Fachkräftemangel

Welche Nebenleistungen Firmen bieten

13.09.2011 von Andrea König
Neben Dienstwagen, Kinderbetreuung und flexiblen Arbeitszeiten spielt die Gesundheitsvorsorge eine immer größere Rolle, wie eine Studie von Aon-Hewitt zeigt.

Die Gesamtvergütung deutscher Arbeitnehmer besteht heute zu 14 Prozent aus freiwilligen Nebenleistungen, sogenannten Fringe Benefits. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der HR-Beratung Aon Hewitt, an der 57 Unternehmen teilnahmen. Unter solchen freiwilligen Nebenleistungen versteht man zum Beispiel Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge, Kantinenessen oder flexible Arbeitszeiten. Die Studienautoren erklären sich diesen Anteil von 14 Prozent an der Gesamtvergütung so, dass sich Talenteknappheit und das steigende Durchschnittsalter der Angestellten in den Vergütungssystemen von Unternehmen niederschlagen. "Richtig gestaltet und kommuniziert sind Fringe Benefits ein entscheidender Faktor in der Talentrekrutierung und -bindung, ebenso wie in der Steigerung der Attraktivität für Mitarbeiter", heißt es in der Studie.

Am häufigsten wahrgenommene Nebenleistungen: Firmenwagen, Parkmöglichkeit und Kantine.
Foto: BMW AG

Eine häufig angebotene freiwillige Nebenleistung sind Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge. 94 Prozent der befragten Unternehmen bieten ihren Angestellten Gesundheitsvorsorgeprogramme oder medizinische Betreuung an. In drei von vier Firmen gibt es einen Betriebsarzt. Das Angebot für die Angestellten reicht von Grippeimpfungen (84 Prozent) und Vorsorgeuntersuchungen (52 Prozent) bis zu medizinischen Betreuungsleistungen wie Raucherentwöhnung (48 Prozent) und Ernährungsberatung (42 Prozent).

45 Prozent der befragten HR-Experten gehen davon aus, dass die freiwillige Nebenleistung der Gesundheitsvorsorge weiter an Bedeutung gewinnen wird. 39 Prozent erwarten das von der Altersvorsorge, 23 Prozent von der Work-Life-Balance. Work-Life-Balance taucht damit zum ersten Mal im Ranking der freiwilligen Nebenleistungen auf, das Aon Hewitt bereits 2009 durchgeführt hat. An vierter und fünfter Stelle stehen im aktuellen Ranking Kinderbetreuung (19 Prozent) und flexible Arbeitszeiten (16 Prozent), die nach Meinung der HR-Abteilungen zukünftig wichtiger werden.

Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuung

Tatsächlich existieren in 85 Prozent der befragten Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle. Kinderbetreuung bieten 60 Prozent der Umfrageteilnehmer an. 82 Prozent der Arbeitgeber bieten ihren Angestellten im Krankheitsfall eine Gehaltsfortzahlung über die gesetzliche Regelung hinaus an, 91 Prozent der Firmen investieren in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Jedes der an der Studie beteiligten Unternehmen verfügt über Dienstwagen.

