Wichtig und vernachlässigt

Unternehmen verbummeln Skriptverwaltung

03.04.2008 von Alexander Galdy
Kaum ein IT-Verantwortlicher hat eine ungefähre Vorstellung davon, wie viele selbst entwickelte Skripte im Unternehmen eingesetzt werden. Noch schlimmer ist aber, dass sie meistens darauf verzichten, diese systematisch zu dokumentieren und zu verwalten. Das geht aus einer Umfrage des Software-Herstellers X-Tigo hervor.
Die meisten IT-Verantwortlichen wissen nicht, wie viele Skripte sich im Einsatz befinden.

Über die Zahl der eingesetzten, individuell programmierten Skripte gehen die Meinungen auseinander. Fünf Prozent der Befragten schätzen sie auf unter Hundert, acht Prozent auf mehrere Hundert und 14 Prozent gehen von mehreren Tausend aus. Bleiben fast drei Viertel übrig, die keine konkrete Vorstellung haben und auch nicht in der Lage sind, eine ungefähre Größenordnung zu nennen.

Nur ein Fünftel der Unternehmen führt seine Dokumentation vollständig durch.

Laut Studie nimmt nur knapp ein Fünftel der Unternehmen eine vollständige Dokumentation seiner Skripte vor. Bei etwa jedem zweiten Betrieb findet sie nur teilweise statt. Mehr als ein Viertel verzichtet komplett darauf, seine Skripte zu dokumentieren, oder betreibt dies nur in einem geringen Umfang.

"In diesen Fällen handelt es sich typischerweise um Kopfwissen von Mitarbeitern", berichtet Rainer Locker von X-Tigo aus seiner Praxiserfahrung. Dieses Wissen steht den Kollegen aber nicht Verfügung und geht meist verloren, wenn die Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Die Konsequenz ist, dass Skripte dann nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand überarbeitet werden können.

Drei Viertel der Unternehmen verzichten auf eine zentrale Dokumentation.

Ähnlich sieht es bei der zentralen Anlage der Funktionskomponenten aus. Nur bei einem Viertel der Unternehmen besteht sie vollständig oder wenigstens in Teilen. Ein schneller Zugriff ist dadurch laut X-Tigo kaum möglich.

Kluft zwischen Bedeutung und Umgang der Skripte

Rund zwei Drittel halten Skripte für Software-gestützte Betriebsprozesse als wichtig oder sogar sehr bedeutsam.

Der Umgang mit den Skripten widerspricht dabei der Einschätzung der befragten IT-Verantwortlichen, was die Bedeutung der Skripte angeht. Mehr als zwei Drittel bezeichnen diese als relevant für das Funktionieren der software-gestützten Betriebsprozesse, die Hälfte sogar als sehr bedeutungsvoll. Nur rund ein Fünftel sieht sie als weniger wichtig an.

Die Unternehmen leben nach Meinung von Rainer Locker in einer erheblichen Diskrepanz: "Einerseits beurteilen sie die Wertigkeit der Skripte für das IT-Management relativ hoch, andererseits fehlt es an einem ausreichend systematischen und konsequenten Skripten-Management."

An der Umfrage "Skriptverwaltung" von X-Tigo beteiligten sich insgesamt 343 Mittelstands- und Großunternehmen.