Handhelds

Test: Blackberry Storm gegen iPhone 3G

26.11.2008 von Christiane Pütter
Im Duell der Handheld-Giganten pustet das iPhone 3G seinen Herausforderer Blackberry Storm locker aus dem Rennen. In acht Punkten - darunter Verfügbarkeit auf Mac und PC, Wi-Fi-Support, Benutzerfreundlichkeit - liegt Apple vorn.
Blackberry und iPhone: Es kann nur einen geben. Und zwar das iPhone.

Al Sacco redet Klartext. Unzählige Produzenten hätten versucht, das iPhone nachzumachen, aber die große Mehrheit habe nicht einmal einen Bruchteil abgesetzt im Vergleich zu Apples zehn Millionen Geräten (Schätzung für das Jahr 2008). Einzig den neuen Blackberry Storm von Research in Motion will Sacco, Redakteur bei unserer US-Schwesterpublikation CIO.com, annähernd gelten lassen. Aber eben nicht mehr als das.

Der Blackberry Storm
Dank schnellem Prozessor, hochauflösendem Bildschirm mit 480 mal 360 Pixeln und kluger Software zeigt der Storm Webseiten zügig an. Die Funktechnik HSDPA sorgt mit bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde für schnelle Datenübertragung. Dazu sind GPS zum Navigieren, eine 3,2-Megapixel-Kamera mit Blitz, Autofokus und Videoaufnahme, die Funktechnik Bluetooth sowie ein Speicherkarten-Slot an Bord, der den Speicher von 1 Gigabyte (GB) auf 16 GB erweitern kann. (Foto: RIM)
Der Blackberry Storm, der sich sowohl an Privatkunden als auch an Geschäftskunden richtet, besticht vor allem durch seine Touchscreen-Technik. Durch die vollkommen veränderte Berührungsfläche können Texte leicht und bequem eingegeben werden. Eine Tastatur im herkömmlichen Sinn gibt es nicht. E-Mails und weitere Texte werden mit einer Bildschirmtastatur über den Touchscreen eingegeben. (Foto: RIM)
Unterhalb des Displays befinden sich vier Knöpfe. Damit können Nutzer Anrufe annehmen oder beenden, das Hauptmenü aufrufen und mittels der Escape-Taste einen Schritt zurückgehen. An der rechten Gehäuseseite befinden sich Lautstärketasten und eine 3,5 Millimeter Klinkenbuchse, um Kopfhörer daran anschließen zu können. (Foto: RIM)
Ein integrierter Medienplayer kann Filme problemlos in Vollbildgröße abspielen. Auch Bilder und Diashows können angezeigt sowie eine komplette Musik-Kollektion verwaltet werden. Möglich ist auch, die Wiedergabeliste direkt auf der Oberfläche zu kreieren, und es gibt einen Equalizer mit elf voreingestellten Filtern - einschließlich "Lounge", "Hip-Hop" und "Jazz". (Foto: RIM)

Dieser Tage soll der Touch Screen-Blackberry in die Regale kommen. Saccos Tipp: Stehen lassen. Warum das neue Spielzeug keine Begeisterungsstürme entfachen dürfte, erklärt er anhand von acht Punkten.

Punkt 1: Das iPhone hat eine Generation Vorsprung

Im Juni 2007 wirbelte das iPhone der ersten Generation auf den Markt, nun ist die zweite draußen. Das heißt: Apple hatte Zeit, aus den Startschwierigkeiten zu lernen und die neuen Produkte zu verbessern. Ob die "Click through"-Touchscreen-Technologie beim Blackberry Storm funktioniert, steht dagegen in den Sternen.

Punkt 2: Der Speicher ist groß genug

Al Sacco geht davon aus, dass Apples Auswahl zwischen dem iPhone mit acht und dem mit 16 GB Speicherplatz reicht. Die meisten User sehen den eingebauten (und nicht erweiterbaren) Speicher nicht als Nachteil an, sondern sind froh, dass sie nicht verschiedene Karten kaufen und damit hantieren müssen, ist Sacco sicher.

Punkt 3: Apple hat iTunes. Was hat Blackberry?

Über den iTunes App Store kann der Nutzer via Desktop Rechner oder iPhone Software von Dritten downloaden, deren Sicherheit Apple überprüft hat. Zwar will RIM ab Frühjahr 2009 mit einem "Blackberry Application Storefront" (Arbeitstitel) nachziehen. Aber den iTunes-Store gibt es eben schon.

Punkt 4: PC und Mac, bitte im Doppelpack

Auch hier gilt: Ankündigungen sind Schall und Rauch, so lange sie nicht faktisch umgesetzt werden. Die iTunes laufen auf Mac und PC, der Blackberry Desktop Manager nur auf dem PC. Mac-spezifische Tools seien für 2009 geplant, heißt es bei RIM.

