Playbook, Xoom & co.

Update: Die neuen iPad-Rivalen von der CES

27.01.2011 von Thomas Pelkmann, Nicolas Zeitler und Andrea König
Wurden auf Consumer Electronic Show (CES) im Januar gleich 80 Geräte präsentiert, die dem iPad Konkurrenz machen sollen? Oder waren es 40 bis 80? Oder doch nur 35? Eine Übersicht.

Wie erklärt man einer geneigten Leserschaft, dass man seine überaus erfolgreiche Bildergalerie mit den iPad-Rivalen um ganze acht Geräte erweitert, obwohl doch auf der gerade zu Ende gegangenen Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas von "80" (Bild-Zeitung, Stern) neuen Geräten die Rede war?

Oder von immerhin "40 bis 80" (Spiegel Online). Oder waren es tatsächlich 35, davon aber viele, die sich in nichts unterscheiden außer in der Größe des Displays? Darunter immer noch genug, die bisher nur als Prototypen oder Design-Studien ("Anfassen iss nicht!") zu sehen waren?

Die iPad-Rivalen im Bild
Acer Iconia Tab A510
Archos 101 G9
Asus Eee Pad Transformer Prime
HTC Flyer
Medion Lifetab
Motorola xoom 2
Panasonic Toughpad FZ-A1_2
Samsung Galaxy Tab 2 101
Samsung Galaxy Tab 2 70
Sony Tablet P
Sony Tablet S
Motorola Xoom
Das Motorola Xoom ist ein 10,1-Zoll Tablet-PC auf der Basis von Android 3 (Honeycomb), kann neben Flash- auch HD-Videos in einer Auflösung von 1080 Pixeln zeigen und als HDMI-Output auch an größere TV-Geräte übertragen. Das Xoom (sprich „Zoom“) bietet die für die zweite Generation von Tablet-PCs offenbar schon obligatorischen zwei Kameras für Videochats an (2 und 5 Megapixel). Auch sonst bietet der Tablet-PC von Motorola üppige Funktionen: Neben einem Lagesensor (Gyroskop) ist ein Barometer, ein Kompass und ein Beschleunigungsmesser an Bord. Als 3G/Wifi-Version soll das Xoom bereits im ersten Quartal des Jahres auf den Markt kommen, als 4G LTE-Gerät ein Vierteljahr später. Die Preise sind noch nicht bekannt.
Viewsonic Viewpad
Das Viewpad von Viewsonic misst 10 Zoll in der Bildschirmdiagonalen bei einer Auflösung von 1024x600 Pixeln und ist nicht nur wahlweise, sondern gleichzeitig (!) mit Windows 7- oder Android-Betriebssystem zu bekommen. Darüber hinaus bietet es eine Speicherkapazität von 16 GByte, eine 1,3 Megapixel starke Front-Kamera, WLAN, USB und Bluetooth. Mit das beste an diesem Gerät: Es scheint bereits zu einem Preis von rund 530 Euro erhältlich zu sein. Zumindest gibt es diverse Onlineshops, die das Gerät im Angebot haben. Auf der CES präsentierte Viewsonic mit dem Viewpad 10s das Nachfolgemodell des Tablet-PCs, das nicht mehr zwei, sondern mit Android 2.2 (Froyo) nur noch ein Betriebssystem bietet. Zusätzlich zu bereits vorhandenen Anschlüssen bietet das 10s auch einen SD-Kartenslot sowie einen HDMI-Anschluss. Wann das Gerät startet und wie viel es kosten wird, steht offenbar noch nicht fest.
OpenPeak OpenTablet
Noch eine Premiere zeigte auf der CES das Unternehmen OpenPeak mit dem OpenTablet 10. Auch dieses Tablett läuft mit dem Intel Atom-Prozessor, verfügt über zwei Kameras, einen HDMI-Output für hochauflösende Videopräsentation, WiFi sowie optional 3G-Konnektivität. Anders als seine Mitbewerber lässt sich das OpenTablet nicht nur mit dem Finger grob, sondern mit einem Stift relativ fein mit Texten füttern. Damit es dabei keine Kratzer gibt, ist das Display durch ein stabiles Gorilla-Glas geschützt.
Netbook Navigator Nav 9 Slate
