CSC sorgt für frühere Einbindung von Zulieferern

Tuning für Test-Management-System von BMW

03.09.2007 von Alexander Galdy
Computer Sciences Corporation (CSC) hat von der BMW Group den Auftrag erhalten, ein umfassendes Test-Management-System für Kfz-Elektronik-Komponenten zu erweitern. Der Automobilhersteller soll so künftig in der Lage sein, seine Lieferanten in die Entwicklung neuer Fahrzeuge effizient einzubinden.

Eine gemeinsame IT-Plattform vernetzt alle am Prozess beteiligten Partner. Testfälle und Testergebnisse sollen sich auf diese Weise automatisch und sicher austauschen lassen. Der Auftrag über 750.000 Euro umfasst Konzeption, Prozessgestaltung, Customizing und etwaige Software-Ergänzungen zu den bereits eingesetzten Lösungen des HP Quality Center.

Entlang der Logistik-Kette vom Zulieferer von Fahrzeug-Komponenten über den Spediteur bis hin zum Hersteller ist ein automatisierter Datenaustausch für Bereiche wie Vertrieb und Buchhaltung bereits weit verbreitet. Ein Großteil findet digital im Hintergrund der eingesetzten ERP-Systeme statt, der manuelle Aufwand ist vergleichsweise gering.

Enormes Potenzial

Was in der Supply Chain gewissermaßen schon Standard ist, steht auf Ebene von Engineering-Prozessen noch eher am Beginn der Entwicklung. Testdaten zu neuen Fahrzeug-Komponenten tauschen Automobil-Hersteller und Zulieferer noch weitgehend manuell aus. Dabei hält laut CSC der digitalisierte Informationsaustausch zwischen verschiedenen Unternehmen enorme Potenziale bereit - auch in der Fahrzeugentwicklung.

Dessen ist man sich jetzt auch bei BMW bewusst geworden. Über die HP Mercury-basierte Lösung werden Testfälle und -ergebnisse zu den einzelnen Komponenten standardisiert erfasst und verwaltet. Auf diese Weise stehen sie für alle relevanten Teilnehmer des Engineering-Prozesses gleichermaßen zur Verfügung.

Tests sollen dadurch effizienter gestalten werden - und das über Unternehmensgrenzen hinweg. Während der Zulieferer sich stärker auf die Funktionalität des einzelnen Steuergeräts konzentriert, kann der Automobilhersteller stärker das Zusammenspiel der jeweiligen Elektronik-Komponenten prüfen.

Fehler vermeiden

Durch den Austausch der Testfälle und Ergebnisse kennen beide Partner die Interpretation der implementierten Anforderungen. Dadurch ist frühzeitig möglich, Fehlinterpretationen zu vermeiden, heißt es bei CSC.

Der Vorteil liegt auf beiden Seiten: Der Zulieferer wird bei der Weiterentwicklung der eigenen Produkte unterstützt. BMW kann den Reifegrad von zugelieferten Entwicklungsständen schneller interpretieren. Auf diese Wiese erhalten beide, Zulieferer als auch Automobilhersteller, schneller und effizienter produktionsreife Komponenten.