Merkelphone

SiMKo 3 sorgt für lange Gesichter

09.10.2013
Kurze Akku-Laufzeit, fehlende Funktionen und keine Kamera - das Fazit zum Kanzler-Handy SiMKo 3, das im Kern ein Samsung Galaxy S3 ist, fällt schlecht aus. Dies zeigt ein interner Bericht, der dem Focus vorliegt. Besser kommt da schon die Konkurrenz von Secusmart und Blackberry an.

In den Reihen des Regierungsapparates in Berlin hat sich das "Kanzler-Handy" SiMKo3, das von der Deutschen Telekom angeboten wird, laut Focus-Bericht bisher nicht durchsetzen können. Tests in den Ministerien bemängeln unter anderem die "sehr geringe Akkulaufzeit" und das Fehlen "wichtiger Funktionen wie WLAN, Kamera und Bluetooth". Auch an Speichermangel soll das Merkelphone, das im Kern ein Samsung Galaxy S3 ist, leiden.

SiMKo 3: Nutzer beklagen die fehlenden Funktionen.
Foto: T-Systems

Die Telekom, noch immer zu einem knappen Drittel im Besitz des Staates, verteidigt ihr Produkt. "SiMKo 3 erfüllt die Anforderungen für sichere mobile Kommunikation. Es bietet ein 'entkerntes' und mit national entwickelter Software aufgebautes Gerät mit zwei getrennten Betriebssystemen." Das habe natürlich Auswirkungen auf den Komfort, ein abhörsicheres Telefon könne eben kein WLAN oder Bluetooth haben. Das Samsung Galaxy S3 kostet, aufgebohrt als Kanzler-Handy SiMKo 3, stolze 1.700 Euro pro Stück.

Die Alternative zum SiMKo 3 ist das von den Sicherheitsspezialisten von Secusmart angebotene und ebenfalls speziell angepasste Blackberry Z10. Es verfügt ebenfalls über einen öffentlichen und einen sicheren Modus, kam bei den Testern aber besser an. Mit einem Stückpreis von 2.500 Euro ist es allerdings noch teurer als das SiMKo 3. Secusmart will bereits Bestellungen aus 23 Behörden, darunter elf Ministerien, über insgesamt rund 1.200 Geräte erhalten haben.

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