Gegenmaßnahmen: Projektteams bilden, weiterbilden, dokumentieren

Wenn Wissen nicht weitergegeben wird

20.05.2009 von Verena Bunk
Mitarbeiter geben ihr Wissen zu spät oder gar nicht weiter. Außerdem scheitert Wissensmanagement an schlechter Kommunikation und Wissensgenerierung. Und das, obwohl der Stellenwert von Wissensmanagement ist in Unternehmen sehr hoch ist.
techconsult Analystin Verena Bunk: "Der Umgang mit Wissen in den kleinen und mittleren Unternehmen ist noch längst keine Selbstverständlichkeit."

Die Anforderungen an das Wissensmanagement haben sich nicht nur in Großunternehmen sondern auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen in den letzten Jahren massiv erhöht. Mit dem Ziel, neues Wissen zu generieren, vorhandenes Wissen auszutauschen und für alle nutzbar zu machen, ist Wissensmanagement eine wichtige Voraussetzung für Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

Der Stellenwert von Wissensmanagement ist in kleinen und mittelständischen Unternehmen sehr hoch. Obwohl derzeit noch traditionelle Lernformen dominieren, sind elektronische Weiterbildungsprogramme für kleine und mittelständische Unternehmen bereits durchaus interessant. Das ergab eine von techconsult im Auftrag von Microsoft durchgeführte Umfrage für das “Trendbarometer KMU”, bei der 400 kleine und mittelständische Unternehmen von 10 bis 499 Mitarbeitern befragt wurden.

Im Durchschnitt halten 94 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen Wissensarbeit für sehr wichtig bis wichtig. Die Mehrheit der befragten Unternehmen zeigt sich sehr zufrieden bis zufrieden mit dem Wissensaustausch innerhalb ihres Unternehmens, 18 Prozent sehen jedoch Verbesserungspotenzial.

Wissensaustausch in Unternehmen.

Die Palette von Gründen für einen unzureichenden Wissensaustausch in kleinen und mittelständischen Unternehmen ist groß. Sie reicht von unzureichender Wissensgenerierung bis zu mangelnder Kommunikation. Eines der Hauptprobleme ist, dass immer noch zu viele Mitarbeiter ihr Wissen im Unternehmen gar nicht oder zu spät an andere weitergeben. Das Wissen über Kunden, Märkte und Wettbewerber spielt eine wesentliche Rolle, um die Kundennähe im Verhältnis zur Konkurrenz wettbewerbsentscheidend zu erhöhen. 46 Prozent, der Befragten sind der Meinung, zu wenig über Kunden zu wissen.

Instrumente zum Wissensmanagement.

Weitere 46 Prozent der Befragten gaben den Verlust von Erfahrungswissen durch das Ausscheiden von Mitarbeitern aus dem Unternehmen an. Häufig werden noch Daten und Informationen mit Mitarbeitern aus dem Unternehmen genommen. 43 Prozent der Befragten halten eine umfangreiche Wissensdatenbank, in der Daten und Informationen dokumentiert sind, für wünschenswert.

Wissensaustausch zwischen Mitarbeitern fördern

Obwohl Wissen in den letzten Jahren zu einer entscheidenden Ressource wurde, ist der Umgang damit in den kleinen und mittleren Unternehmen noch längst keine Selbstverständlichkeit. Um einen umfassenden Wissensaustausch zu gewährleisten, gibt es verschiedene Strategien, Konzepte und Tools in den Unternehmen. Wissensmanagement heißt, das Wissen in den Köpfen der Mitarbeiter und im Unternehmen insgesamt zu erschließen.

Praktiken beim Wissensmanagement.

Eine wichtige Voraussetzung hierfür und von 82 Prozent der Befragten genannt, ist eine genaue Analyse der Geschäftsprozesse und der damit verbundenen Informationen. Ein kundenorientiertes Wissensmanagement ist für 72 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen wichtig. Vor allem Handelsgeschäfte und Dienstleistungsbetriebe befürworten Kundenbefragungen, um mehr über deren Wünsche und Bedürfnisse zu erfahren.

Wichtig für das Gelingen von Wissensmanagement ist die Förderung des Wissensaustausches zwischen den Mitarbeitern im Unternehmen. Es müssen Kommunikationsmöglichkeiten geschaffen werden, die den Wissensfluss zwischen den Wissensträgern gewährleisten. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist Teamarbeit. 81 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen befürworten entweder Projektteams, deren Mitarbeiter unmittelbaren Kontakt haben oder auch virtuelle Teams, deren Mitarbeiter via Internet kommunizieren.

Wichtig für Unternehmen (74 Prozent) ist das Dokumentieren von Wissensbeständen und Informationen. Weitere 71 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter regelmäßig weiterbilden und setzen so eine organisatorische Voraussetzung für ein erfolgreiches Wissensmanagement. Für viele Unternehmen bedeutet Wissensmanagement auch die Nutzung externer Informationsquellen, wie beispielsweise das Internet. Größte Priorität haben jedoch der Einsatz und der Austausch der neu erworbenen Kenntnisse im Arbeitsalltag, die zu einer guten Wissensbasis im Unternehmen führen.

Verena Bunk ist Analystin bei Techconsult.