Mit gleich drei Modellen wartete Netbook Navigator auf. Alle drei Tablets arbeiten mit Windows 7 und Intel Atom-Prozessoren. Im Unterschied zu den Mitbewerbern verfügen die Slates nur über eine Kamera, dazu aber über USB, WiFi/Bluetooth sowie optional über 3G-Konnektivität. Die Displaygrößen reichen von 7 über 8,9 bis hin zu 10,1 Zoll. Originell ist das NAV UI Software Interface der drei Tablet-PCs, das es exklusiv nur für die genannten Geräte gibt und das eine einfache Bedienung mehrerer Applikationen zur gleichen Zeit verspricht. Zumindest in den USA scheinen die Geräte bereits lieferbar zu sein - zumindest lassen sie sich über Amazon bestellen. Die Preise sind noch nicht alle bekannt; der NAV 9 Slate PC kostet beim Online-Buchhändler zwischen 775 (16 GByte Speicher) und 975 (32 GByte + 3G) US-Dollar.
Motion CL900 Tablet PC
Der Motion CL900 Tablet PC ist laut Eigenwerbung „ein robuster, leichter und leistungsfähiger Tablet PC, der speziell für den mobilen Einsatz im Unternehmensumfeld entwickelt wurde“. Das Gerät ist mit einem Intel Atom-Prozessor ausgestattet, verfügt über WLAN und Bluetooth sowie über, allerdings nur optional verfügbare, zwei Kameras. Erfreulich groß ist das Display mit einer Diagonalen von 10.1 Zoll und einer Auflösung von 1376x768. Die Anschlüsse: USB, SD-Karte, Audio In/Out, Video Out. Das CL900 kommt laut Hersteller mit einer Akkuladung satte acht Stunden aus. Das Gerät läuft mit Windows 7, soll „unter 900 Euros“ kosten und ab Q2/2011 verfügbar sein.
Fujitsu Tablet PC "N.N."
Fujitsu hat auf der CES ein noch namenloses Tablett vorgestellt, von dem auch sonst wenig bekannt ist. Das Gerät soll es als Windows 7 und Android 3 (Honeycomb)-Version geben. Der Bildschirm misst in der Diagonalen 10,1 Zoll, der interne Speicher ist 2 GByte groß, zur Ausstattung gehören zwei Kameras. Das Windows-Modell soll es im zweiten Quartal dieses Jahres geben, während die Android-Version erst Ende des Jahres fertig werden soll.
ASUS EeePad MeMo
Der Eee Pad MeMO ist der erste „richtige“ Tablet-PC von Asus. Der Hersteller hat mehrere Modelle mit berührungsempfindlichen Bildschirmen im Angebot, die aber alle irgendwie noch mit einer Tastatur verbunden sind und damit nicht nativ in die Kategorie Tablet-PCs fallen. Der MeMo kommt ohne externe Tastatur aus und misst eine Bildschirmdiagonale von 7 Zoll bei einer Auflösung von 1024 x 600 Pixeln. Das Gerät hat zwei Videokameras an Bord, soll im Juni auf den Markt kommen und zwischen 500 und 600 US-Dollar kosten.
Aoc Breeze
AOC, eigenen Angaben zufolge weltgrößter Hersteller von LCD/LED-Monitoren, hat einen eigenen Tablet-PC angekündigt: Breeze läuft mit Android 2.1, verfügt über einen 8-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 800x600, WiFi-Anschluss, 4 GByte internen Speicher und USB 2.0-Buchse. Der Preis könnte interessant sei, falls das Gerät, wie versprochen, Ende Januar auf den Markt kommt: Unter 200 US-Dollar.
Samsung Galaxy Tab
Das Samsung Touchscreen-Gerät orientiert sich am iPad-Design, bietet mit 7-Zoll aber einen deutlich kleineren Bildschirm. Betriebssystem des Galaxy ist Android, der interne Speicher beträgt 16 GByte. Die 32-Gigabyte-Variante wird zunächst in Deutschland nicht auf den Markt kommen, berichtet die PC Welt. Das Gerät wurde auf der IFA präsentiert. O2 verkauft das Gerät beispielsweise ab Oktober für 759 Euro. Der empfohlene Preis des Herstellers liegt bei 799 Euro.
Avaya Flare
Auch Avaya hat ein Android-basiertes Tablet angekündigt. Der HD-Touchscreen misst 11,6 Zoll. Das Gerät soll Anfang 2011 auf den Markt kommen.
