BI-Thema mit Potenzial

Verschenkte Chancen beim CPM

01.04.2008 von Alexander Galdy
Corporate Performance Management (CPM) ist für die meisten Unternehmen der wichtigste Bereich innerhalb von Business Intelligence (BI). Das geht aus einer Umfrage des Marktforschers Gartner hervor. Für zwei Drittel der befragten Verantwortlichen steht CPM auf Platz Eins bei den BI-Themen - vor Data Warehousing und Datenqualität. Allerdings schöpfen die meisten die Möglichkeiten beim CPM nicht voll aus.

Der Markt für CPM-Suites ist in den vergangenen zwei Jahren rasant gewachsen. Das Interesse spiegelt sich auch beim Geschäft mit analytischen Applikationen wieder. Gartner geht deshalb davon aus, dass bis zum Jahr 2011 die durchschnittliche Wachstumsrate im CPM-Markt bei 14,4 Prozent liegen wird.

BI wird sich wandeln, von einer reinen Erfassung des Ist-Zustands zu einem vorausschauenden Management der Performance, damit Unternehmen ihre Business-Ziele besser erreichen können. Dennoch wird laut Gartner bis zum Jahr 2011 rund die Hälfte aller Unternehmen bei dem Versuch scheitern, mit einem CPM-System die Performance Management-Prozesse zu verbessern.

Fehlendes Wissen über Möglichkeiten

Trotz des Anstiegs im CPM-Markt sieht es so aus, als ob die meisten Unternehmen die Möglichkeiten von CPM-Applikationen noch nicht richtig verstehen. Sie automatisieren einfach die bereits bestehenden finanzorientierten Prozesse, ohne zu wissen, was die Applikationen können und wie sie sinnvoll eingesetzt werden.

Der Erfolg von CPM hängt von mehreren Faktoren ab. Der wichtigste ist, dass die Unternehmen begreifen, sich nicht nur nach den Bedürfnissen des Finanzwesens zu richten. Vielmehr müssen die Nutzer in diesem Bereich dazu animiert werden, CPM-Anforderungen auch in anderen Funktionen und Geschäftsbereichen zu unterstützen.

Wie eine Untersuchung von Gartner in Zusammenarbeit mit der britischen Cranfield University's School of Management zeigte, wird CPM effektiver umgesetzt, wenn IT, der Finanzbereich und Business-User zusammenarbeiten. Liegt die Federführung allein beim Finanzsektor ist das CPM im Durchschnitt um ein Viertel weniger ausgereift als in Unternehmen, in denen eine Partnerschaft vorliegt.

Nur nicht den CEO alleine machen lassen

Gartner sieht eine Gefahr darin, wenn die Umsetzung einer CPM-Strategie allein Sache des CEOs ist. Ihm fehlt es oft am technischen Wissen. Deshalb richtet er sich allein nach manuellen Prozessen, Tabellen-Kalkulationen und seinem Bauchgefühl.

Hier kommt der CIO ins Spiel. Der Erfolg beim CPM hängt von ihm ab. Der IT-Verantwortliche muss darauf achten, dass CPM nicht nur ein Projekt für den Finanzbereich wird. Außerdem muss er dafür sorgen, dass eine gleichberechtigte Partnerschaft zwischen allen Beteiligten entsteht.

Für den Report "Q&A: Corporate Performance Management. From the EMEA BI and Performance Management Summit" befragte Gartner 609 Entscheider aus Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA).