Neues Storage-Management

Signal Iduna verbessert Speichernutzung

07.08.2009 von Riem Sarsam
Die Signal Iduna verteilt Daten automatisch auf verschiedene Hierarchieebenen. Damit schöpft der Versicherungskonzern seine Storagekapazitäten besser aus, spart Verwaltungskosten und verkürzt die Zeit für die Datensicherung.

Bei der Signal Iduna Gruppe wuchsen mit den exponentiell steigenden Datenmengen auch die Bedenken. Der Zugriff verlangsamte sich und die Datensicherung dauerte immer länger. Klaus Krüger und sein Team aus Fachleuten für die Storage-Systeme und Storage Area Networks (SANs) starteten eine Analyse und deckte auf: Es gab zu viele Dateien, die wenig genutzt wurden, dafür aber verhältnismäßig viel Speicherplatz benötigten.

Die Untersuchung des auf einem Windows 2003 Cluster mit vier Knoten basierenden Systems förderte zu Tage, dass dies auch zu der steilen Abnahme der Leistungsfähigkeit führte - abgesehen von den hohen Speicherkosten umgerechnet auf ein Megabyte.

Abhilfe sollte eine HSM-Lösung (HSM = Hierarchical Storage Management) schaffen. Diese Systeme überwachen das Speicher-System und lagern ältere, selten verwendete Dateien automatisch an ein günstigeres Speichermedium aus. Viele HSM-Systeme ersetzen die ausgelagerte Datei dabei durch einen sogenannten Stub. Das ist eine kleine Datei, in der der neue Speicherort des fraglichen Datensatzes verzeichnet ist.

Krügers Team wollte jedoch ohne Stubs auskommen, um den Zugriff auf die Dokumente zu beschleunigen. Eine weitere Anforderung lautete, die Lösung sollte nicht an Storage-Hardware einer bestimmten Marke gebunden sein, um mehr Flexibilität bei der Auswahl zu gewährleisten. Und: "Über allem stand die Forderung, dass das System für den Anwender vollkommen transparent sein sollte", erläutert Krüger.

Unkritisches auf günstige Massenspeicher

Sein Team entschied sich schließlich für das "Acopia File Virtualization System" von F5 Networks. Dabei handelt es sich um keine reine Softwarelösung, sondern um eine Appliance, also die Kombination aus Hardware und integrierter Software. Das hardwareunabhängige Produkt erzeugt keine Stub-Dateien und erfordert keine Installation von Agenten auf Servern oder Client-Computern. "Es ist außerdem für unsere Benutzer nachvollziehbar - und genau darauf kommt es wirklich an", wiederholt Krüger.

Zwei der Lösungen, jeweils eine in den beiden Konzernzentralen in Hamburg und Dortmund, werden bei der Signal Iduna installiert. Sie gingen im Zuge einer stufenweisen Migration in Betrieb. "Der Implementierungsprozess ging recht glatt über die Bühne", erinnert sich Krüger. Für eine erfolgreiche Einführung ist allerdings die sorgfältige Analyse der erforderlichen Hardware vonnöten.

Die vorhandenen Daten-Strukturen müssen genau bekannt und die Zielkonfiguration ausgearbeitet sein. "Es muss klar sein, was später migriert werden soll. Etwa welche der vielen Funktionen man von der F5- und welche von anderen Hard-Software-Lösungen für Sicherung, Snaps und Spiegeln nutzen will." So konnte die Signal Iduna das Upgrade zunächst an der passiven und anschließend an der aktiven Appliance vornehmen - ohne die Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen.

Wie gefordert, verlagern die Lösungen nun unkritische Geschäftsdaten automatisch auf kostengünstigere Massenspeicher. Damit verbessert sich die Leistungsfähigkeit, die Kapitalaufwendungen sinken entscheidend. Die der hierarchischen Gliederung dienenden Systeme beschleunigen außerdem das Backup und senken die Infrastrukturkosten, da sie den Umfang regelmäßig gesicherter redundanter Daten reduzieren. Immerhin greifen bei der Versicherungsgruppe mehr als 6.000 Endanwender regelmäßig auf Dateien zu.

Die jetzt automatisierte Umschichtung erlaubt dem Konzern, seinen Speicherbedarf effizienter als zuvor zu verwalten, ohne dass es zu Unterbrechungen kommt. Auch kann jeder Benutzer wie gewohnt auf die von ihm benötigten Dateien zugreifen, selbst wenn gerade eine Umschichtung der Files im Gange ist. Da das System keine Stub-Dateien oder andere Marker erzeugt, sind die Zugriffe der Benutzer schnell und ohne Umstände möglich.

Datensicherung weniger komplex

Darüber hinaus macht es die Datei-Virtualisierungs-Technik möglich, Routineaufgaben im Zusammenhang mit den Massenspeichern wie die Bereitstellung, das Decommissioning (Außerbetriebsetzen), das Auslagern und Umschichten sowie das Load-Balancing online zu erledigen.

Der Zeit- und Kostenaufwand manueller oder halbautomatischer Abläufe ist nun reduziert, während die Komplexität der Datensicherung und -wiederherstellung ebenfalls sank. Es ließ sich Online-Speicherplatz freimachen, resümiert Krüger. "Waren wir vor der Implementierung noch ernsthaft besorgt um die Performance der Speicherung, sehen wir diese Bedenken nunmehr entkräftet."

Die Signal Iduna Gruppe ist 1999 aus dem Zusammenschluss der Signal Versicherungen, Dortmund, und der Iduna Nova Gruppe, Hamburg entstanden. Der Konzern beschäftigt rund 8000 Mitarbeiter und wird durch rund 27000 Versicherungsberater vertreten. Die Mutterunternehmen des Konzerns sind die Signal Krankenversicherung a. G., Dortmund, die Iduna Vereinigte Lebensversicherung aG für Handwerk, Handel und Gewerbe, Hamburg sowie die Signal Unfallversicherung a. G, Dortmund.

Im Finanzdienstleistungsbereich verfügt die Gruppe außerdem über eine Privatbank, eine Bausparkasse, eine Investmentgesellschaft und eine Asset-Managementgesellschaft in Polen sowie eine Rückversicherungsgesellschaft in der Schweiz.

Signal Iduna / Storage

Branche

Versicherung

Zeitrahmen

Juli bis Dezember 2008 (finale Phase)

Produkte

Acopia File Virtualization System, F5

Dienstleister

F5 Networks

Umfang

Migration von 20 TB

Internet

www.signal-iduna.de