Business und IT

Sie verstehen sich einfach nicht

12.03.2010 von Andreas Schaffry
Geschäfts- und IT-Strategie klaffen immer noch weit auseinander. Die Gründe dafür liegen in schlechter Kommunikation, fehlender Abstimmung sowie der Konkurrenz zwischen der IT-Organisation und den Fachbereichen.

Viele Unternehmen scheitern daran, ihre Business- und IT-Strategie miteinander in Einklang zu bringen. Häufig gibt es zwischen der IT-Abteilung und den Fachbereichen keinen kontinuierlichen Transfer von fachlichen Konzepten, Zielen und Maßnahmen.

Geschäfts- und IT-Ziele klaffen auseinander

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Beratungshauses Serview aus Bad Homburg. Obwohl sich das Business-IT-Alignment innerhalb der letzten drei Jahre geringfügig verbessert hat, ist es immer noch unzureichend.

58 Prozent der im befragten Fachabteilungs- und IT-Leiter gaben an, dass das Zusammenspiel zwischen der IT-Abteilung und den Fachabteilungen lediglich mittelmäßig oder gering ist. 2007 teilten noch 62 Prozent der Befragten dieser Einschätzung. Nur drei Prozent sagten, dass Geschäfts- und IT-Ziele überhaupt nicht miteinander in Einklang stehen. Im Jahr 2007 waren es immerhin noch sieben Prozent gewesen.

Immerhin empfinden 39 Prozent die Abstimmung zwischen den Fachbereichen und der IT-Abteilung als sehr eng. Das ist ein deutlicher Fortschritt, denn vor drei Jahren waren acht Prozent weniger dieser Meinung gewesen.

Unzureichende Abstimmung

Die Abstimmungsprozesse zwischen dem Business und der IT haben sich innerhalb der letzten drei Jahre zwar leicht verbessert, doch insgesamt registriert die Untersuchung hier immer noch deutliche Schwächen.

Knapp zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass sie die jeweils eigenen Positionen nicht transparent und verständlich kommunizieren können. Strategische Abstimmungen zwischen Business und IT in einem institutionalisierten Rahmen gibt es nur in der Hälfte der Betriebe. 2007 waren es lediglich 37 Prozent.

Top-Management muss eingreifen

Auf das unzureichende Alignment zwischen Business und IT reagiert inzwischen das Top-Management, indem es offenbar stärker in die Kommunikation eingreift als in der Vergangenheit. 2007 beklagten sich 58 Prozent der Business- und IT-Manager über eine zu große Zurückhaltung auf Seiten der Unternehmensführung, aktuell sind es lediglich 44 Prozent.

Positiv wertet die Umfrage den Umstand, dass die Vorbehalte gegenüber der IT als Business Enabler deutlich geringer geworden sind. 2007 traute lediglich ein Drittel der Firmen dem IT-Bereich diese Rolle zu, inzwischen ist es die Hälfte der Unternehmen.

Für die Untersuchung befragte das Beratungshaus 269 Fach- und IT-Verantwortliche aus Unternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz.