Mitarbeiter binden

Was Manager am stärksten motiviert

31.05.2010 von Andrea König
Unternehmen setzen momentan auf die falschen Angebote zur Mitarbeiterbindung, zeigt eine Studie. Statt flexiblen Arbeitszeiten und Weiterbildungen wollen Manager nämlich lieber mehr Gehalt.
Geld lockt, im Unternehmen zu bleiben.
Foto: citibank/achtung-komunkation

Wenn Unternehmen spezielle Anreize bieten, um Leistungsträger an die Firma zu binden, weichen diese häufig von den Wünschen der Manager ab. Insgesamt 42 Prozent der Unternehmen setzt auf flexible Arbeitszeiten, nur knapp jedes fünfte bietet höhere Gehälter oder Bonuszahlungen. Und 31 Prozent der Firmen bietet nichts, um ihre Mitarbeiter zu binden.

Geld bindet kurzfristig, langfristig müssen Arbeitgeber mehr bieten.

Die Gewichtung widerspricht den Wünschen der Arbeitnehmer, zeigt eine Befragung der Personalagentur Robert Half unter 3.000 Managern. So würden 72 Prozent von ihnen vor allem eine Gehalts- oder Bonuserhöhung dazu motivieren, länger im Unternehmen zu bleiben. Erst an zweiter Stelle (33 Prozent) steht der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten. Ein Drittel würde sich über Weiterbildungsmaßnahmen freuen.

Eine Karriereplanung bieten 14 Prozent der Arbeitgeber, 23 Prozent der Manager begrüßen diese Maßnahme. Mitspracherecht offerieren 15 Prozent der Unternehmen, 20 Prozent der Befragten würden gern mitreden.

Geht es wirklich vor allem um mehr Gehalt? Die Studienautoren federn die Ergebnisse mit einer Einschätzung ab: Mit finanziellen Zuwendungen könnten Firmen ihre Mitarbeiter nur kurzfristig an sich binden. Langfristig müsse man mehr bieten: Karriereperspektiven, die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln und eine gute Arbeitsatmosphäre.

Ratschläge für die Mitarbeiterbindung

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam kürzlich auch eine Untersuchung von Deloitte. Dort beleuchtete man, warum Mitarbeiter sich für einen neuen Job entscheiden und kam zu dem Ergebnis, dass es nicht nur ums Geld geht. 36 Prozent der Talente gehen, weil es ihnen an Sicherheit fehlt. 27 Prozent finden die Karrierefortschritte bei ihrem jetzigen Arbeitgeber zu klein und 27 Prozent gehen, weil sie sich mehr Geld wünschen.

Robert Half gibt folgende Ratschläge für erfolgreiche Mitarbeiterbindung:

Personaldienstleister Robert Half hat für den Workplace Survey 2010 mehr als 3.000 Personal- und Finanzmanager in 13 Ländern befragt. Die erste Robert Half Personalagentur eröffnete der Gründer im März 1948 in New York City.