Wachstumsmarkt bei IT-Services

Trend zum Outsourcing des Anwendungs-Managements

08.03.2005 von Ingo Butters
Ein neues Segment macht dem klassischen Projektgeschäft im Markt für IT-Services Konkurrenz: Das so genannte Application Management. Laut einer Studie des Beratungshauses Pierre Audoin Consultants (PAC) übergeben immer mehr Unternehmen Betreuung und Weiterentwicklung ihrer Applikationen an externe Dienstleister. Damit wollen die Firmen Kosten sparen und flexibler werden.

Anbieter von IT-Services haben das Geschäft schon längst gewittert: Outsourcer wie Siemens Business Services oder T-Systems bieten das Application Management (AM) inzwischen als Bestandteil umfassender Outsourcing-Dienstleistungen an. Andere Anbieter wie Capgemini oder Unilog setzen auf das Neukundengeschäft: Sie haben spezielle Stand-alone-Angebote für AM-Services ins Portfolio aufgenommen, die von der Übernahme der zugehörigen Infrastruktur losgelöst sind.

Die Betriebsamkeit der Anbieter hat triftige Gründe, denn das Marktsegment wird in den nächsten drei Jahren nach PAC-Prognose kräftig wachsen: Bis 2008 steigt demnach das Volumen um jährlich 18 Prozent auf dann knapp 2,5 Milliarden Euro. Besonders viel versprechend ist nach PAC-Einschätzung der Markt für Stand-alone-Angebote: Hier rechnet das Beratungshaus sogar mit Wachstumsraten von bis zu 25 Prozent.

Junges Marktsegment

Das Geschäft mit den AM-Services ist hierzulande erst wenige Jahre alt. Erste Verträge wurden in den Jahren 2000 und 2001 abgeschlossen. Damals setzten die Anwender vor allem auf externe Dienstleister, um die eigenen Mitarbeiter zu entlasten. Diese hatten eine Menge neuer Anwendungen zu betreuen, die die Firmen im E-Business-Hype angeschafft hatten.

Nach dem Abflauen des Internet-Booms rückte dann der Aspekt Kostensenkung und Rationalisierung in den Vordergrund. Die Unternehmen lagerten nicht nur Betreuung und Weiterentwicklung aus, sondern die dazugehörigen Mitarbeiter gleich mit. Für die Unternehmen hat das zwei Vorteile: "Zum einen verschlankte sich der Overhead, zum anderen wurden die Kostenstrukturen in den IT-Abteilungen variabler", sagt PAC-Berater Stephan Kaiser.

Kunden wollen "on demand"-Lösungen

Verändert haben sich auch die Bedürfnisse der Kunden hinsichtlich der Outsourcing-Partner: Zunehmend setzen sie auf breit aufgestellte Dienstleister, die die gesamte Anwendungslandschaft betreuen können und den wachsenden Anforderungen an Verfügbarkeit und Kapazität gerecht werden.

Schrittweise verändern sich auch die Preismodelle: Die Anbieter erhöhen die flexiblen und nutzungsabhängigen Elemente und bieten ihren Kunden immer mehr "on-demand"-Lösungen an. Das kommt den Anwendern entgegen, die wiederum nur für das bezahlen möchten, was sie auch tatsächlich nutzen.

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