3D, Schiebe-Notebook, Touch-Screen

So sieht der Laptop 2015 aus

13.08.2009 von Brian Nadel und Andrea König
Der Wandel ist immens. Das Notebook-Klappformat könnte einem Schiebemechanismus weichen. Die Funktionalitäten werden immer besser. Nur der Akku bleibt vorerst unverzichtbar.

In den vergangenen 20 Jahren hat sich beim Thema Laptops vieles verändert. Die Geräte wurden schneller, bekamen farbige Bildschirme und W-LAN. Nun soll auch bald am bislang unangetasteten Klappformat gerüttelt werden, das stets die Tastatur und den Bildschirm freilegte.

Experten rechnen in den kommenden sechs Jahren mit beträchtlichen Veränderungen bei Aussehen und Funktionalität der Noteboks. Brian Nadel von unserer US-Schwesterpublikation Computerworld hat Designern, Ingenieuren und Vermarkter gesprochen.

Laptop 2015
Notebook mit Solarzellen
Cario
Siafu
Canova
Compenion

Als erstes wirft Nadel einen Blick auf die Konzept-Notebooks. Ähnlich wie bei Autoschauen wird hier gezeigt, was die Zukunft bringen könnte. Designer lassen sich zwar ein wenig über die Schulter schauen, verraten aber selten, für welche Firmen sie gerade arbeiten. Viele dieser Geräte arbeiten mit einem Touch-Screen. So kann beispielsweise blitzschnell das Gerät abgeschaltet werden, wenn unerwünschte Zuschauer nahen.

Konzept-Notebooks

Der Compenion erinnert an ein Schiebehandy.

Das Konzept-Notebook Compenion vom Stuttgarter Designer Felix Schmidberger nimmt große Anleihen bei Schiebehandys. Anstatt den Deckel des Notebooks aufzuklappen, wird geschoben. Diese Methode spart Platz und ermöglicht so ein leichtes System mit einem vergleichbar großen Bildschirm.

Multi-Notebook Canova

Der doppelte Bildschirm könnte sich zum großen Renner 2015 entwickeln. Ein Beispiel für ein solches Konzept-Notebook ist der Canova der italienischen Design-Firma V12 Design. Je nachdem wie der Laptop gehalten wird, ist er "normales" Notebook oder E-Book mit zwei Bildschirmen. Beide Bildschirme sind Touch-Screens und erlauben so eine maximale Flexibilität.

Beim Siafu ersetzt Knetmasse den Bildschirm.

Ein besonderes Konzept-Notebook hat der kalifornische Designer Jonathan Lucas vorgelegt. Siafu richtet sich an Blinde und verzichtet daher auf einen Bildschirm. Das Notebook wandelt Bilder in 3D-Formen um. Möglich ist das durch Magneclay, einer Art Knetmasse, die auf einem synthetischen Öl basiert. Damit könnte man dann beispielsweise eine Zeitung in Brailleschrift am Notebook lesen.

Cario ist besonders mobil und mit einem Tragegriff versehen.

Ein sehr mobiles Konzept-Notebook legt Anna Lopez vor. Das Notebook ist vielseitig einsetzbar - ob im Auto oder auf dem Hoteltisch. Die Achse, an der Tastatur und Bildschirm zusammenlaufen, ist praktischerweise ein Tragegriff. Ihm verdankt Cario auch seinen Namen.

Neue Materialien für Laptops

In den kommenden sechs Jahren wird sich beim Material der Notebooks einiges verändern. Das oben erwähnte Magneclay ist nur ein Beispiel dafür. Auch die Hartschale wird sich verändern. Wer 2015 sein Notebook fallenlässt, muss mit weitaus weniger Schäden rechnen als 2009. Das Material Automend beispielsweise muss man nur mit einem Föhn erhitzen und kleine Kratzer verschwinden.

Prozessoren und Speicher

Man muss keine wahrsagerischen Fähigkeiten haben, um dem Folgenden zuzustimmen: 2015 werden Prozessoren deutlich leistungsfähiger sein als heute. Experten rechnen zudem damit, dass die Entwicklung des Speicherplatzes ähnlich verläuft. 2015 könnten 2TB Festplattenspeicher Standard sein.

Bildschirme- Beleuchtung und 3D

Die heutige Bildschirmbeleuchtung wird bis 2015 durch eine rote, grüne oder blaue Hintergrundbeleuchtung ersetzt werden, orakeln die Experten. Diese Technologie soll nicht nur heller, sondern auch energiesparender sein. Diese Bildschirme haben auch den Vorteil, dass sie dünner als herkömmliche Modelle sind. Eine spekulativere Variante wären die 3D-Bildschirme für 2015, über die sich nicht nur Gamer freuen würden.

Besserer Akku - Solarzellen im Test

Solarzellen könnten künftig den Akku unterstützen.

Experten sind sich einig, dass Notebooks auch 2015 noch auf Akkus angewiesen sein werden. Die werden sich aber auch maßgeblich weiterentwickeln. Vor allem, um es mit der besseren Leistung aufnehmen zu können. Designer experimentieren momentan unter anderem mit Solarzellen auf dem Notebook. Experten bezweifeln allerdings, dass Solarzellen den Akku einmal vollständig ersetzen könnten. Vollständig auf den Akku verzichten können wird man in sechs Jahren noch nicht.