IT für die Schwiegermutter

So fliegen wir im Jahr 2020

05.08.2010 von Andrea König
Wenn sich ein Flug verspätet, bekommen wir vermutlich eine personalisierte Nachricht aufs Smartphone. Im Flugzeug könnten wir für das Unterhaltungsprogramm unser eigenes Gerät auspacken.
Lesen Sie, wie wir in zehn Jahren reisen werden.
Foto: MEV Verlag

"Es gibt noch genau zwei Orte, an denen wir uns in Schlangen einreihen: Flughäfen und Postämter", sagt Paul Griffiths im Juni beim Air Transport IT Summit in Brüssel. Die Schlangen, die der CEO des Flughafens in Dubai beschreibt, werden aber schon jetzt durch den mobilen Check-in und Check-in-Automaten immer kürzer.

2010 nutzen bereits 24 Prozent der Geschäftsreisenden ein Smartphone, berichtet die IT-Beratung Forrester. Unter den privat Reisenden sind es 15 Prozent - Tendenz steigend. Diese immer größere Mobilität beeinflusst auch unsere Reisegewohnheiten. Schon 2013 sollen es weniger als 30 Prozent der Reisenden sein, die noch von Flughafenpersonal persönlich eingecheckt werden.

Experten rechnen damit, dass immer mehr Menschen reisen werden. Laut Schätzungen der World Trade Organization sollen es schon 2020 1,56 Milliarden Menschen jährlich sein.

In zehn Jahren werden nicht nur mehr Menschen unterwegs sein, sie werden auch andere Bedürfnisse haben. Dominic Nessi, CIO der Los Angeles World Airports, ist der Meinung, dass Reisende von morgen lieber ihre eigenen mobilen Geräte nutzen werden als die von Airlines bereitgestellte Technik wie eingebaute Monitore. In seinem Vortrag auf dem Air Transport IT Summit in Brüssel stellt Nessi zudem die These auf, dass Menschen sich auf zukünftigen Reisen mehr individuelle Freiheiten und persönlich auf sie zugeschnittene Reise-Informationen und -Services wünschen.

Es ist denkbar, dass Reisende dann etwa per SMS Informationen zu Verspätungen und sonstigen Flugveränderungen erhalten. Die eigenen mobilen Geräte könnten 2020 die Unterhaltungsgeräte im Flugzeug ablösen. Als weiteren Trend macht Nessi die zunehmende Interaktion der Kunden durch das soziale Web aus.

Nicht die Schwiegermutter ausgrenzen

Forrester-Analyst Henry Harteveldt empfiehlt trotz aller mobiler Trends, den Blick nicht nur auf die technikaffine Gruppe zu richten. Damit würde man die Reisenden ausgrenzen, die nichts mit der Technik anfangen können. CIOs empfiehlt er: "Sie sollten ihre IT danach aussuchen, ob sie auch von ihrer Schwiegermutter genutzt werden könnte - ohne jemanden um Hilfe zu bitten", sagt er.