Variable Vergütung übersteigt Festgehalt

Top-CIO kassiert mehr als zehn Millionen Dollar

08.07.2008 von Christiane Pütter
Der bestbezahlte CIO der USA, Barbara Desoer von der Bank of America, hat im vergangenen Jahr mehr als 10,5 Millionen Dollar verdient. Im Schnitt erhalten hochbezahlte IT-Entscheider drei Viertel ihrer Bezüge nicht als Gehalt, sondern in Form von Aktien oder Optionen.
Barbara Desoer hat gut Lachen: Als CIO bei der Bank of America hat sie voriges Jahr insgesamt mehr als 10,5 Millionen Dollar eingefahren.

Das Zehn-Millionen-Dollar-Girl der amerikanischen IT-Branche heißt Barbara Desoer. Sie arbeitet als CIO bei der Bank of America und kassierte im vergangenen Jahr ein Gesamtgehalt von 10.532.513 Dollar. Davon sind 800.000 fix, den Rest haben Aktien, Incentives und andere Leistungen in Ms. Desoers Portemonnaie gespült. Das meldet unsere Schwesterpublikation CIO.com.

CIO.com stützt sich auf die öffentlich zugänglichen Angaben börsennotierter US-Firmen. Demnach liegt Glen Salow vom Finanzdienstleister Ameriprise Financial mit deutlichem Abstand auf Rang zwei. Er verdiente im vorigen Jahr 7.029.188 Dollar. Ihm folgt Robert Carter von FedEx mit Gesamtbezügen in Höhe von 5.461.269 Dollar.

Die übrigen Sieben unter den Top Ten nehmen sich nicht mehr viel. Sie strichen von 4.896.181 (Platz vier für Tim Shack, PNC Financial Services Group) bis 4.075.648 Dollar ein (Larry Kittelberger vom Luftfahrtzulieferer Honeywell International auf Platz zehn).

Zwei Punkte fallen an der Liste auf. Erstens: Rund drei Viertel der Gesamtbezüge wurden 2007 nicht als Gehalt überwiesen, sondern in Formen wie Rentenansprüchen oder Optionen. Boni werden selten bar gezahlt. So fließt in die Liste beispielsweise auch der errechnete Wert von privat genutzten Firmenflugzeugen ein. Zweitens: Von vier Bestbezahlten arbeiten drei in der Finanzbranche.

Szene-Kenner melden allerdings Zweifel an der Aussagekraft der Liste an. Jeder Konzern muss nur die Bezüge der fünf höchstverdienenden Manager angeben, so dass zum Beispiel Ralph Szygenda von GM nicht auftaucht. Lauscht man manchem Branchen-Geflüster, lässt er Barbara Desoer hinter sich.

CIO muss sich auf den CEO abstimmen

Der Lady kann's egal sein: Sie wird die Leitung der US-Hypothekenbank Countrywide Financial übernehmen, sobald diese in die Bank of America integriert ist. Und für weniger als zehn Millionen arbeitet Barbara Desoer wohl kaum.

In solchen Kreisen wird die Luft dünn, kommentiert Chris Patrick vom Headhunter Egon Zehnder. Wer da nicht außer Atem geraten will, sollte sich mit seinem CEO gut stellen. Top-Zwei-CIO Glen Salow besätigt: "Ein CIO, der abstreitet, dass der CEO sein wichtigster Ansprechpartner im Unternehmen ist, macht sich lächerlich."