Gesprächsleitfaden

So führen Sie Problem-Interviews

30.05.2023 von Katja Nettesheim
Wer das Geschäft erfolgreich transformieren will, muss interne und externe Kunden verstehen. Dabei helfen Problem-Interviews. Wir verraten, wie es geht.
In Problem-Interviews ist es hilfreich, wenn eine Person die Schriftführung übernimmt.
Foto: fizkes - shutterstock.com

Die digitale Transformation stellt Unternehmen und ihre CIOs vor große Herausforderungen. Eine der wesentlichen Herausforderungen ist die Antwort auf die Frage: Was wollen unsere Kundinnen und Kunden? Verstehen wir wirklich bis ins kleinste Detail, wie unsere Produkte oder Dienstleistungen genutzt werden und welche Bedürfnisse und Wünsche vielleicht auf der Strecke bleiben?

Denn nur wer seine Klientel wirklich versteht, kann das eigene Geschäft erfolgreich transformieren. Und das müssen nicht immer ausschließlich die Endkunden eines Produktes sein. Auch interne Anspruchsgruppen müssen als Customers verstanden werden - gerade bei technologischen Transformationen. Deren Probleme zu durchdringen, ermöglicht es den Transformierenden, Veränderungen leichter durchzusetzen. Weil die Veränderungen konkrete Probleme der Kundinnen und Kunden heilen.

Um tief in die Problemwelten einzutauchen, eignen sich Problem-Interviews mit Kunden. Nehmen Sie sich dafür Zeit, halten Sie die Ergebnisse schriftlich fest und verwenden Sie eine aktive Gesprächsführung mit mehrfachen Nachfragen, um Probleme im Kern zu durchdringen. Dazu finden Sie hier ein Grundgerüst für ein Gespräch, dass sie auf die individuellen Gegebenheiten anpassen können.

Gesprächsleitfaden für Problem-Interviews

Präambel

Danke, dass Sie sich heute die Zeit nehmen, mit uns zu sprechen. Ich habe hier meine/n Kollegin/en dabei, damit ich mich auf die Gesprächsführung konzentrieren und jemand anderes vor allem die Notizen machen kann.

Bevor wir beginnen, möchte ich Ihnen noch ein paar Hintergrundinformationen geben: Unser gemeinsames Unternehmen … (Namen einsetzen) unterzieht sich gerade großen Veränderungen in Reaktion auf die sich schnell entwickelnde Umwelt. Sie sind für uns dabei als … (Einsetzen: Nutzer, Empfänger der Leistung etc.) ein wichtiger Stakeholder, weshalb wir hier das Gespräch suchen.

Wir sind noch in den Frühphasen der Entwicklung, und ich bin hier absichtlich so vage, um das Gespräch nicht in eine bestimmte Richtung zu lenken. Ziel ist "nur", Ihre Situation ein bisschen besser zu verstehen. Das wird uns helfen, das Transformationsprojekt besser zu machen. Keine Sorge, es gibt dabei keine falschen Antworten - und wir wollen Ihnen auch nichts verkaufen.

Daher gilt auch: Am meisten können Sie uns helfen mit Klarheit und Ehrlichkeit. Sie müssen auch nicht auf Konventionen oder etwa unsere Gefühle Rücksicht nehmen! Je offener Sie sind, desto besser können wir Sie und Ihre Situation verstehen. Alles, was Sie uns sagen, wird von uns vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Stattdessen analysieren wir das Gesagte und ziehen dann Schlüsse daraus für unsere Entwicklung. In dem Zusammenhang zitieren wir vielleicht aus dem Interview, aber immer ohne Namensnennung. Wir bitten Sie, die von uns mitgeteilten Informationen ebenfalls vertraulich zu halten.

Gesprächsverlauf

Egal, an welchem Punkt der Transformation Sie sich befinden: Es gibt eine ganze Reihe Tools und Konzepten, um die Wahrscheinlichkeit für Erfolg zu erhöhen. Das "Problem-Interview" ist eines davon. (kf)

Konstruktive Konflikte in agilen Teams schaffen
Konstruktive Konflikte und Kritik erzeugen
"Konflikt" muss nicht zwingend negativ sein. Er kann sich auch positiv auswirken, wenn er in einem agilen Team konstruktiv zur Anwendung kommt. IT-Management-Berater Ivan Kovynyov gibt Tipps, wie Führungskräfte gezielt eine positive Konfliktkultur im Team schaffen und damit Leistung und Projekterfolg verbessern können.
Heterogenes Team bilden
Man braucht ein heterogenes Team. Denn würde beispielsweise das Team ausschließlich aus weißen Männern mittleren Alters bestehen, so ist es abzusehen, dass sie alle einen ähnlichen Denkstil haben werden.
Konfliktfreies Teambuilding
Teammitglieder sollten sich bereits kennengelernt und miteinander gearbeitet haben. Es wäre kontraproduktiv, die Teambuilding-Phase mit einem konstruktiven Konflikt zu beginnen.
Hindernisse beseitigen
Barrieren für freie Meinungsäußerung im Team müssen identifiziert und beseitigt werden: irrationale Harmoniebedürftigkeit, zu starke Konsensorientierung, starke Meinungsmacher, Lagerbildung, autoritäre Projektleiter oder Product Owner, Null-Fehler-Toleranz, Zielvorgaben enthalten Lösungsweg etc.
Den richtigen Weg einschlagen
Der Mittelweg ist nicht immer der beste Weg: wenn einer links am Baum vorbei will und der andere rechts, ist der Weg durch die Mitte offensichtlich nicht der beste.
Konsensregeln definieren
Einen qualifizierten Konsens suchen: Für Situationen in denen das Team zu keiner Übereinkunft kommt, müssen Regeln definiert werden. Zum Beispiel ruft das Team einen unabhängigen Experten oder der Projektleiter oder der Product Owner entscheiden.
Gemeinsames Ziel festlegen
Gemeinsame Ziele als Nordstern: Debatten können Teilnehmer eines agilen Teams leicht weiter voneinander entfernen. Gemeinsames Verständnis des Ziels und der Mission des Teams schafft das Gegenteil und wirkt balancierend.
Humorvoller Umgang
Wenn alle Stricke reißen: Humor hilft immer!