HP Photosmart estation c510
HP bringt einen Drucker mit Android-Tablet auf den Markt. Das Gerät wird vom Hersteller als abnehmbarer Farb-Touchscreen bezeichnet. Drucker und Tablet im Paket sollen in den USA noch im Oktober für 400 US-Dollar auf den Markt kommen. Zu einem möglichen Marktstart in Deutschland schweigt HP.
35-Dollar-Tablet
Im Januar 2011 sollen die ersten 35-Dollar-Tablet-PCs in Indien ausgeliefert werden, schreibt die PC Welt. Laut Engadget.com hat die indische Regierung einen entsprechenden Auftrag an HCL Technologies vergeben. Bevorzugt soll das 7 Zoll-Gerät an Studenten verkauft werden, auch nur sie erhalten das Tablet zum Preis von 35 Dollar. Kritiker bezweifeln, dass man ein Gerät zu diesem Preis überhaupt produzieren kann. (Foto: engadget.com)
Bresser Tablet
Auf der Messe Photokina hat Ende September Bresser, ein auf Nah- und Fernoptik spezialisiertes Unternehmen, ein eigenes Tablet präsentiert. Das MID 7 nutzt Android, der Touchscreen misst 7 Zoll und die Auflösung beträgt 800 mal 480 Pixel. Anfang Dezember soll das Gerät mit einer Speicherkapazität von 4 GB für 299 Euro erhältlich sein.
Foxconn Tablet
Das Betriebssystem soll Android von Google werden. Das Gerät wird mit einem 10,1 Zoll großen Touchscreen-Display und Nvidias Tegra-Chipset ausgestattet. Wann das Gerät auf den Markt kommt, ist nicht bekannt.
Chrome Tablet
Der erste Tablet PC mit dem neuen Google-Betriebssystem Chrome OS wird angeblich von HTC gebaut und soll ab 26. November in den USA verkauft werden. Das berichtet die Computerwoche. Technische Details sind nicht bekannt.
Toshiba Folio 100
Elektronikhersteller Toshiba hat auf der IFA in Berlin sein Tablet Folio 100 präsentiert. Das Gerät ist seit November für rund 400 Euro auf dem Markt. Das gilt aber nur für die Basisversion ohne 3G-Modul berichtet die PC Welt. Das Folio 100 3G ist erst für das erste Quartal 2011 geplant, es soll dann 529 Euro kosten. Beide Versionen kommen mit dem Betriebssystem Android 2.2. (Bild: Notebook Italia)
Acer Iconica
Schon in zwei bis drei Jahren möchte Acer Marktführer bei Tablet-PCs sein. Vor allem in Schwellenländern möchte der taiwanesische Hersteller mit preisgünstigen Produkten punkten und auf diese Weise Apple Marktanteile abjagen. Bislang bietet Acer mit dem Iconica einen originellen Tablet-PC mit gleich zwei (!) Bildschirmen an. Vor kurzem hat Acer in New York drei weitere Modelle vorgestellt, die allerdings bisher weder einen Namen noch ein Erscheinungsdatum und schon gar keinen Preis haben. Bekannt sind aber schon die Darreichungsgrößen: 7 und 10 Zoll, wahlweise mit Windows 7 oder Android-Betriebssystem. Das größere Gerät unterscheidet sich vom iPad vor allem durch seine beiden Kameras, einen Speicherkartenleser und einen HDMI-Anschluss für die Video-Wiedergabe am hochauflösenden Fernseher.
A-Rival Pad 100
Mit der Baros GmbH wagt sich ein deutscher Hersteller von Navigationssystemen in den von Apple dominierten Table-PC-Markt. Das A-Rival Pad 100 bietet ein 10-Zoll-Monitor (auch als 8-Zoll-Variante erhältlich), eine Frontkamera und als Betriebssystem Android 2.1. Das Gerät verfügt über keine 3G-Anschlüsse, sondern kommt als „WiFi-only“. Originell ist die Ausstattung mit GPS-Navigation und vorinstallierter a-rival Navigationssoftware Maptrip. Der Liefertermin für das Pad 100 ist offen, der Preis wird bei rund 350 Euro liegen.
Archos 101
