Laptops säubern

So machen Sie Ihr Laptop wieder fit

02.05.2011 von Christian Remse
Von Dateileichen bis hin zu verstaubten Displays - über kurz oder lang sammelt sich jede Menge Schmutz auf Notebooks an. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diesen effektiv und vor allem sicher loswerden.
Sowohl auf als auch im Notebook gibt es meist viel zu reinigen.
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Entfernen Sie Programme von Ihrem Laptop , so hinterlassen diese zahlreiche Dateileichen. Diese Dateien sind nicht nur unnütz, sondern verstopfen und verlangsamen folglich sogar die Windows-Performance. Noch schlimmer: Die meisten Hersteller liefern Laptops aus, auf denen bereits zahlreiche Demo-Versionen wie etwa Sicherheits-Software oder Office-Programme vorinstalliert sind. Diese gründlich von der Platte zu entfernen entpuppt sich häufig als schwierige Aufgabe.

Selbst die Reinigung der unterschiedlichen Hardware-Komponenten wie Tastatur und Display erscheint auf den ersten Blick als leichtes Unterfangen. Doch: Hier machen Nutzer oftmals gravierende Fehler – nicht zuletzt, da die falschen Werkzeuge beziehungsweise Reinigungsmittel verwendet werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie nicht nur das System auf Ihrem Laptop gründlicher und sicherer reinigen, sondern zudem gleichzeitig die Hardware schonend säubern.

Kaufen Sie einen neuen Laptop, nehmen in den meisten Fällen bereits ab Werk lästige Demo-Versionen wertvollen Speicherplatz auf der Festplatte in Anspruch. Während lediglich der PC-Hersteller für die Vorinstallation Profit abstaubt, haben Sie das Nachsehen. Die Test-Versionen kosten teures Geld und verlangsamen zudem Windows. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diesen Müll loswerden.

Nervige Demo-Versionen loswerden.

Die Freeware PC Decrapifier entrümpelt die Festplatte Ihres Laptops, indem es lästige Test- und Demo-Versionen über wenige Mausklicks deinstalliert. Nachdem Sie das Tool heruntergeladen haben, führen Sie die EXE-Datei aus. Positiv: Eine Installation ist nicht notwendig. Dies ist bei Säuberungs-Tools besonders hilfreich, da Sie die Festplatte entschlacken und nicht noch zusätzlich zumüllen möchten. Ein Assistent begleitet Sie durch den Anwendungsprozess.

Tipp: Bevor Sie mit der eigentlichen Festplattenreinigung beginnen, sollten Sie einen „Restore Point“ (zu Deutsch: Wiederherstellungspunkt) anlegen. Dieser widerruft Löschvorgänge, sollten Sie ein oder mehrere Programme irrtümlich entfernt haben. Sobald Sie der Assistent zum Auswahl-Menü geführt, können Sie per Kontrollhäkchen unnötige Programme markieren und über die Schaltfläche „Next“ löschen.

Zurückgebliebenen Müll loswerden

Im Gegensatz zur Windows-eigenen Software-Deinstallations-Option, die Sie in der Systemsteuerung finden, entfernt PC Decrapifier deutlich mehr Dateien. Doch: Der PC Decrapifier scheitert an so mancher Stelle. So erkennt und löscht die Freeware nicht alle Demo-Versionen – selbst bekannte und häufig vorinstallierte Test-Software wie Nero-Produkte müssen über alternative Entrümplungs-Tools wie den Revo Uninstaller entsorgen. Eine Liste an Programmen, die PC Decrapifier erkennt und löscht, finden Sie auf der Hersteller-Webseite.

Eine weitere Möglichkeit: Windows neu installieren. Diese Alternative sorgt für eine porentiefreine Festplatte. Andererseits nimmt sie viel Zeit in Anspruch und sollte gleich zu Beginn durchgeführt werden, da Sie ansonsten sämtliche personalisierte Einstellungen erneut vornehmen müssen.

Sicheres und effektives Entrümpeln der Registry.

