Lieber im Home Office arbeiten

Verzicht auf den Dienstwagen

23.08.2012 von Michael Kallus
Um zu Hause arbeiten zu können, würden viele Mitarbeiter auf Urlaub, Beförderung oder Firmenwagen verzichten. Das ergab eine Umfrage von Teamviewer.

Bereits jeder dritte Berufstätige arbeitet ganz oder zeitweise im Home Office. Immerhin jeder zehnte tut dies sogar an vier Tagen pro Woche oder in Vollzeit. Das zeigt eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Smart-Research, das im Auftrag von Teamviewer, Anbieter von Software für Fernzugriff und Online-Meeting, rund 1500 Arbeitnehmer befragt hat.

Und das Potenzial für Heimarbeit ist weiterhin groß: Die Hälfte der befragten Frauen würden laut TeamViewer das Home Office ihrer aktuellen Tätigkeit im Büro vorziehen. Unter den männlichen Befragten könnten sich 38 Prozent vorstellen, ganz oder teilweise von zu Hause aus zu arbeiten. Dabei wären viele bereit, dafür auf Privilegien zu verzichten.

Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) würde auf den Firmenwagen verzichten.
Foto: BMW Group

Etwas weniger ausgeprägt ist das Interesse bei jüngeren Berufstätigen bis 30 Jahre, 35 Prozent von ihnen sind offen für Heimarbeit. Hingegen würden 48 Prozent der Berufstätigen zwischen 31 und 45 Jahren sowie 45 Prozent der Arbeitnehmer ab 46 Jahren das Home Office ihrer aktuellen Tätigkeit im Büro vorziehen.

Gründe für das Home Office

Die Zufriedenheit unter denjenigen, die bereits zuhause arbeiten, ist generell groß: 88 Prozent bezeichnen sich als "zufrieden" oder sogar "sehr zufrieden". Als wichtigster Vorteil wird die flexiblere Zeiteinteilung gesehen, die von 80 Prozent genannt wird. Als weitere Vorzüge wurden konzentrierteres Arbeiten sowie die Zeitersparnis durch den Wegfall des Arbeitsweges aufgeführt. Rund 30 Prozent der weiblichen Befragten sehen hier die Möglichkeit, mehr Zeit für die Kinder aufwenden zu können.

Zehn Tabus im Home Office
Zehn Tabus im Home Office
Wenn aus dem heimischen Büro Tele- oder Videokonferenzen geführt werden, wird der Arbeitsplatz zum öffentlichen Raum. Dementsprechend ist auch am heimischen Schreibtisch alles tabu, was unprofessionell wirken könnte.
1. Kinderlärm...
stört nicht nur die Gesprächsteilnehmer, sondern signalisiert ihnen auch, dass der Heimarbeiter ihnen nicht seine volle Aufmerksamkeit widmet. Bei fest terminierten Telekonferenzen sollten die Kinder außer Hörweite sein.
2. Hundegebell oder Geräusche von anderen Haustieren..
schaden dem professionellen Image.
3. Essen während eines Meetings vermeiden!
Bei Telefonen mit Stummschaltung erscheint dieser Ratschlag überflüssig, aber was, wenn der Teilnehmer mitten in einem herzhaften Bissen direkt angesprochen wird?
4. Keine Hausarbeit...
während des Gesprächs erledigen – vielleicht stört die Waschmaschine im Hintergrund nicht mehr als der Fluglärm aus dem Handy des Kunden, aber der Image-Schaden ist unvergleichlich höher!
Fernseher, Radio oder sonstige Geräusche...
im Hintergrund lenken ab und wirken unprofessionell.
Ein leerer Akku...
ist immer ärgerlich für alle Beteiligten. Im Büro ist er obendrein peinlich.
Die private Ansage auf dem Anrufbeantworter...
„Hier ist die Familie …“ ruft immer Verwirrung hervor. Deshalb sollte das Bürotelefon auch nicht kurzfristig auf den Privatanschluss weitergeleitet werden.
Nicht im Schlafanzug ...
oder in der Badehose arbeiten. Ordentliche Kleidung fördert die Konzentration.
Fast ein Drittel der Befragten würde auf zwei Tage Urlaub verzichten.
Foto: Teamviewer

Kontakt mit den Kollegen zu halten und über aktuelle Entwicklungen im Unternehmen auf dem Laufenden zu bleiben, ist für Heimarbeiter wichtig. 67 Prozent der Befragten haben die Möglichkeit, per Remote-Zugriff vom Home Office aus auf Firmenkalender und andere Daten innerhalb ihrer Firma zuzugreifen.

Kontakt zu Firma und Kollegen halten

Besonders gut vernetzt sind jüngere Beschäftigte: Während fast 80 Prozent der Heimarbeiter bis 30 Jahre an ihr Firmennetz angebunden sind, verfügen nur 62 Prozent der 45- bis 65-jährigen über eine solche Möglichkeit.

Neben dem Zugriff auf Daten und die gewohnten Programme wünschen sich Heimarbeiter, über das Internet gemeinsam an Dokumenten arbeiten zu können. Nachgefragt wird auch zunehmend die Möglichkeit, mittels Videoübertragung Kontakt zu den Kollegen halten zu können.