Anfang September hat Archos fünf neue Tablets mit Android vorgestellt. Die Displaygrößen gehen bis 10,1 Zoll, zudem ist durchwegs Android 2.2 vorinstalliert, teilweise gibt es auch Multi-Touch-Support. Archos 101 gibt es beispielsweise bei Amazon für 310,98 Euro (8 GB) und 360,98 Euro (16 GB). Die Lieferzeit ist allerdings mit ein bis drei Monaten angegeben.
Wortmann Terra Pad
Das Terra Pad 1050 sieht exakt so aus, wie das Viewpad. Ob es auch von innen baugleich ist, war leider nicht zu erfahren. Zur Ausstattung des Terra Pad gehören ein Intel Atom Prozessor N455 mit 1,66 Gigahertz, zwei GByte Arbeitsspeicher, ein SSD-Laufwerk mit 32 GB, Card-Reader, Webcam und WLAN. UMTS/3G wird es als Option erst später geben. Das 10-Zoll-Modell wiegt 850 Gramm und läuft auf Windows 7 Home. Der Preis: 530 Euro.
Viewsonic Viewpad
Vom Viewpad wird es „noch 2010“ gleich zwei Tablet-PCs geben. Das 10-Zoll-Gerät läuft wahlweise auf Android und Windows 7, während das 7-Zoll-Gerät nut Android bietet. Das größere Gerät soll 550 Euro kosten, das kleinere ungefähr 400 Euro.
Stream-TV eLocity A7 Android
Mit Stream-TV aus Philadelphia versucht erneut ein Startup-Unternehmen, sich mit einem Tablet-PC am Markt behaupten zu können. Das eLocity A7 Android kommt mit 7-Zoll-Bildschirm, Google Android 2.2, WiFi, Bluetooth, HDMI und USB sowie einer Kamera. Es wiegt schlanke 460 Gramm und ist 1,27 Zentimeter dick. Der Preis für das Gerät, dessen Erscheinungsdatum unklar ist, liegt bei günstigen 370 US-Dollar (rund 285 Euro).
LG E-Note H1000B
Sollten Sie demnächst in Korea weilen und 850 US-Dollar übrig haben, könnten Sie den Erwerb des E-Note H1000B in Erwägung ziehen. Das Tablett ist 10,1 Zoll groß und bietet eine Auflösung von 1366 x 768 Pixeln sowie WiFi und Bluetooth 3.0. Es wiegt stolze 850 Gramm und ist 14,5 mm dick. Es verfügt über zwei USB 2.0-Anschlüsse, SD- Kartenleser, Lautstärkeregelung sowie Windows 7-Menü- und Powerbutton. Ob und wann das Gerät auch in Deutschland zu haben ist, ist derzeit nicht bekannt.
E-Noa Interpad
Seine Publikumspremiere feierte das E-Noa Interpad schon auf der Funkausstellung im September in Berlin, zu kaufen ist das Tablet aber noch nicht, bzw. „in Kürze“, wie es auf der Webseite des Herstellers heißt. Das Interpad läuft mit Android 2.2, ist 10 Zoll groß, bietet eine Akkulaufzeit von acht bis zwölf (!) Stunden und wiegt 660 Gramm. Mit USB, HDMI, MicroSD, Kopfhörer und Stromanschluss ist für reichliche Verbindung zur Außenwelt gesorgt. Bemerkenswert ist der Nvidia-Grafikchip Tegra, mit dem sich das Tablet besonders für schnelle Spiele eignen wird.
Dell Inspiron Duo
Das Inspiron Duo von Dell kann sich nicht entscheiden, ob es ein Notebook oder ein Tablet-PC sein möchte, und ist daher beides. Dell nennt den Bildschirm, den man nach außen drehen und dann als Touchscreen nutzen kann, „Flip-Design“. Der Monitor ist mit 10,1 Zoll relativ groß für einen Tablet-PC, relativ klein für ein Notebook. Weil es sich um einen PC handelt, läuft das Gerät mit Windows 7 und verfügt über alle handelsüblichen Anschlüsse. Im Moment gibt es den Inspiron Duo für 550 Dollar allerdings nur in den USA. Erst im Januar soll das Gerät auch in Europa verkauft werden, dann aber für stolze 580 Euro.
Cherry Pad
Mit einem angekündigten Preis von 188 US-Dollar (rund 135 Euro) wäre das Cherry Pad eine echte Kampfansage an das iPad. Der Tablet-PC läuft mit Android 2.1 und nutzt eine ARM11 CPU. Der Bildschirm ist 7 Zoll groß und bietet ein Auflösung von 800×480 Pixeln. Zur Außenwelt gibt es Verbindungen via USB und WiFi. UMTS ist nicht vorgesehen.