Windows erlaubt Ihnen Zugriff auf die Registrierungsdatenbank, die sämtliche Eintellungen speichert. Doch: Gerade aus diesem Grund laufen Sie Gefahr, nachträglich benötigte Einträge fälschlicherweise zu löschen. Überlassen Sie diese Aufgabe daher automatisierten Tools.

Deinstallieren Sie ein Programm, verbleiben Datei-Rückstände in der Registry. Nicht alle Registry-Säuberungs-Tools eignen sich für Anfänger oder sogar Durchschnittsnutzer, um diesen Ballast loszuweren – im Gegenteil, fehlen die gewissen Kenntnisse, können diese Tools sogar massiven Schaden anrichten. Nicht selten müssen Sie wissen, welche Einträge überflüssig sind und welche weiterhin bestehen bleiben können – absolut ungeeignet für die meisten Nutzer.

Unnütze Dateien löschen

Das kostenlose Säuberungs-Tool Wise Registry Cleaner Free ist sicher und einfach anzuwenden. Das Programm durchsucht die Registry nach Dateileichen und empfiehlt nur die Einträge zu löschen, die auch wirlich nicht mehr länger gebraucht werden – vor kritischen Löschvorgängen warnt das Tool. Ein grünes Häkchen steht für sicheres Löschen, ein Orange-farbenes Ausrufezeichen deutet auf unsichere Löschvorgänge hin. Das hilft bei der Löschentscheidung.

Praktisch: Bevor Wise Registry Cleaner Free Einträge löscht, bietet es die Möglichkeit, wahlweise einen Restore Point oder ein vollständiges Backup anzulegen. Tipp: Wählen Sie das vollständige Backup, um nachträglich auch wirklich alle Fehlentscheidungen rückgängig machen zu können.

Wise Registry Cleaner Free unterteilt die Suchkategorien in Rubriken wie „Anwendungspfade“, „Gemeinsame DLL“, „Start-Menü“ und „Leere Schlüssel“. Per Setzen eines Kontrollhäkchens können Sie somit die Suche einschränken und beschleunigt. Nachteil: Nutzen Sie die Filterfunktion, müssen Sie allerdings genau wissen, welche Rubrik Sie nach Dateileichen durchsuchen wollen. Ansonsten kann es passieren, dass das Tool den einen oder anderen unnötigen Einträge nicht findet und dieser folglich auf der Festplatte weiterhin das System verstopft. Sind Sie nicht sicher, welche Einträge Sie getrost löschen können, so empfehlen wir Ihnen die vollständig automatische Säuberungs-Funktion zu wählen.

Sobald Sie sich mit dem Internet verbinden und im Netz surfen, hinterlassen Sie Spuren. Dabei kann es sich um harmlose Hinterlassenschaften wie ungültige Verknüpfung handeln, aber auch sensible Daten, die im Browser-Cache verweilen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diesen Ballast loswerden.

Vor allem bei portablen Geräten wie Notebooks ist es besonders wichtig, dass Sie Surf-Spuren vernichten. Geht ein Laptop verloren, so können unbefugte Nutzer Ihr Surf-Verhalten über das Durchsuchen des Browser-Cache und hinterlassenen Cookies ausspionieren. Stellen Sie daher sicher, dass Sie diese Spuren verwischen beziehungsweise sogar vernichten.

Surf-Spuren richtig verwischen.

Das kostenlose Tool ClearProg beseitigt per Knopfdruck Daten, die Ihr Browser während des Surfens im Internet auf der Festplatte hinterlässt. Dazu gehören Cookies, die Rechner zum Austausch von Daten benötigen und somit sensible Informationen wie beispielsweise rund um Online-Einkäufe enthalten können.

