Stand-up-Meeting

So funktionieren effiziente Besprechungen

01.08.2023 von Volker Johanning  IDG ExpertenNetzwerk
Als Stand-up-Meeting umgesetzt, wird aus der lästigen Laberrunde eine effiziente Besprechung. Wir zeigen, wie es geht!
Ein Stand-up-Meeting sollte immer zur gleichen Zeit am gleichen Ort stattfinden. Im Sommer kann das durchaus auch im Freien sein.
Foto: Robert Kneschke - shutterstock.com

Stand-up-Meetings sind Besprechungen von kurzer Dauer, die im Stehen abgehalten werden. Ziel ist es, möglichst effizient die aktuelle Situation auf den Punkt zu bringen und die gemeinsame Reaktion darauf abzustimmen. Daher sind Stand-up-Meetings in den meisten Fällen auch regelmäßig wiederkehrende Besprechungen mit klaren Regeln.

Analog zum Shopfloor-Management bei produzierenden Unternehmen kann auch ein Visualisierungsboard genutzt werden, um die Entwicklung von bestimmten Kennzahlen zu steuern.

Stand-up-Meeting versus Daily Scrum

Häufig werden Stand-Up-Meetings auch mit den Daily Scrums gleichgesetzt. Prinzipiell stimmt dies, allerdings muss sich das Stand-up-Meeting nicht zwingend an den offiziellen Regeln des Scrum Guide orientieren. Zur Orientierung und als Grundlage für das generelle Stand-up-Meeting, sind im Folgenden die Regeln für das Daily Scrum nach dem Scrum Guide aufgeführt.

Es gibt drei Fragen an jeden Teilnehmer eines Daily Scrums:

Der offizielle Scrum Guide schreibt dazu: "Daily Scrums verbessern die Kommunikation, identifizieren Hindernisse, fördern die schnelle Entscheidungsfindung und eliminieren konsequent die Notwendigkeit für andere Meetings." Darüber hinaus ist bei Daily Scrums festgehalten, dass die Struktur und Technik im Daily Scrum frei wählbar ist, sofern sie sich auf den Fortschritt in Richtung des Sprint-Ziels fokussiert und einen umsetzbaren Plan für den nächsten Arbeitstag erstellt. "Das schafft einen Fokus und fördert Selbstmanagement.", so der Scrum Guide.

Lesetipp: Was Scrum von Kanban unterscheidet

Stand-up Meeting - Die Regeln

Die genannten Regeln und Prinzipien des Daily Scrum können für ein Stand-up-Meeting genauso verwendet werden. Es muss dabei aber nicht um Sprints im Developer-Sinne gehen, sondern kann sich auf alle Gegebenheiten beziehen.

Anwendungsfälle für ein Stand-up-Meeting können sein:

Stand-up-Meetings können ähnlich wie Shopfloor-Meetings oder die üblichen Baubesprechungen gesehen werden. Es geht im Kern immer darum, regelmäßig für eine gewisse Uhrzeit stehend zusammenzukommen und die aktuelle Situation, die Reaktion darauf und die aktuellen ToDos zu besprechen und zu entscheiden.

Das ist bei der Planung eines Stand-up-Meetings zu klären

Damit ein Stand-up-Meeting erfolgreich sein kann und zielgerichtet verläuft, müssen einige Regeln festgelegt werden. Folgende Dinge sollten daher bei der Planung eines Stand-Up-Meetings vorher geklärt und deutlich sein:

  1. Ziel und Sinn: Oberste Regel ist die Festlegung der Ziele und des Sinns eines Stand-up-Meetings - "Warum machen wir das?" und "Wozu dient es?"

  2. Ort, Zeit und Dauer: Es muss klar festgelegt werden wo und wann das Stand-up-Meeting stattfindet. Darüber hinaus muss die Dauer begrenzt sein (ähnlich wie beim Daily Scrum zum Beispiel auf 15 Minuten, denn länger machen "Stehungen" keinen Sinn).

  3. Moderator und Teilnehmer: Es muss klar sein, welche Teilnehmer für das Stand-up-Meeting erforderlich sind (und diese sind dann auch fix) und wer der Moderator ist. Der Moderator ist auch verantwortlich für die Einhaltung der Regeln

  4. Hilfsmittel: Ähnlich den Shopfloor-Meetings kann auch ein Stand-up-Meeting Task- oder Dashboards nutzen, um Kennzahlen zu analysieren, zu messen und steuern, um darauf basierend Entscheidungen zu treffen

  5. Agenda und Inhalte: Wie im Daily Scrum kann ein Set von festgelegten und immer wiederkehrenden Fragen entworfen werden. Oder aber es gibt eine feststehende Agenda.

  6. Nötige Vorbereitung: Nichts ist schlimmer als ein Stand-up-Meeting, in dem die Teilnehmer nicht vorbereitet sind.

  7. Ergebnisse: Wenn die Ergebnisse festgehalten werden sollen, dann muss vorher geklärt sein wie und durch wen das geschieht und an wen die Ergebnisse verteilt werden.

Mit diesen Spielregeln gelingen Stand-up-Meetings, erlangen schnell Akzeptanz und erreichen ihre Ziele. Für die Kür ist es ratsam, die oben genannten Regeln als eine Art "Spielregeln" öffentlich am Ort des Stand-up-Meetings für jeden sichtbar auszuhängen.

Tipps zur Körpersprache im Meeting
In Besprechungen beachten
Mimik, Gestik oder Haltung haben großen Einfluss auf die Glaubwürdigkeit und Wirkung einer Person im Meeting. Dessen sind sich die wenigsten jedoch bewusst. Vier Tipps, worauf Sie in Besprechungen achten sollten.
Tipp 1: Offene Körperhaltung
Behalten Sie eine offene Körperhaltung und nutzen Sie ruhige und nicht zu ausladende Gesten. Achten Sie darauf, nicht zu viele hektische Handbewegungen zu machen.
Tipp 2: Blickkontakt
Seien Sie mit Ihrem Körper stets Ihrem Gesprächspartner zugewandt. Bei mehreren Gesprächspartnern wenden Sie sich demjenigen zu, mit dem Sie gerade in dem Moment kommunizieren.
Tipp 3: Aufmerksamkeit
Signalisieren Sie Interesse und Aufmerksamkeit - hören Sie aktiv zu, nicken Sie zustimmend, halten Sie Blickkontakt, lassen Sie Ihren Gesprächspartner ausreden.
Tipp 4: Nachfragen
Wenn Sie bewusst oder unbewusst etwas wahrnehmen, was Sie gerade in diesem Moment nicht zuordnen können, was für Sie nicht klar und eindeutig ist, fragen Sie nach, um so Missverständnissen, Vorurteilen und eventuellen Konflikten vorzubeugen.

Die Vorteile von Stand-Up-Meetings im Überblick

Zum Schluss werden nachfolgend noch einmal Mehrwert und Nutzen und damit die Vorteile von Stand-up-Meetings zusammengefasst: