Mehr Investitionen in Front-Office-Systeme

Technologie-Ausgaben im Asset Management steigen auf 3,4 Milliarden Dollar

04.02.2008 von Nicolas Zeitler
Im Asset Management tätige Firmen müssen sich auf Veränderungen einstellen. Das traditionelle Asset Management wird sich mehr und mehr dem Modell der Hedge Fonds annähern. Dadurch werden sich die IT-Ausgaben fürs Risiko-Management erhöhen, sagen die Analysten von Datamonitor voraus. Insgesamt gibt die Branche der Prognose zufolge in vier Jahren 3,4 Milliarden US-Dollar für IT aus.

Die Marktbeobachter sehen das Geschäft im Asset Management vor starken Veränderungen. Trotz einiger Hochs und Tiefs in den vergangenen Jahren können Unternehmen aus diesem Bereich zu Beginn des Jahres mit guten Wachstumszahlen rechnen. Gleichzeitig werden die Herausforderungen für sie größer, der Wettbewerb nimmt zu. Um hervorragende Renditen zu erzielen entwickle sich das Geschäft im Asset Management immer stärker in die gleiche Richtung wie das Hedge Fonds-Geschäft. Je stärker im Asset Management riskante Strategien verankert werden, desto mehr erwarten die Kunden ein angemessenes Risiko-Management. Datamonitor sagt deshalb im Front Office höhere IT-Ausgaben dafür voraus.

Gemäß der Prognose von Datamonitor werden die Firmen bis 2012 vor allem ihre Ausgaben für Systeme zum Management von Kreditrisiken erhöhen. Auch die von der EU zum Anlegerschutz erlassene Richtlinie MiFID wird höhere Technologieausgaben zur Folge haben. Die Analysten von Datamonitor prophezeien dies spätestens für den Zeitpunkt, an dem Anlagefirmen erkannt haben, welche Vorteile sie von der Befolgung der Vorschrift haben und wie die Gesetzgeber gegen Anbieter vorgehen, die sich nicht an MiFID halten. Dies wird der Prognose zufolge in den kommenden zwei Jahren der Fall sein. 2009 sollen die Ausgaben für MiFID-Initiativen mit 100 Millionen Dollar ein Hoch erreichen, danach fällt die Kurve wieder leicht ab.

Einen starken Anstieg nach 2009 sehen die Analysten bei den Ausgaben für Systeme zum Order-Management und Execution Management (OMS/EMS). Von knapp einer Milliarde im kommenden Jahr werden die jährlichen Investitionen der Firmen auf diesem Gebiet bis 2010 auf 1,2 Milliarden Dollar anwachsen, danach bis 2012 weiter auf gut 1,3 Milliarden.

Zuwächse wird es offenbar auch bei den IT-Ausgaben für das Management von Kunden aus dem Handel geben. Investoren aus dieser Sparte sollen Vorhersagen zufolge in den kommenden Jahren mehr Geld zur Verfügung haben. Gleichzeitig werden sie risikobewusster. Von Asset-Management-Firmen erwarten sie daher immer besser strukturierte und komplexere Angebote.

Ein weiterer Treiber für die Technologie-Ausgaben ist Datamonitor zufolge der Zwang fürs Asset Management, effizienter zu arbeiten. Um sinkende Gewinnspannen zu bekämpfen wird voraussichtlich eine steigende Zahl von Firmen neue Strukturen aufbauen müssen. Als Beispiel wird das Outsourcing des Fonds-Marketings genannt. Wichtiger wird in den kommenden Jahren auch der Vertriebsweg über das Internet. Die Kunden fordern dies den Analysten zufolge zunehmend.

Die Prognose haben die Marktbeobachter von Datamonitor unter dem Titel "Technological developments within the evolving asset management industry" veröffentlicht. Auf der Basis aktueller Entwicklungen wurden die Prognosen für die Ausgaben für Technologie bis 2012 errechnet.