Blackberry Playbook
Weihnachten wird ohne das Blackberry Playbook stattfinden: Der sehnlichst erwartete Tablet-PC von RIM kommt erst Anfang 2011. Die (schon bekannten) Daten: 7 Zoll Bildschirmdiagonale (etwa DIN A5), 400 Gramm schwer, nur knapp einen Zentimeter dick. Das Playbook verfügt über einen USB-Anschluss und zwei Kameras. Zunächst wird es nur eine WiFi-Variante geben, UMTS folgt später. Als Betriebssystem setzt RIM auf Software der kürzlich übernommenen Firma QNX.
Cruz Tablet
Das Cruz Tablet von Velocity Micro ist für Mitte Oktober 2010 angekündigt. Es verfügt über einen 7-Zoll-Touchscreen, 4 GByte Speicherplatz, Wlan-Anschluss und läuft mit Google Android. Apps für eBooks, Magazine, Video, Musik und Spiele sind bereits enthalten, dazu gibt es einen Anschluss zum offenen Content-Shop Cruz Market. Das Gerät wird in den USA rund 300 Dollar kosten. Ob und wann der Cruz Reader nach Deutschland kommt und wie teuer er sein wird, ist noch nicht bekannt.
Steve Ballmer Microsoft
Nein, so sieht der neue Tablet-PC von Microsoft definitiv nicht aus. Tatsächlich präsentiert hier Microsoft-Boss Steve Ballmer 2005 ein Notebook von Lenovo. Immerhin hat Ballmer auf einer Analystenkonferenz in Redmond angekündigt, "möglichst bald" eine ganze Palette von Tablet-PCs mit Windows 7 auf den Markt zu bringen. Als mögliche Hardware-Partner nannte er Hersteller wie Dell, Samsung, Toshiba, Lenovo, Fujitsu, Panasonic, Sony und Hewlett Packard. Weitere Details gab der Microsoft-Chef aber nicht bekannt. Weihnachten sollte die Öffentlichkeit eigentlich die ersten Geräte zu Gesicht bekommen, setzte er Anfang Oktober nach. Das muss aber nicht heißen, dass sie dann auch schon zu kaufen sind, spekulieren Berichterstatter.
WeTab
Nach der Schlappe auf der ersten Pressekonferenz und immer neuen Verzögerungen ist das WeTab der Berliner Firma Neofonie nun erhältlich. Auf dem WeTab läuft das Linux-Betriebssystem, es kostet 449 Euro, beziehungsweise 569 Euro mit UMTS- und HD-Chip. Es bleibt auch nach dem Marktstart turbulent: Anfang Oktober zog sich einer der Geschäftsführer zurück, weil er Kunderezensionen im Internet gefälscht hat.
Notion Ink Adam
Der in Indien entworfene Adam kommt mit einem Multitouch-Bildschirm daher, der je nach Bedarf zwischen dem Sonnenlicht-freundlichen E-Paper und dem Farb-LCD-Modus wechseln kann. Seit Dezember kann man das Tablet vorbestellen, Anfang 2011 soll die Auslieferung beginnen.
Dell Streak
Das hat Dell seinen Mitbewerbern voraus: Ab sofort gibt es den Streak tatsächlich zu kaufen.
Kno Tablet
Das Kno ist ein Tablet speziell auf die Bedürfnisse von Studenten abgestimmt. Es soll zwei Varianten des 14,1 Zoll-Geräts geben: eine mit einem und eine mit zwei Bildschirmen. Mit ihrem Gerät wollen die Macher das Lernen revolutionieren, das Betriebssystem ist komplett selbst entwickelt. Ende dieses Jahres soll es - vorerst nur in den USA - erscheinen.
Cius
Das US-Unternehmen Cisco zieht Anfang 2011 mit einem Tablet nach. Cius läuft mit dem Google-Betriebssystem Android und soll im Geschäftsbereich besonders gut für Videokonferenzen geeignet sein. Der Preis ist noch nicht bekannt.
Was bisher geschah ...
Apple hat, wie man heute weiß, den Tablet-PC nicht erfunden; das haben andere schon vor mehr als fünfzehn Jahren getan.

