Mobile Mitarbeiter bei IT-Security sorglos

Wer braucht schon Sicherheitseinstellungen

03.12.2008 von Christiane Pütter
Mobile Mitarbeiter schätzen ihre Arbeitsweise, weil sie ihnen mehr Freiraum bietet. Beim Sicherheitsbewusstsein haben sie allerdings Nachholbedarf. IT-Entscheider sollten Security-Einstellungen daher so konfigurieren, dass der Nutzer sie nicht eigenmächtig ändern kann.
Die Vorteile des mobilen Arbeitens.

Mit Haut und Haar ins Netz gegangen: Rund zwei von drei (65 Prozent) mobilen Mitarbeitern würden lieber eine Woche lang auf ihr Auto verzichten als auf das Internet. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag des Sicherheitsdienstleisters Fiberlink hervor. Die Teilnehmer schreiben vernetzter Kommunikation viele Vorteile zu: Man kann sich die Zeit freier einteilen (75 Prozent) und Zeit (71 Prozent) sowie Geld (69 Prozent) sparen, weil man nicht zur Arbeit fahren muss. 71 Prozent sagen, es balanciere Job und Leben besser aus.

Wenn die Firma einen Laptop stellt, kann man weiterarbeiten, wenn man auf Dienstreise ist (84 Prozent), von zu Hause aus arbeiten (80 Prozent), vom Büro eines Kunden oder Kollegen arbeiten (66 Prozent) oder sich mit dem Laptop ins Café setzen (57 Prozent).

Knapp jeder Dritte (31 Prozent) scheint das mobile Gerät auch privat zu nutzen, denn er führt an, sich keinen eigenen PC kaufen zu müssen. Lediglich einer von hundert kann keine Vorteile in einem Firmen-Laptop sehen. Zwei Prozent können dem mobilen Arbeiten insgesamt nichts Positives abgewinnen.

Wer aber nun meint, diese Begeisterung schlage sich auch im Sicherheitsbewusstsein nieder, der irrt. Zwar erklären sieben von zehn Befragten, sie würden lieber mit einer sicheren, aber langsamen Netzwerkverbindung arbeiten als mit einer schnellen unsicheren. Sicherheit ist ein Thema - theoretisch.

Die eingestandenen Sicherheitsverstöße.

Praktisch sieht es anders aus: Jeder Vierte gibt zu, mindestens einmal Software heruntergeladen zu haben, von der er wusste, dass sie auf der "Schwarzen Liste" steht. Fast ebenso viele (24 Prozent) haben schon mindestens einmal Security-Einstellungen geändert. 23 Prozent verschlafen dann und wann Sicherheits-Updates.

Tipps von Fiberlink für Entscheider: Software installieren, die den Download unerwünschter Inhalte verhindert, und Sicherheits-Einstellungen so konfigurieren, dass der End-User sie nicht ändern kann. Gegen verpennte Nutzer helfen Updates, die nicht vom Anwender gestartet werden müssen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: 56 Prozent der Umfrageteilnehmer finden nichts dabei, Daten auf USB-Sticks zu sichern, 51 Prozent öffnen auf dem Firmen-Laptop Anhänge aus privaten Mails. 43 Prozent laden sich Bilder und Videos herunter, die nichts mit ihrem Job zu tun haben.

Mobile Mitarbeiter sind fleißiger

Fiberlink rät, verstärkt Policies zu kommunizieren und auf ihre Durchsetzung zu achten. Es sei eben nicht damit getan, die Geräte zu kaufen und zu verteilen. Unternehmen müssen verstehen, wie ihre Angestellten ticken.

Wer Mitarbeitern mobile Endgeräte an die Hand gibt, braucht übrigens nicht zu befürchten, dass sie weniger tun. Ganz im Gegenteil. Glaubt man den Angaben der Befragten, arbeiten sie im Schnitt 34 Stunden pro Monat mehr, als wenn sie nur im Büro arbeiteten.

Ingesamt zeigen sie sich Technik-affin: Für das kommende Jahr erwarten sie, verstärkt Instant Messaging (48 Prozent), Video-Conferencing (46 Prozent) und Web-basierte Anwendungen (44 Prozent) zu nutzen.

Der Mobile Computing-Anbieter Fiberlink hat für die Studie "Workers with benefits" durch den Marktforscher Kelton Research 300 mobile Mitarbeiter befragen lassen.