Bugs von Mac-OS X Lion

Was an Lion nervt

09.09.2011 von Patrick Woods
Lion bringt neue Funktionen und eine neue Oberfläche. Wie bei jedem neuen System gibt es aber auch Fehler und neue Eigenheiten, die nicht jedem gefallen. Wir haben sie gesammelt.

Der Umstieg auf Lion ist geschafft, mit 10.7 holen wir uns den König der Tiere auf den Rechner. Aber ist OS X Lion auch der König der Betriebssysteme? Die Feldtests in der Macwelt-Redaktion nach der Installation zeigen ein gemischtes Bild. Zwar gibt es vergleichsweise wenige Fehler und dennoch bleiben einige Macken, die für Fehlfunktionen sorgen.

Wer mit seinem Mac produktiv arbeitet und für seinen Lebensunterhalt darauf angewiesen ist, der sollte noch mit dem Wechsel zu Lion abwarten. Gerade bei dem Kreativ-Werkzeug Creative Suite von Adobe in den unterschiedlichen Versionen gibt es in der Redaktion vereinzelte Probleme. Auch externe Hardware oder spezielle Erweiterungskarten macht teils Probleme, wenn sie eigene Treiber vom Hersteller benötigen. Hier sollte man warten, bis der Hersteller der fraglichen Geräte grünes Licht gibt.

Bugs und Macken von Mac-OS X Lion
Lion NTS Treiber Fehler
Treiberschaden: Einige Kernelerweiterungen (Treiber) funktionieren unter Lion noch nicht und müssen erst angepasst werden. Hier hat es den Treiber für NTFS-formatierte Festplatten erwischt. Auch USB3-Treiber funktionieren beispielsweise nicht mehr.
Lion FInder Laufwerke
Finder: Die Seitenleiste ist jetzt neu angeordnet und priorisiert Laufwerke jetzt niedriger. Wer seine externen Festplatten sucht, findet sie ganz unten. Ganz oben dagegen: die Übersicht "Alle meine Dateien"…
Lion: Unsichtbare Rettungspartition
Bei Lion verzichtet Apple ganz auf ein physisches Medium. Nutzer erhalten weder eine DVD noch einen USB-Stick für eine Neuinstallation. Stattdessen gibt es nur eine versteckte Rettungspartition…
Mail Thread View
Mail: Das neue Layout ist sehr nett, die Thread-Ansicht zusammenhängender Mails kann helfen, kann aber auch nerven. Wenn man regelmäßig Newsletter bekommt, fasst Mail diese oft zu einer einzigen Mail zusammen. 250 Amazon-Rechnungen in einer Mail? Nein danke! In den Einstellungen kann man die alte Ansicht aktivieren. Außerdem: Bei einigen Nutzern funktioniert die Suche in Mail nicht richtig. Dann sollte man Spotlight die Festplatte neu indexieren lassen.
Lion Kaputte Software Belkin
Einige Systemerweiterungen haben den Umstieg auf Lion nicht überlebt.

Zudem hat Apple einige gewohnte Einrichtungen von OS X geändert. Mit dem "natürlichen Scrollen" hat Apple eine banale aber ständig gebrauchte Funktion auf den Kopf gestellt. Daran kann man sich zwar schnell gewöhnen, in anderen Programmen wie VLC oder MPlayer hat die Umstellung aber zunächst zur Folge, dass die Gestensteuerung auch dort auf links gedreht wird. Vorspulen per Geste spult zurück, leiser stellen erhöht die Lautstärke. Ein paar Klicks in den Systemeinstellungen kehren das Scrollen wieder in die gewohnte Richtung zurück. Nach entsprechenden Updates spulen die Programme aber wieder richtig herum. Macwelt-Leser haben in einer Umfrage gezeigt, dass sie mit dem neuen Scollverhalten noch nicht warm geworden sind.

Auch andere Gewohnheiten sind unter Lion hinfällig. Eine DVD oder auch nur einen Installations-Stick gibt es nicht mehr. Stattdessen gibt es Lion nur noch als Download aus dem Mac App Store. Wer eine DVD möchte, muss sie sich mit einem Trick selbst erstellen. Später will Apple einen Installationsstick anbieten, dieser wird allerdings 59 Euro kosten.

Erstes Fazit

Es sind eher kleinere Macken, die bei unseren Tests und im Alltag auffallen. Insgesamt ist Lion bereits sehr brauchbar im Alltag, Bildschirmprofis sollten lieber noch warten. An der mess- und spürbaren Leistung des Systems hat sich kaum etwas geändert. Einige Anwender berichten zwar davon, dass sich Lion bei ihnen langsamer anfühle oder die Lüfter häufiger zu hören seien, objektiv bestätigen lässt sich dies aber nicht. (Macwelt)