Im Grunde genommen liefern die Fragen schon die Antworten mit: Vieles, was dort zu sehen war, lohnt tatsächlich die Berichterstattung nicht. Schließlich kann man sich (von) Ankündigungen (nichts) kaufen. Und bei Geräten, die schon veraltet sind, wenn sie auf den Markt kommen, sollte man das Kaufen gleich gar nicht erst in Erwägung ziehen.

Wenn die oben erwähnte und unten zu sehende Bildergalerie, sich dennoch um immerhin acht Geräte vergrößert hat, dann deshalb, weil sich nicht jeder Hersteller mit Ankündigungen zufrieden gibt, sondern neue Geräte auf der CES in Las Vegas tatsächlich auch präsentiert hat. Oder zumindest die Ankündigung so überzeugend vorgetragen hat, dass sich dann doch lohnt darüber zu schreiben.

Die Trends im Markt der Tablet-PCs

Vor dem Blick auf die neuen iPad-Alternativen lohnt eine Übersicht über die Trends des Marktes: Bei den Preisen orientieren sich neue Anbieter naturgemäß an den Apple-Geräten (ab 499 Euro für das WiFi-, ab 599 Euro für das 3G-Modell). Die Spanne auf der CES lag zwischen 400 und 650 US-Dollar, wenngleich nur wenige Hersteller mit echten Preisen um die Ecke kamen.

Aber, so ließ sich auf der Messe aus Herstellerkreisen vernehmen: Um gegenüber dem iPad überhaupt konkurrenzfähig zu sein, müsse man tendenziell schon günstiger werden. Andererseits kann Apple die Preise fast mach Belieben diktieren. Glaubt man einschlägigen Marktbeobachtungen, dominiert der Konzern nämlich auch die Rohstoff- und Komponentenmärkte durch die hohen Stückzahlen und entsprechenden Abnahmemengen.

