Yougov-Umfrage

Versicherungen: Was Internet-Kunden wollen

26.02.2013 von Christiane Pütter
Wer Versicherungen online abschließt, gehört typischerweise zu den eher Besserverdienenden. Das geht aus einer Umfrage von Yougov hervor.
Das Internet ist für Versicherungen der am schnellsten wachsende Vertriebskanal, so der Kölner Marktforscher Yougov.
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Gerade erst behauptete Steria Mummert, Makler seien Versicherungen nicht effizient genug. Nun berichtet der Kölner Marktforscher Yougov, dass unabhängige Makler bei den Abschlüssen zulegen. Ein anderer bevorzugter Vertriebskanal sei das Internet.

Yougov stützt diese Aussagen auf Angaben von 70.000 Deutschen. Sie wurden zwischen 2004 bis 2012 für den "Target Report Assekuranz" befragt.

Demnach erklärten im vergangenen Jahr 15 Prozent der Verbraucher, schon einmal eine Police über einen Makler abgeschlossen zu haben. Zum Vergleich: 2004 sagten das nur sieben Prozent.

Was das Internet betrifft, so haben 2012 acht Prozent der Umfrageteilnehmer eine Versicherung abgeschlossen. 2004 waren es noch drei Prozent. "Kein anderer Vertriebskanal konnte in den vergangenen Jahren größere Steigerungsraten erzielen", kommentieren die Studienautoren.

Sie wollten wissen, was Makler- und Internetkunden charakterisiert. Als "besonders anspruchsvolle Versicherungsnehmer" gelten beide Gruppen. Das heißt: rund neun von zehn dieser Kunden legen Wert darauf, dass alle relevanten Risiken und Leistungen eingeschlossen sind. Makler- wie auch Internetkunden seien überdurchschnittlich gut informiert, schreibt Yougov.

Internet-Kunden vergleichen mehr Angebote als Makler-Kunden

Dabei gibt es jedoch einen Unterschied: Verbraucher, die bei Maklern abschließen, holen tendenziell weniger Angebote ein. 49 Prozent von ihnen greifen zu, sobald ein Angebot vernünftig erscheint - unter den Internetkunden sind es mit 35 Prozent deutlich weniger.

Im Gegenzug erklären 65 Prozent der Internet-Abschließer, dass sie "immer versuchen, das beste Angebot zu finden". Yougov bezeichnet die Makler-Abschließer denn auch als "eher passiv".

Typisch für beide Kundengruppen ist der wirtschaftliche Hintergrund. Beide gehören zu den Besserverdienenden. Das heißt, sie liegen rund 450 Euro über dem durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommen pro Monat.