VHitG-Award 2007

Uniklinik Freiburg für Entlassungs-Management ausgezeichnet

10.05.2007 von Stefan Holler
Die Universität Freiburg das „IT-Konzept des Jahres“ entwickelt. Mit ihrem Konzept für „IT-gestütztes Entlassungsmanagement für stationäre Patienten“ überzeugten die Freiburger die Jury des vom Verband der IT-Hersteller im Gesundheitswesen verliehenen Preises.
Die im Qualitätsmanagement tätoge Johanna Feuchtinger und der mit Patientenmanagementsystemen betraute Holger Pschichholz von der Uniklinik Freiburg sind die Gewinner des diesjährigen VHitG-Award "IT-Konzept 2007".

Steckbrief Platz 1: Im Universitätsklinikum Freiburg wurde 2003 ein Entlassungsmanagement (ELMA) eingerichtet, das stationäre Patienten nach der Entlassung von der Station mit geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Lebensqualität unterstützt. Analysen des Systems ergaben etliche Schwachstellen, die durch ein IT-gestütztes System abgelöst wurden. Die Entwicklung erstreckt sich über drei Softwaremodule, die jetzt in das vorhandene Krankenhausinformationssystem (KIS) eingebettet sind.
Was früher viel Zettelwirtschaft verursachte, kann jetzt digital am PC bearbeitet werden. Von der Entlassanforderung, über alle notwendigen Patienteninformationen bis hin zu den erbrachten Leistungen ist alles im Rechner dokumentiert. So ist sichergestellt, dass der Patient frühzeitig vor seiner Entlassung mit den Menschen in Kontakt kommt, die ihn nach seiner Entlassung weiterversorgen werden.
Das IT-System unterstützt die Verantwortlichen auf der Station. Es dient nicht nur der Dokumentation sondern primär der Koordination. Da die externen Dienstleister an das EDV-gestützte System angebunden sind, können sämtliche Anforderungen über das System abgewickelt werden. Eine Gesamtansicht gibt Auskunft über den aktuellen Status der Bearbeitung. Sind alle Anforderungen erledigt, erscheint im Stationssystem ein Koffersymbol mit Haken, was besagt, dass der Patient in wohlgeordnete Verhältnisse entlassen wird.


Steckbrief Platz 2: Der zweite Preis ging an das Strategie-Konzept der MTG Malteser Träghergesellschaft. Die Malteser setzen seit 2005 ein umfassendes IT-Konzept um, das Krankenhäuser, Altenhilfeeinrichtungen, Ambulante Dienste und Hospize an mehr als 50 Standorten vernetzt. Dienststellen des Malteser Hilfsdienstes an weiteren 200 Standorten sind ebenfalls an das neue Netzwerk angeschlossen. So schafften die Malteser gemeinsam mit dem ITK-Dienstleister Pironet NDH Technik-„Inseln“ und Gerätewildwuchs ab und zentralisierten alle wichtigen Anwendungen und Datenbanken im Rechenzentrum von Pironet NDH. Über das verschlüsselte Geschäftskundennetz des Dienstleisters greifen die 7.000 Nutzer auf ihre Softwareanwendungen im Rechenzentrum zu.
„Durch das Auslagern des Rechenzentrumsbetriebs konnten sich unsere IT-Mitarbeiter vom klassischen „Ölkännchengeschäft“ trennen, das bis dahin 90 Prozent der Arbeitszeit in Anspruch nahm“, erläutert Bernd Christoph Meisheit, CIO und Mitglied der Malteser-Geschäftsführung. Dadurch konnten sich die IT-Spezialisten immer mehr zu Architekten der Krankenhausprozesse entwickeln.

Steckbrief Platz 3: Den dritten Platz belegte HMM Deutschland, Anbieter der Hilfsmittelplattform ZHPOnline. Auf dieser Plattform wickeln Krankenkassen mit Leistungserbringern (in der Regel Sanitätshäuser) ihre Versorgungen ab - online, (weitgehend) papierlos und in Echtzeit. Zentraler Aspekt ist die übergreifende Verwaltung von gebrauchten Hilfsmitteln. Dadurch können große Einsparpotenziale bei der Hilfsmittelversorgung durch den erneuten Einsatz gebrauchter Hilfsmittel erzielt werden.