Vielfalt für Business-Erfolg

Wie diverse Teams Data Science voranbringen

16.10.2023 von Maria Korolov
Präzise, umfassend und unvoreingenommen: Diverse Teams können Unternehmen helfen, den Business-Nutzen von Daten zu maximieren.
Diversity ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg datengetriebener Business-Initiativen und um neue Technologie-Talente zu anzuwerben.
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Viele Unternehmen streben danach, "datengetrieben" zu werden. Da die jüngste Explosion im Bereich der KI-Technologie riesige Mengen an Trainingsdaten erfordert, wird die Qualität des Daten-Inputs immer wichtiger. Daher investieren Firmen viel Zeit und Geld in Datenpipelines und andere technische Aspekte der Datenqualität wie Konsistenz, Gültigkeit, Aktualität und Überprüfbarkeit.

Es gibt jedoch einen kritischen Aspekt der Datenqualität, der oft zugunsten technischer Probleme übersehen wird: die Vollständigkeit oder Verzerrung, genannt Bias. Der beste Weg, dieses Problem anzugehen, ist ein möglichst vielfältiges Datenteam aufzubauen in Bezug auf Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Alter, Herkunft, Ausbildung und geschäftlicher Erfahrung.

Datengetriebene Unternehmen schneiden besser ab

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Unternehmen, die datenbasierte Entscheidungen treffen, mehr Geld verdienen. Im vergangenen Jahr berichtete beispielsweise eine IDC-Umfrage unter mehr als 600 Unternehmen, dass eine ausgereifte Datennutzung die Umsätze deutlich steigerte. Zudem reduziere sie die Zeit bis zu Marktreife (Time to Market) für neue Produkte und Dienstleistungen und verbessere die Wahrscheinlichkeit für eine höhere Kundenzufriedenheit, höhere Gewinne und eine höhere betriebliche Effizienz.

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Eine im März von der Harvard Business Review und Google Cloud durchgeführte Umfrage ergab, dass führende Unternehmen im Bereich Daten und KI andere in Bezug auf betriebliche Effizienz, Umsatz, Kundentreue und -bindung, Mitarbeiterzufriedenheit sowie Vorhersagbarkeit der IT-Kosten deutlich übertreffen. Auch Führungskräfte werden aufmerksam: Eine in diesem Frühjahr von Salesforce veröffentlichte weltweite Umfrage unter fast 10.000 Managern brachte ans Licht: 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Daten für die Entscheidungsfindung in ihrem Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind.

Diversität ist gut für die Wirtschaft

Weitere Studien haben gezeigt, dass Diversität Unternehmen leistungsfähiger macht. Vielfältige Teams sind innovativer, treffen bessere Entscheidungen treffen und weisen eine höhere Mitarbeiterbindung auf.

Viele Unternehmen haben inzwischen den Wert von Vielfalt und Integration erkannt. In einem PwC-Bericht vom Februar gaben 85 Prozent der befragten Firmen an, dass Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion zu den erklärten Werten oder Prioritäten gehören. Knapp die Hälfte versprach sich davon, Talente anzuziehen und zu halten. Jede fünfte Organisation wollte damit bessere Geschäftsergebnisse erzielen.