Einen Mercedes der S-Klasse....
...fahren nur 2,7 Prozent der Geschäftsführer. Die größte Limousine von Mercedes gibt es ab einem Listenpreis von 78.718,50 Euro.
Einen Audi A8 .....
fahren 2,9 Prozent der Geschäftsführer. Die größte Audi-Limousine gibt es ab einem Listenpreis von 81.100 Euro.
Einen BMW 3er ....
...fahren nur 5,2 Prozent der Geschäftsführer. Der Listenpreis beginnt ab 28.900 Euro.
Die Mercedes C-Klasse....
...ist für neun Prozent der Geschäftsführer eine gute Alternative. Die C-Klasse ist ab 39.121 Euro zu haben.
Ein Audi A6 ....
...bevorzugen 13, 2 Prozent der Geschäftsführer als Dienstwagen. Er ist für einen Listenpreis ab 42.050 Euro zu haben.
Die E-Klasse von Mercedes...
...kostet ab E-Klasse ab 53.996 Euro. Sie gehört zu den zwei beliebtesten Firmenwagen der Chefs. Sie fahren 29 Prozent von ihnen.
Das liebste Auto des Chefs...
...ist der 5er BMW. Über 31 Prozent der Geschäftsführer fahren den 5er. Listenpreis: ab 42.100 Euro.
Gesamtverkaufsleiter...
...stehen den IT-Bossen in fast nichts nach - zumindest was die Firmenautos angeht.
Ein 5er BMW...
ist auch das bevorzugte Auto von 29 Prozent der Vertriebschefs.
Die Mercedes E-Klasse...
..steht bei den Vertriebschefs an zweiter Stelle, gefolgt von einem...
...Audi A6,
den immer noch fast 15 Prozent aller Gesamtverkaufsleiter fahren.
Den kleineren Audi A4...
haben dagegen nicht einmal fünf Prozent der Vertriebschefs. Listenpreis: ab 29.500 Euro
Regionalverkaufsleiter..
...geben sich mit einer Nummer kleiner als ihre Chefs zufrieden.
Sie fahren am häufigsten den 3er BMW.
Die C-Klasse von Mercedes...
ist für 14 Prozent der Regionalverkaufsleiter eine gute Alternative.
Der Audi A6...
..ist für 13,2 Prozent der Regionalverkaufsleiter die richtige Alternative.
Einen 5er BMW....
...fahren immerhin noch 13 Prozent aller Regionalverkaufsleiter.
Vertriebsbeauftragte...
...fahren am liebsten...
...einen 3er BMW ( 24 Prozent)
...oder...
einen Audi Audi A4 (20 Prozent).
Einen VW Passat ...
..fahren noch 14,4 Prozent der Vertriebsbeauftragten.
Den Opel Insignia...
nehmen dagegen nur 7,7 Prozent der Vertriebler. Listenpreis: ab 23.330 Euro
Auch der Ford Mondeo...
..ist unter Vertrieblern weniger beliebt ( 6,9 Prozent)
Einen VW Touran als Dienstwagen...
...haben auch nur drei Prozent aller Vertriebler.
Der 3er BMW dagegen...
ist unter Field Application Ingenieuren und Kundendienstleistern die absolute Nummer eins im Dienstwagen-Ranking 2011.

Die Studienteilnehmer wurden darüber hinaus gefragt, welche anderen Nebenleistungen sie ihren Mitarbeitern anbieten. Bei dieser Antwort waren Mehrfachnennungen möglich. An erster Stelle stehen Parkplätze oder Parkplatzzuschüsse (76 Prozent), gefolgt von einem Firmentelefon, das auch privat genutzt werden darf (64 Prozent). In 62 Prozent der Unternehmen erhalten Angestellte Freigetränke.

Meist wahrgenommene Nebenleistung: die Kantine

Die Möglichkeit zur Teilnahme an Gesundheitsprogrammen oder der Mitgliedschaft in einem Sportclub besteht in 58 Prozent der Unternehmen, Geschenke zu besonderen Anlässen verteilen 56 Prozent der Befragten. In 47 Prozent der Unternehmen existieren familienbezogene Leistungen, in jedem dritten Unternehmen Reisezulagen.

Die HR-Abteilungen wurden außerdem gefragt, welche der freiwilligen Leistungen die Mitarbeiter im Unternehmen am häufigsten wahrnehmen. Hier stehen die Kantine (58 Prozent), der Firmenwagen (52 Prozent) und die Parkmöglichkeit (39 Prozent) in der Wahrnehmung an vorderster Stelle. Häufig genannt wurden auch die Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung (32 Prozent), das Firmentelefon (29 Prozent), der Betriebskindergarten und Versicherungen (jeweils 16 Prozent).

Katalog mit Nebenleistungen nicht bewährt

Die Mehrheit der befragten Unternehmen betrachtet freiwillige Nebenleistungen als ein Thema von steigender Relevanz. 74 Prozent der Umfrageteilnehmer rechnen damit, dass die Bedeutung von Fringe Benefits unternehmensintern zunehmen wird. 68 Prozent sehen auch eine Bedeutungszunahme in der Außenwirkung eines Unternehmens. An Bedeutung verloren hat allerdings das Konzept des sogenannten Cafeteria-Systems, bei dem sich Mitarbeiter ihre Wunschleistungen aus einem Katalog verfügbarer freiwilliger Nebenleistungen selbst zusammenstellen. 2009 noch mit 33 Prozent als vielversprechend bewertet, denken 2011 nur noch sechs Prozent der Befragten, dass das Cafeteria-System an Relevanz gewinnen wird.

Aon Hewitt hat die Studie unter dem Titel "Fringe Benefits 2011" veröffentlicht. An der Studie des Dienstleisters im Bereich HR-Beratung waren Personalabteilungen von 57 Unternehmen verschiedener Größen und Branchen beteiligt, unter anderem die Deutsche Telekom, Bayer und RWE.