Im Unterschied zum 9,7-Zoll großen iPad geht der Trend bei den Monitorgrößen in Richtung 10,1 Zoll. Welches die optimale, weil noch immer handliche Größe für Tablet-PCs ist, gilt allerdings als noch nicht ausgemacht. Auf der anderen Seite gibt es einen Trend hin zu kompakten 7-Zoll-Geräten, die immer noch wesentlich größer sind als Smartphones, aber dennoch ultra-portabel. Als echte Tablet-PCs sind diese Geräte aber nur eingeschränkt zu gebrauchen.

Bei den Plattformen scheint Android das Rennen zu machen. Die meisten der kommenden Geräte setzen auf die Version 3 mit dem Klarnamen Honeycomb. Das Problem dabei: Das Betriebssystem ist noch gar nicht fertig. Daher werden sich Geräte, die auf Android 3 setzen, entsprechend verspäten. Windows Phone 7 scheint sich nicht durchzusetzen. Zwar gibt es Geräte, die auf das Microsoft-Mobilsystem setzen, allerdings ist die Zahl durchaus begrenzt. Zudem vertrauen Analysten und Hersteller den Fähigkeiten von Windows Phone 7 nicht unbedingt und äußern sich skeptisch, ob sich die Eignung mit späteren Versionen signifikant verbessern wird.

Die Hybridmodelle

Irgendwie sind sie keine echten Tablet-PCs, aber Notebooks sind es auch nicht: Modelle, die zwar einen Touchscreen und ein echtes Mobilbetriebssystem wie Android oder Windows 7 Phone bieten, durch eine mehr oder weniger feste Tastatur aber eher wie traditionelle tragbare Rechner aussehen. Dazu gehören Geräte wie Dells Inspiron Duo, bei dem das Display in einem Rahmen gedreht wird, oder das Samsung Slider PC 7. Bei diesem Gerät verschwindet die Tastatur hinter dem Monitor und lässt sich bei Bedarf - ähnlich wie bei einigen Smartphones - herausschieben. In dieselbe Kategorie gehören auch die Asus Eee-Geräte Slider und Transformer oder das IdeaPad von Lenovo.

Die Favoriten

Der Markt für Tablet-PCs kommt langsam in Bewegung. Viel langsamer, als das nach dem Erscheinen des iPad und der vielen Ankündigungen der Alternativen zu erwarten war. Und es geht langsam weiter. So langsam, dass das iPad von Apple auch in der Version iPad 2 den Markt noch länger beherrschen wird. Formfaktor, Marke, Preis und Marketing sprechen noch immer für Apple, und es wird dauern, bis der Primus irgendwann nach hinten durchgereicht wird.

Die starke Stellung seiner Dachmarke RIM mit dem Blackberry wird auch dem Playbook helfen, wenn es in einigen Wochen auf den Markt kommt. Die RIM-Geräte lassen sich hervorragend in die Unternehmens-IT einbinden, bieten professionelle Anwendungen und erfreuen sich daher großer Beliebtheit. Sie werden im Business-Umfeld sicher zu einer der größten Konkurrenten des iPad werden.

Auf eine starke Konzentration auf Unternehmen setzt auch Cisco mit dem Cius. Die Erfahrung des Herstellers mit Netzwerktechnologien spricht dafür, dass das funktionieren könnte. Zumal Cisco angekündigt hat, das Cius mit Tools auszurüsten, die den Bedürfnissen nach Sicherheit und Business-Funktionalität entgegen kommen.