Die weiblichen Top-CIOs
Hauke Stars
Seit Februar 2022 ist Hauke Stars IT-Vorständin und Chief Information Officer bei Volkswagen.
Christiane Vorspel
Christiane Vorspel wird ab Oktober COO im Vorstand der Commerzbank und verantwortet damit auch die IT. Sie kommt von der LBBW.
Katrin Lehmann
Als CIO der Mercedes-Benz Group AG und der Mercedes-Benz AG verantwortet Katrin Lehmann die globale IT für alle Geschäftsbereiche, Marken und Märkte und berichtet direkt an den CEO.
Melanie Fichtner
Zum 1. Februar 2024 hat Melanie Fichtner den CIO-Posten bei der Baywa übernommen. Zuvor leitete sie die operative IT des Konzerns.
Aude Vik
Seit Anfang 2024 ist Aude Vik Geschäftsbereichsleiterin Informationstechnologie bei der Techniker Krankenkasse.
Petra Clemens
Seit Februar 2022 ist Petra Clemens für die IT-Transformation beim Eisenbahn-Logistiker VTG zuständig. Sie bringt fundierte Expertise auch in Sachen Change Management mit.
Ulrike Hetzel
Ulrike Hetzel hat Anfang 2023 den Vorsitz des Bereichsvorstands von Bosch Digital übernommen. Die neue Konzerneinheit ist entstanden aus der Zusammenlegung der ehemaligen Corporate IT sowie der IoT-Tochter Bosch.IO.
Nicole Göbel
Nicole Göbel ist seit dem 1. Februar 2022 Vorsitzende der Geschäftsführung bei DB Systel.
Martina Kienzler
Martina Kienzler ist seit September 2018 Geschäftsführerin der MD-IT GmbH in Berlin. Die MD-IT GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der insgesamt 15 Medizinischen Dienste und der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Sie hat den Auftrag, eine gemeinsame und zukunftssichere Branchensoftware auf Basis konsentierter Geschäftsprozesse zu entwickeln und zu implementieren.
Tanja Rückert
Tanja Rückert ist seit Januar 2023 Mitglied der Geschäftsführung und CDO bei der Robert Bosch GmbH. Sie leitet das digitale Geschäft und die Dienstleistungen sowie den Unternehmensbereich Industrial Technology, der den Geschäftsbereich Drive and Control Technology und den Geschäftsbereich Bosch Manufacturing Solutions umfasst. Darüber hinaus ist sie für das Bosch-Geschäft in Nord- und Südamerika, Australien, Japan und Korea sowie in den Benelux-Ländern, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und der Schweiz verantwortlich.
Kenza Ait Si Abbou
Vom Anbieter zum Anwender: Seit 1. September 2023 verantwortet Kenza Ait Si Abbou als CTO die IT im Vorstand von Fiege. Die KI-Expertin war zuvor bei IBM.
Stefanie Kemp
Seit dem 1. September 2022 ist Stefanie Kemp Chief Transformation Officer im Vorstand der Sana Kliniken. Die Stelle wurde neu geschaffen. Die Managerin verantworten alle digitalen Bereiche und Projekte, die IT sowie Prozessoptimierung und -management.
Elke Reichart
Seit dem 1. November 2023 ist Elke Reichart Chief Digital Transformation Officer (CDTO) bei Infineon.
Christine Serrette
Christine Serrette ist seit November 2021 Vize Direktorin - technische Leitung bei Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund).
Martina Ritzer
Seit April 2021 leitet Martina Ritzer den IT-Bereich von CWS International. Sie soll die IT am Business ausrichten und die Cybersecurity ausbauen.
Birgit Bacher
Zum 1. Februar 2022 übernahm Birgit Bacher als Chief Operating Officer (COO) den Vorstandsbereich Operations und IT bei der Allianz Direct Versicherungs-AG.
Petra Finke
Mit Petra Finke beruft die Dekra SE erstmals einen Chief Digitalization Officer (CDO). Finke zog zum 1. Juli 2023 in den Vorstand ein.
Jutta von Mikusch-Buchberg
Seit 1. Juni 2022 ist Jutta von Mikusch-Buchberg Head of Digital Transformation beim Chemie-Unternehmen Covestro.
Hong Huang-Bolz
