Microsoft erstmals unter fünf größten Anbietern

Unternehmen setzen auf Integration ihrer Anwendungen

18.04.2005
Vom Bedürfnis die verschiedenen Unternehmens-Applikationen miteinander zu verbinden, können Anbieter immer besser leben. Laut einer Gartner-Analyse legte der Markt für Anwendungs-Integration und Middleware (AIM) inklusive Portal-Lösungen im vergangenen Jahr um 5,8 Prozent zu. Langfristig erfolgreich im Markt sind jene Anbieter, die grundlegende Infrastruktur-Technologien zu einer Lösung verschmelzen.

Wie die Analysten selber einräumen, fällt die Abgrenzung des Marktes für Applikations-Integration und Middleware (AIM) sowie der Portal-Lösungen immer schwerer. Die Lösungen sind immer öfter mit anderen Software-Produkten verzahnt, die Grenzen zu anderen Märkten verschwimmen.

Trotzdem hat Gartner nun eine Marktanalyse für das vergangene Jahr vorgelegt. Das Beratungshaus rechnet dem AIM-Segment Anwendungs-Server, Integrations-Suiten, Portal-Lösungen, Anwendungs-Plattform-Suiten, Middleware sowie Transaktionsüberwachungs-Monitore zu.

Demnach nahmen die Anbieter im vergangenen Jahr 6,7 Milliarden US-Dollar durch AIM-Lizenzen ein. 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit einem Wachstum von zwölf Prozent wuchs vor allem das Segment Portal-Lösungen. Ebenfalls stark zulegen konnten mit acht Prozent Integrations-Suiten. Den Löwenanteil mit je rund 1,2 Milliarden Dollar machen Anwendungs-Server und Transaktionsüberwachungs-Monitore aus. Insgesamt wird der AIM-Markt in den kommenden Jahren stabil zulegen.

IBM die Nummer eins

Mit einem Anteil von 37 Prozent dominiert IBM nach wie vor deutlich den AIM-Markt. Die Nummer zwei, BEA Systems, musste dagegen mit einem Minus von 7,4 Prozent deutliche Rückgänge bei den Lizenzeinnahmen verkraften. Im vergangenen Jahr erreichte das Unternehmen einen Marktanteil von 7,2 Prozent. Einen Umsatzsprung verzeichnete dagegen Microsoft: Der Konzern aus Redmond konnte seine Lizenzeinnahmen um 63 Prozent steigern und wird damit 2004 erstmals unter den fünf größten Unternehmen im AIM-Sektor geführt.

Langfristig entscheidend für den Erfolg der Anbieter wird nach Einschätzung der Gartner-Analysten sein, ob die Anbieter grundlegende Infrastruktur-Technologien aus einer Hand anbieten können. Denn die Ansprüche bei der Einführung neuer Unternehmens-Applikationen steigen: Die Firmen wollen innerhalb eines Projektes Portal-Lösungen, Integration, Business Process Management und Business Component Engineerung verwirklichen. Entsprechend kommt es zunehmend darauf an, Anwendungs-Server, Integrations-Suiten und Portal-Lösungen zu einem Produkt zu verschmelzen. Hier, so Gartner, wird in Zukunft die "wahre Schlacht um Marktanteile" ausgetragen.

Kurzfristig so Gartner, ist die Nachfrage nach solchen Lösungen am größten, die vorhandene Software-Systeme optimiert. Zu den wichtigsten Lösungen zählen Anwendungs-Server, Portal-Software oder Business-Intelligence. Web-Services werden zwar dazu beitragen, die Integration zu vereinfachen. Bis 2007 rechnet Gartner allerdings nicht damit, dass diese Technologie den Markt spürbar verändern wird.