Den Surf-Verlauf entfernen

Außerdem löscht das Programm den Surf-Verlauf, temporäre Internet-Daten, Download-Listen sowie aufgerufene URLs – dabei handelt es sich um Informationen, die ebenfalls Rückschlüsse auf sensible Daten geben können. Die einzelnen zu löschenden Daten wählen Sie, indem Sie ein Kontrollhäkchen neben der entsprechenden Rubrik setzen und anschließen auf die Schaltfläche „Löschen“ klicken. Um auf Nummer sicher zu gehen, können Sie alle Daten löschen. Dies lässt sich bequem per Setzen eines Kontrollhäkchens neben der Option „Alles löschen“ durchführen.

Praktisch: Die Freeware entfernt nicht nur Browser-Daten im Firefox, Internet Explorer und Opera, sondern auch Informationen, die Windows ablegt. So können Sie beispielsweise bequem den Papierkorb in einem Aufwasch mit Dokumentenordnern im Startmenü, temporären Windows-Dateien, Datei-Listen in Microsoft Office und dem Media Player löschen. Optional erhältliche Plug-ins erlauben es Ihnen sogar ClearProg um personalisierte Löschvorgänge zu erweitern. So können Sie beispielsweise Windows-7-Suchbegriffe und Surf-Spuren im Apple Browser Safari für Windows löschen. Eine Liste unterstützter Programme und verfügbarer Plug-ins finden Sie auf der Hersteller-Webseite.

In der Regel genügt es, wenn sich Daten einmal auf der Festplatte befinden – doppelt abgelegte Dateien sind nutzlos und verlangsamen lediglich die Windows-Performance. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Dubletten aufspüren und vernichten.

Da Windows im Lauf der Zeit Tausende und Abertausende Dateien ansammelt, lässt sich nur noch schwer nachvollziehen, welche Daten einmal und welche mehrmals vorliegen. Dabei kann es sich beispielsweise um Verknüpfungen handeln, die willkürliche über die Festplatte verstreut sind. Diese manuell herauszufischen kann schnell zum zeitraubenden und nervigen Albtraum werden. Die Freeware Duplicate Cleaner nimmt Ihnen die lästige Sucharbeit ab, spürt Zwillings-Dateien auf und löscht diese auf Wunsch.

Dublicate Cleaner sucht und löscht auf Deutsch

Dubletten aufspüren und löschen.

Nachdem Sie sich durch die englischsprachige Installations-Routine geklickt haben und das Programm gestartet ist, erscheint ein Fenster samt Drop-down-Menü. Wählen Sie darin die Sprach-Option „Deutsch“, wechselt die Benutzerführung auf Deutsch. Die Suche beginnen Sie, indem Sie zuerst die zu durchsuchende Partition festlegen. Windows befindet sich in der Regel auf Partition C – sollten Sie aus einem bestimmten Grund die Windows-Partition auf einem anderen Laufwerk installiert haben, wechseln Sie zum entsprechenden Buchstaben. Aktivieren Sie anschließend die Option „Datei Suche“. Klicken Sie auf „Wähle“ und markieren Sie den Eintrag „Everything“, um alle Dateitypen zu berücksichtigen.

Alternativ können Sie wahlweise nur nach doppelten Bildern („Images/Pictures“), Audio- („Music Data“), Video- („Movies“), Text- („Text Files“) oder Office-Dateien („Office Documents“) suchen – in diesem Fall bestimmen Sie den Datei-Typ, was allerdings etwas Erfahrung voraussetzt. Praktisch: Wählen Sie die Option „Musik Suche“, sucht das Programm nach doppelten Audio-Dateien, indem es Meta-Daten wie Künstler, Titel und Album berücksichtig. Hinweis: Je nach Dateien-Anzahl kann der Suchvorgang bis zu mehreren Stunden dauern.

Sobald Dublicate Cleaner den Suchvorgang abgeschlossen hat, zeigt die Registerkarte „Duplikate“ alle gefundenen Datei-Dubletten an. Identische Dateien fügt das Tool in der Liste als Gruppen zusammen. Zur besseren Unterscheidung färbt die Freeware diese Gruppen abwechselnd in blau und rot ein. Bei wenigen Dubletten bietet es sich an, die zu löschenden Dateien per Setzen eines Kontrollhäkchens zu markieren – übersteigt die Anzahl den Rahmen dieser Möglichkeit, so empfehlen wir Ihnen den Auswahl-Assistenten zu verwenden. Dieser markiert zu entfernende Daten nach personalisierten Auswahlregeln.Beispiel: Nutzen Sie die Regel „Markiere älteste Datei(en) in jeder Gruppe“, behält er die jeweils aktuellste Datei-Version.

