Editorial

Wasser für die Frösche

03.03.2003 von Heinrich Seeger
Das Editorial der vergangenen Ausgabe war - bezogen auf die Geschichten über IT-Töchter von DAX-Konzernen und IT-Personal - mit "Rein oder raus" überschrieben. Der Titel hätte auch dieses Mal gepasst. Es geht, man ahnt es in schwierigen Zeiten, um Outsourcing - um die Frage, die hier und in vielen Gesprächsrunden mit "Make or Buy" auf den Punkt gebracht wird.

Ohne eine allgemeingültige Antwort geben zu können, liefert unsere Geschichte (s. S. 52) doch neue Orientierungshilfen für diejenigen, die sich für einen Weg entscheiden müssen. Zum einen durch die Diskussion der zentralen Fragen mit Beratern und namhaften CIOs - voran Gerben Otter von Adidas - zum anderen durch eine Umfrage, in der die gegenwärtige Praxis in Sachen Auslagerung von IT-Funktionen ebenso beleuchtet wird wie die Zukunftspläne der Unternehmen. Teilgenommen haben mehr als 300 CIO-Leser, denen an dieser Stelle herzlich gedankt sei.

Ach ja, die Orientierung: Aus allen Gesprächen und aus der Umfrage ergibt sich, dass CIOs gut beraten sind, wenn sie die Kontrolle behalten. Was im Marketing der Dienstleister "strategisches Outsourcing" heißt und in letzter Konsequenz die Übertragung der gesamten IT einschließlich Betrieb, Entwicklung und Management bedeutet, wird die Ausnahme von der Regel bleiben. Wie war letztens am Rande einer Outsourcing-Veranstaltung zu hören? "Die Frösche im Teich mögen es nicht, wenn man ihnen das Wasser ablässt." Das trifft es wohl.

Es ist sinnvoll, über dieses Thema in all seinen Facettenimmer wieder nicht nur zu schreiben, sondern auch zu reden. Die Diskussion über Outsourcing-Konzepte und ihre Umsetzung ist deshalb auch Gegenstand unserer nächsten CIO-Matinee (s. S. 8). Wenn Sie kürzlich eine Einladung für diese Event-Reihe erhalten haben, nutzen Sie die Gelegenheit, ihren Informationsstand zu aktualisieren und Ihre Erfahrungen einzubringen!

Man sieht sich,

Heinrich Seeger