einträge aus dieser bestimmten Kategorie von der Pinnwand entfernt.

Wer sicher auf Facebook unterwegs sein möchte, sollte sich zudem einen Überblick über die Applikationen schaffen, die er im sozialen Netzwerk nutzt. Unter Konto - Privatsphäre-Einstellungen - Anwendungen und Webseiten - Bearbeite Deine Einstellungen - Anwendungen, die Du verwendest kann man sich einen Überblick verschaffen. Hier lässt sich einsehen, auf welche Daten die Apps zugreifen und unerwünschte Applikationen lassen sich entfernen.

Am 7. Juni hat Facebook darüber hinaus die automatische Gesichtserkennung für Deutschland freigeschaltet - ohne seine Nutzer darüber zu informieren. Die Funktion ist standardmäßig aktiviert. Wer das nicht möchte, muss sie ausschalten. Dafür muss man unter Konto - Privatsphäre-Einstellungen - Benutzerdefinierte Einstellungen - Dinge die andere Personen teilen - Freunden Fotos von mir vorschlagen auf "Gesperrt" setzen.

Schutzmaßnahmen des BSI

Weitere Tipps zum sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken hat beispielsweise das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hier veröffentlicht. Eine der Schutzmaßnahmen für mehr Sicherheit lautet, in sozialen Netzwerken nicht wahllos auf Links zu klicken. Denn vor allem Kurz-URLs lassen auf den ersten Blick überhaupt nicht erkennen, dass sich hinter ihnen eine betrügerische Attacke verbirgt.

Die 16-jährige Thessa hat ihr Facebook-Profil nach der Party-Pleite erst einmal deaktiviert. "Ich brauche es auch gar nicht - echte Freunde melden sich per Telefon", sagte sie der Bild-Zeitung. Bei den Nachbarn hat sie sich schon dafür entschuldigt, dass 1.500 Partygäste Zäune zerstörten, Blumenbeete niedertrampelten und bengalische Feuer zündeten. Rund 100 Einsatzkräfte inklusive Reiterstaffel waren bei der Party vor Ort. Weil die Feier im Vorhinein abgesagt worden sei, werde wahrscheinlich der Steuerzahler bezahlen, sagte ein Polizeipressesprecher der dpa.