Licht in den Dschungel bringen

VoIP von negativen Mythen befreien

03.05.2007 von Andreas Schaffry
Untersuchungen von Marktforschungsunternehmen sagen, dass VoIP-Telefonie in Europa auf dem Vormarsch ist. Gleichzeitig kritisieren Marktforscher unter anderem die mangelnde Sprachqualität und diverse Sicherheitslücken. Mit diesen negativen "Mythen", die sich um VoIP ranken, will der Münchner Technologie-Konzern Infineon Technologies jetzt in einem Leitfaden aufräumen. Das gilt vor allem für Kritik in punkto Sicherheit, Sprachqualität, Interoperabilität und bei Einspar-Potenzialen.

Vielfach halten sich noch Vorurteile und Klischees über die Internet-Telefonie. Dazu gehört, dass die Sprachqualität zu wünschen übrig lasse. Viele Ferngespräche laufen jedoch bereits per Internet-Telefonie, und zwar ohne dass die Beteiligten einen Qualitätsunterschied zur analogen Verbindung merken. Inzwischen garantieren neue Technologien wie HD-Sound sogar Radioqualität. Allerdings wird auch eingeräumt, dass bei einigen Systemen die Sprachqualität schlechter wird, wenn gleichzeitig ein zweiter Anruf getätigt wird.

Bandbreite ist zweischneidiges Schwert

Ein zweischneidiges Schwert ist das Argument, dass mehr Bandbreite identisch ist mit mehr Sprachqualität. Zunächst einmal gehen mit den hohen Bandbreiten neue Anwendungen einher, wie zum Beispiel Internet-Fernsehen, die einen enormen Datendurchsatz haben. Wird dazu noch VoIP genutzt, müssen für eine zufriedenstellende Sprachqualität ebenfalls hohe Datenraten übertragen werden. Dadurch kann es beim Datendurchfluss zu Engpässen kommen, was sich negativ auf die Telefonie-Qualität auswirkt.

Auch in punkto Kosten sieht der Leitfaden in VoIP die bessere Alternative zur herkömmlichen Telefonie. Weltweit sollen bereits 50 Prozent aller neuen Endgeräte in Unternehmen VoIP-Telefone sein - Tendenz steigend. Für Unternehmen ist vor allem die vereinfachte Verkabelung ein Anreiz zum Einsatz von VoIP, da Ethernet die bisherigen Telefonkabel überflüssig macht.

Investition in VoIP rechnet sich

Bei einem Kostenvergleich sei auch die breitere Anwendungspalette von VoIP zu berücksichtigen. Beispielsweise bietet die verbesserte Computer-Telephony-Integration (CTI) in Unternehmensanwendungen eine zunehmend wichtigere Rolle und spielt bei der Investition in eine neue Telefonanlage eine Rolle.

Auch der Energieverbrauch ist bei einem VoIP-Telefonat geringer als im Analog-Bereich. Eine analoge Anlage benötigt während eines Telefonats eine Energiezufuhr zwischen 1.000 und 2.000 Milliwatt, bei einem Telefonat über VoIP sind es lediglich 400 bis 600 Milliwatt.

Interoperabilität ist - vor allem in Europa - ebenfalls "kein Thema mehr". Die reine Datenverbindung durch das Real-Time Transport Protocol (RTP) ist bereits eindeutig spezifiziert und alle Geräte sind zueinander kompatibel. Für den Aufbau einer Netzverbindung wird meist das Netzprotokoll SIP (Session Initiation Protocol) verwendet. Ferner treiben Standardisierungs-Gremien, wie etwa die ETSI, die durchgängige Vereinheitlichung der Protokolle voran.

Auch mit der Sicherheit klappt’s

Im Zusammenhang mit VoIP wird immer wieder die Abhörsicherheit heftig diskutiert sowie das "Kidnapping" von Verbindungen, sprich die illegale Nutzung von User-Accounts. Hier wartet der Ratgeber mit einigen Vorschlägen auf, wie diese Probleme relativ einfach in den Griff zu bekommen sein sollen. In jedem Fall sollten Gateways mit einer Firewall versehen sein.

Werden WiFi-Telefone genutzt, sollten Anwender sich über den Sicherungsstandard WPA2 vor Abhörversuchen schützen. Für die Authentifizierung empfiehlt der Ratgeber, sich durch den Standard Secure RTP vor dem Kapern der Verbindung sowie dem Ausspionieren der Nutzerdaten zu schützen.

Mit dem Ratgeber "Die 7 Voice-overIP-Mythen" will Infineon Entscheidern in Unternehmen helfen und Licht in den VoIP-Dschungel bringen.