Umsetzung der DSGVO bei Bechtle

Strukturierter Ablauf und durchgehende Dokumentation

01.02.2018 von Marco Zugelder
In wenigen Monaten muss die Umstellung der Datenschutzorganisation in den Unternehmen auf die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) abgeschlossen sein. Entscheidend ist nun ein strukturiertes Vorgehen, wie das Beispiel der Bechtle AG zeigt.
  • 44% der Unternehmen sind noch nicht ausreichend vorbereitet
  • Online-Test und Fragebogen des Landesamt für Datenschutzaufsicht in Bayern
  • Praxisbeispiel Bechtle AG: Wie die Umstellung in der Praxis aussehen kann

Insgesamt 44 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind noch nicht ausreichend auf die Datenschutz-Grundverordnung vorbereitet, wie eine Studie der Marktforscher von IDC ergab. Vor allem der Mittelstand hat noch Nachholbedarf: In vielen Unternehmen fehlt der Überblick über die personenbezogenen Daten, die Mehrheit hat noch keinen Datenschutzbeauftragten bestellt, und es gibt deutliche Lücken bei den für die DSGVO relevanten Prozessen, darunter die Benachrichtigung der betroffenen Person und der Aufsichtsbehörden im Fall einer Datenschutzverletzung.

Tipp: Aufsichtsbehörden bieten Maßnahmenplan

Die Aufsichtsbehörden für den Datenschutz wissen um die Probleme, die die Unternehmen bei der Umstellung auf die DSGVO haben. Das Landesamt für Datenschutzaufsicht in Bayern bietet Unternehmen deshalb einen Fragebogen und einen Online-Test für die Selbsteinschätzung zu ihrem Umsetzungsstand der DSGVO. Die Datenschutzkonferenz der Aufsichtsbehörden hat einen Maßnahmenplan veröffentlicht, der bei dem Lückenschluss in den DSGVO-relevanten Prozessen helfen soll.

Umstellung in der Praxis: Das IT-Systemhaus Bechtle AG

Wie die Umstellung der Datenschutzorganisation von dem noch geltenden Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) zur ab 25. Mai 2018 wirksamen Datenschutz-Grundverordnung in der Praxis aussehen kann, zeigt das Beispiel der Bechtle AG mit ihren 70 IT-Systemhäusern in der DACH-Region sowie IT-Handelsgesellschaften in 14 europäischen Ländern. Im Zentrum der Maßnahmen stehen ein strukturierter Ablauf und eine durchgehende Dokumentation der Datenschutzorganisation:

Es zeigt sich: Ein strukturiertes Vorgehen, beginnend mit einer Gap-Analyse auf Prozess- und Dokumentenebene, führt zu den Bereichen, in denen die Datenschutzorganisation für die DSGVO angepasst werden muss. Der Dokumentation über Richtlinien und Verarbeitungsverzeichnissen kommt eine Schlüsselrolle zu, dadurch lassen sich Regeln und Verfahren einheitlich in der ganzen Organisation einführen. Begleitet wird dieser Prozess von einer Sensibilisierung der Verantwortlichen für den Datenschutz. Auf diesem Weg können vorhandene Lücken in der Umsetzung der DSGVO angegangen und geschlossen werden.