Schaut man sich allerdings die Erfolgsgeschichte von Apple an, werden die Aussichten für Cisco durchaus schlechter. Das iPad ist ja in den Unternehmen nicht wegen seiner Business-Tauglichkeit so populär geworden, sondern trotzdem ihm genau diese Eigenschaft fehlt. Vor allem die Konsumenten haben dafür gesorgt, dass das iPad seinen Weg in die Unternehmen gefunden hat.

Das Galaxy Tab von Samsung war eins der ersten Alternativ-Geräte, die es tatsächlich auch zu kaufen gab. Das alleine will im großen Markt der Ankündigungen schon was heißen. Der Preis liegt etwas über dem iPad, was dem Erfolg ebenso wenig zuträglich ist wie die Tatsache, dass es keine WiFi-only-Version gibt. Da sollte Samsung noch nachbessern.

Mit dem Xoom kommt demnächst ein Gerät auf den Markt, das mit Motorola ein äußerst Mobil-affines Elternhaus hat. Mit zwei Kameras, Android 3.0, 10,1-Zoll-Display und den nötigen Anschlüssen für ein "Tablet-2.0" ist es zudem technisch auf dem neusten Stand, den allerdings auch die meisten der anderen angekündigten Geräte erreichen. Das reicht dennoch, um das Xoom mit Spannung zu erwarten.

Diese Aufmerksamkeit verdienen auch andere Geräte wie das Toshiba-Tablet, das bisher aber nicht einmal einen Namen vorweisen kann und zudem nicht vor Juli 2011 in die Läden kommen wird. Der Dell Streak wird mit 7-Zoll-Monitor und Android 2.2 ("Froyo") kommen, wenn man auch nicht weiß, wann genau und zu welchem Preis. HP schließlich bewirbt auf seiner Webseite noch immer den Slate 500, der sich im Onlineshop auch für 799 US-Dollar bestellen lässt. Die Verfügbarkeit erfährt man aber erst auf telefonische Nachfrage, was wohl nichts anderes bedeutet, als dass das Gerät bisher nicht lieferbar ist. Dafür wird HP am 9. Februar in San Francisco wohl das PalmPad präsentieren, weil es im vergangenen Jahr Palm und mit dem Unternehmen das WebOS gekauft hat. Mehr weiß man darüber aber noch nicht.

Die letzten Gerüchte

Die große Diskrepanz zwischen der Zahl der angekündigten und der tatsächlich verfügbaren Geräte erklärt sich auch mit den vielen Gerüchten über neue Geräte, die nicht nur auf der CES die Runde machen. Dazu haben wir auch etwas beizutragen.

So heißt es zum Beispiel, dass Polaroid demnächst mit einem Tablet-PC auf den Markt kommt. Es wird allerdings - der vorne eingebauten Kamera und den aus der Firmengeschichte stammenden Erwartungen zum Trotz - auf der Rückseite KEINE Ausgabe für Sofortbilder bieten. Ansonsten gilt für diesen Tablet-PC die alte Weisheit: "Nichts genaues weiß man nicht".

So heißt es weiter, dass Sharp demnächst zwei Tablet-PCs auf den Markt bringt. Die werden unter dem Namen Galapagos allerdings eher den eBook-Readern von Amazon oder Sony Konkurrenz machen, weniger dem iPad. Technische Details der Galapagos-Geräte sind noch nicht bekannt. Für den japanischen Markt setzt Sharp hier auf Linux als Betriebssystem, für die USA scheint das Rennen diesbezüglich aber noch nicht entschieden zu sein.

Samsung bringt den Ondits zufolge demnächst ein Luxus-Tablett auf den Markt, das im Leder-Case und mit einem Bluetooth-Headset kommen soll. Der Preis soll jenseits der 1000-Dollar-Marke liegen. Da das Gerät ansonsten baugleich mit dem Galaxy Tab sein soll, handelt es sich hier offenbar eher um ein Design-Gag als um eine echte Gerätevariante. Dafür spricht auch, dass das Luxusteil nicht auf der CES zu sehen war, sondern auf einer Millionärsmesse.