Punkt 5: Lieber die ganze Tastatur

Das iPhone zeigt die ganze Tastatur, sprich: jeder Buchstabe, jede Zahl und jedes Symbol haben ihre eigene Taste. Das ist beim Blackberry anders, womit laut Al Sacco nicht jeder klarkommt.

Punkt 6: Das iPhone hat Wi-Fi

Im Gegensatz zum Blackberry verfügt das iPhone über Wi-Fi-Support. Ganz lebensnah führt Al Sacco an, dass iPhone-Inhaber in vielen Starbucks- und McDonalds-Hütten entsprechende Hot Spots nutzen können.

Punkt 7: Der iPod Media Player ist so schön

Der iPod an sich ist ja schon eine tolle Sache, und das iPhone kombiniert mobiles Telefon mit dem iPod, deswegen heißt es ja auch so. RIM arbeitet zwar an der Verbesserung des Media Players im Blackberry. Aber das ist eben kein iPod.

Punkt 8: Mit dem iPhone auf Safari

Wie der Safari Web Browser in des iPhones Touch Screen integriert ist, das gehört für Al Sacco zu den größten Pluspunkten des Apple-Gerätes überhaupt.

Immerhin räumt er ein, dass Research in Motion kräftig an der Optimierung seines Blackberrys arbeitet. Bis die erreicht ist, würde Al Sacco aber das iPhone vorziehen.

Besser als ein Blackberry: Das iPhone von Apple.
Besonders für den Geschäftsbereich wichtig ist die Möglichkeit, E-Mail-Nachrichten auf einmal zu verschieben oder zu löschen und nach Kontakten zu suchen. Zudem können Bilder direkt von einer Internetseite gespeichert bzw. zum iPhone gemailt und von dort in das Fotoarchiv des Macs oder PCs zurück übertragen werden. (Foto: Apple)
Doppelte Geschwindigkeit zum halben Preis - das verspricht zumindest Steve Jobs, CEO von Apple, für das iPhone 3G. In den USA kostet das Gerät gerade einmal 199 US-Dollar in der 8 GB Variante und 299 Dollar in der 16 GB-Ausführung. In Deutschland gibtl es das Handy schon ab einem Euro bei T-Mobile und monatlichen Tarifkosten von rund 90 Euro. (Foto: Apple)
Das iPhone 3G soll Nutzern den bisher schnellsten Zugang zum Internet und zur E-Mail über das Mobilfunknetz mittels Quad-Band GSM und Tri-Band HSDPA für Sprach- und Datenverbindungen ermöglichen. Es unterstützt WLAN-, 3G- und EDGE-Netzwerke und wechselt automatisch zwischen diesen, um möglichst schnelle Download-Geschwindigkeit zu gewähren. (Foto: Apple)
Realtime-Mapping auf Basis der GPS-Technologie - die iPhone 2.0 Software macht´s möglich. GPS (Global Positioning System) nutzt zur Bestimmung der Position Daten von Satelliten in der Erdumlaufbahn. Ein Empfänger berechnet die Entfernung zu GPS-Satelliten anhand der Signallaufzeit, also der Zeit, die Signale benötigen, um den Satelliten zu erreichen. (Foto: Apple)
Das iPhone 3G umfasst auch den App-Store, in dem iPhone-Nutzern spezielle Anwendungen bereitgestellt werden. Diese sind in einer Vielzahl von Kategorien unterteilt, darunter Spiele, Business, Nachrichten, Sport, Gesundheit, Referenzen und Reise. Der App-Store arbeitet sowohl über Mobilfunknetze als auch über WLAN. Geplant ist die Markteinführung in 62 Ländern. (Foto: Apple)
Ausgestattet ist das iPhone 3G mit der neuen iPhone 2.0 Software, die Microsoft Exchange ActiveSync unterstützt. Darüber hinaus dient die Software zur drahtlosen Aktualisierung von E-Mails, Synchronisation von Kontakten und Kalendern sowie Remote Wipe und Ciscos IPsec VPN zum verschlüsselten Zugriff auf Unternehmensnetzwerke. (Foto: PC-Welt)
Das iPhone 3G macht sich MobileMe zu Nutze. Dabei handelt es sich um einen neuen Internetdienst, der E-Mails, Kontakte und Kalender durch "Cloud-Computing" zu den speziellen Anwendungen des iPhone, des iPod touch, der Macs und PCs pusht. Mit MobileMe werden Nachrichten augenblicklich auf das iPhone übertragen, wodurch die Notwendigkeit, E-Mails manuell zu prüfen und auf deren Downloads zu warten, entfällt. (Foto: Apple)
Push hält Kontakte und Kalender fortwährend auf dem neuesten Stand. Die Änderungen, die man auf einem Gerät vornimmt, werden dadurch automatisch auf anderen Geräten aktualisiert. Mit dem iPhone kann man sogar ein Foto aufnehmen und es direkt in einer MobileMe Galerie veröffentlichen, um es mit Freunden und der Familie zu teilen. (Foto: Apple)