UC-Migration wird für viele Unternehmen zum Problem

Verquickung von Sprache und Daten kann zu Verstopfung führen

05.10.2007 von Nina Gut
Die Zusammenführung von Sprache und Daten via Unified Communications (UC) kann zu Verstopfung führen. Sprich: UC kann die Performance von Anwendungen im Netz deutlich senken. Diese Auswirkungen werden sich in Zukunft noch verstärken. Das ergab eine weltweite Umfrage des Anbieters Network General.
Die absolute Mehrheit der Unternehmen rechnet mit mehr Datenverkehr durch UC.

Drei von vier der befragten Anwenderunternehmen gaben an, dass in den letzten drei Monaten ein Viertel ihres Netzwerkdatenverkehrs aus Unified Communications-Anwendungen, also Voice over IP (VoIP), Unified oder Instant Messaging, bestand. 40 Prozent setzen integrierte Sprach-, Video- und Web-Konferenz-Funktionen ein. Und obwohl bei fast 70 Prozent VoIP-Anwendungen im Einsatz sind, machen lediglich zwölf Prozent der Befragten die Sprachkommunikation allein für den zusätzlichen Datenverkehr im Netzwerk verantwortlich.

Fast 80 Prozent der Unternehmen erwarten außerdem, dass der UC-Datenverkehr innerhalb der nächsten zwölf Monate weiter ansteigt.

Im Zuge dieses Anstiegs sehen IT-Manager sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass sie die Servicequalität für alle Anwendungen aufrechterhalten müssen. Das Wachstum im UC-Bereich fordert bereits seinen Tribut: Nahezu 40 Prozent der befragten Firmen kämpfen mit Problemen bei der Anwendungs-Performance, die sich aus der Konvergenz von Kommunikationsanwendungen im IP-Netz ergeben. Weitere 20 Prozent waren sich nicht sicher, ob die Performance-Probleme auf den Einsatz von Unified Communications zurückzuführen sind.

Diese Umfrage-Ergebnisse seien repräsentativ für die Auswirkungen, die UC-Anwendungen auf die Netzwerkressourcen eines Unternehmens haben, bestätigt Art Rosenberg vom Analystenhaus Unified-View. "Wenn die Zahl der Endbenutzer, die von den effizienten Unified Communications-Funktionen profitieren wollen, ansteigt, nimmt auch der Datenverkehr im Unternehmen zu. Dies wiederum erhöht die Bedeutung eines flexiblen Netzwerks sowie der nötigen Kapazität für den Datenverkehr. Die UC-Migration wird sich für viele Unternehmen als Problem erweisen."

Nur neun Prozent nutzen noch keine UC

Bei 38 Prozent der Unternehmen hat UC schon mal für Verstopfung der Leitungen gesorgt.

Trotz der komplexen Anforderungen ist der Trend nicht aufzuhalten. Lediglich neun Prozent der befragten Unternehmen setzen derzeit noch keine UC ein. In Anbetracht der steigenden Zahl von Mitarbeitern, die auch außerhalb des Büros auf nahtlose Kommunikation mit Kollegen und Kunden angewiesen sind, gewinnt eine Unified-Communications-Infrastruktur noch an Bedeutung.

Um alle Vorteile von Unified Communications nutzen zu können, müssen Unternehmen über Tools verfügen, die eine umfassende Verwaltung der Anwendungen ermöglichen und die Servicequalität aufrechterhalten, folgert Network General. Unternehmen müssten in der Lage sein, die gesamte UC-Umgebung als einen Geschäftsservice zu betrachten. So werde sichergestellt, dass die Performance und Verfügbarkeit dieser vielseitigen Technologien von einem zentralen Dashboard aus verwaltet werden kann.

Network General hat 576 Anwenderunternehmen zu UC befragt.