Hinweis: Aus Sicherheitsgründen sollten Sie den Windows-Ordner von der automatischen Bereinigung ausschließen, da es sonst zu System-Einbrüchen kommen kann. Geben Sie dazu unter „Markiere anhand Hauptpfad“ den Pfad zum Windows-Verzeichnis ein. Befindet sich Windows auf Partition C, so lautet der Pfad „C:\Windows“. Setzen Sie danach das Kontrollhäkchen und klicken Sie auf „Wähle“ und „Schließen“.

Nach diesen Einstellungen sehen Sie in der Hauptliste Haken vor vielen, aber nicht allen Dubletten. Da die automatische Auswahl nicht zu 100 Prozent treffsicher ist, sollten Sie die Liste vor dem Löschvorgang sicherheitshalber noch einmal manuell durchgehen. Entfernen Sie dabei auch die Haken vor allen Dateien, die Sie nicht löschen möchten. Klicken Sie danach auf „Lösche Auswahl“.

Schon ein kleiner Pinsel kann den gröbsten Schmutz zwischen den Tasten entfernen.
Foto: Roman Milert - Fotolia.com

Nicht nur die Notebook-Festplatte sollte ab und zu gereinigt werden, sondern auch die Hardware. Was einfach klingt, kann jedoch schnell zu Problemen führen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Notebook richtig reinigen.

Staubsauger ist nicht gleich Staubsauger

In den meisten Haushalten befinden sich Staubsauger. Doch: Die leistungsstarken Geräte eigenen sich nur, um das Heim zu säubern. Vor Notebooks sollten Hausstaubsauger Halt machen. Entscheiden Sie sich dennoch einen Hausstaubsauger für die Reinigung Ihres Laptops zu verwenden, können gravierende Problem auftreten. So kann es beispielsweise passieren, dass die Saugkraft lockere Teile wie etwa Tasten einsaugt.

Alternative: Online-Shops wie Amazon.de bieten für rund 10 bis 15 Euro eigens für Laptops entwickelte Tastaturstaubsauger, die zwischen den Tasten reinigen, ohne dabei Schaden anzurichten. Praktisch: Vieler dieser Geräte beziehen Strom über den USB-Anschluss und eigenen sich somit für den Einsatz unterwegs.

Display reinigen – aber richtig

Da sich Notebook-Displays statisch aufladen, sammelt sich schnell jede Menge Staube darauf an. Dieser Schmutz verschlechtert die Sicht auf das Display und erschwert somit das Arbeiten. Im Gegensatz zu Glasscheiben, sollten Sie von scharfen Fensterreinigern für das Säubern eines Notebook-Displays jedoch Abstand nehmen. Die Chemikalien greifen auf die Dauer das Display an und beschädigen es. Selbst herkömmliches Leitungswasser eignet sich nicht für das Putzen eines derartigen Displays, da der im Wasser enthaltene Kalk Schlieren hinterlässt und somit die Sicht verschlechtert anstatt verbessert.

Tipp: Verwenden Sie destilliertes Wasser in Kombination mit einem weichen, anti-statischen Mikrofasertuch. Beide Putzutensilien sind in nahezu allen herkömmlichen Haushaltswarengeschäften für 2 bis 3 beziehungsweise 5 bis 8 Euro verfügbar. Hinweis: Bevor Sie sich Ihrem Notebook mit Wasser nähern, fahren Sie das Gerät herunter und stecken Sie es aus. Dadurch vermeiden Sie Kurschlüsse im eingeschalteten Zustand, sollten ein paar Tropfen in die Ritzen geraten. (PC-Welt)