CIO von Evident für den Großraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) ist seit März 2022 Hong Huang-Bolz. Sie verantwortet zudem die Enterprise Architecture der globalen Organisation.
Dorothée Appel
Nach CIO-Engagements bei ABN Amro und Zurich machte Dorothée Appel im April 2023 den nächsten Karriereschritt und stieg bei der Deutschen Bahn ein.
Gülnaz Önes
Seit Juni 2022 ist Gülnaz Önes Global CIO bei der Mercedes-Benz Mobility AG. Die Managerin blickt auf eine über 20-jährige Karriere bei Daimler zurück und war zuletzt Director Engineering IT & CTO bei der Daimler Truck AG.
Kathrin Braunwarth
Kathrin Braunwarth verantwortet ab Ende September 2023 als CIO die IT-Geschicke der Axa Schweiz als Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor war sie IT-Bereichsleiterin beim Konzern Versicherungskammer.
Sandra Rauch
Sandra Rauch, bislang CIO und CDO bei beim Pharma- und Gesundheitsunternehmen Omnicare, tritt im Dezember 2023 als CDO in die Geschäftsführung bei Eon Energie ein.
Sabina Kusmin-Tyburski
Zum 1. Februar 2024 übernimmt Sabina Kusmin-Tyburski den CIO-Posten bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG).
Andrea Sturmfels
Seit August 2020 ist Andrea Sturmfels CIO von Helvetia Deutschland.
Isabelle Droll
Isabelle Droll ist CIO der TUI Airline. Seit Oktober 2021 ist sie zudem Group IT Director TUI Musement, Corporate und Sustainability.
Verena Siemes
Verena Siemes ist seit Ende 2021 CIO der Bundeswehr Bekleidungsmanagement GmbH. Ihre Hauptaufgaben liegen im Bereich Restrukturierun, Neuaufbau der gesamten IT Landschaft und Einführung von SAP S/4 HANA.
Hanna Huber
Hanna Huber hat die Branche gewechselt. Die Ex-CIDO des Modehändlers Calida stieg im April 2024 beim Reiseunternehmen Flix ein.
Donya-Florence Amer
Donya-Florence Amer ist CIO und CHRO und die erste Frau im Vorstand von Hapag-Lloyd. Sie übernahm den Posten zum 1. Februar 2022. Amer folgte auf Martin Gnass.
Mercedes Eisert
Seit dem 1. Februar 2024 verantwortet Mercedes Eisert die Digitalgeschicke der Max-Planck-Gesellschaft.
Uta Knöchel
Uta Knöchel, noch CIO des Berliner Flughafens BER, übernimmt im Juni 2023 die Geschäftsführung beim IT-Dienstleister des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Annette Hamann
Annette Hamann ist seit 2020 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Ihre Vorgängerin Barbara Saunier ist im Ruhestand.
Jasmin Kaiser
Seit Anfang Mai 2023 leitet Jasmin Kaiser die IT der Lufthansa Cargo. Sie kommt von der Lufthansa Group. mehr erfahren
Laura Müller
Die Debeka hat eine neue IT-Vorständin. Laura Müller steigt intern auf und folgt auf Roland Weber, der das Unternehmen verlässt.
Ursula Soritsch-Renier
Nach zwei Jahren bei Nokia wechselte Ursula Soritsch-Renier Mitte März 2021 als CDIO zum französischen Industriekonzern Saint-Gobain.
Antje Kiss
Im September 2018 hat die Juristin Antje Kiss die Leitung der Abteilung 2 im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg übernommen. Die Abteilung ist zuständig für Informationstechnik, Controlling, Statistik und Risikomanagement.
Meg Greenhouse
Meg Greenhouse ist SVP Zalando Technology Foundation und verantwortet die IT-Infrastruktur des Unternehmens. Dazu gehören unter anderem die Digital Workplace-Lösungen zur Verbesserung des Arbeitsalltages, Finanzlösungen, zentrale Datenplattformen und die Informationssicherheit aller virtuellen Vermögenswerte von Zalando. Meg Greenhouse startete im September 2017 als VP Corporate Technology bei Zalando.
Hanna Hennig
Hanna Hennig ist seit Januar 2020 CIO der Siemens AG. Davor war sie ab Juli 2018 CIO beim Lichthersteller Osram. Sie kam vom Stromkonzern E.ON, wo sie seit Dezember 2013 als Geschäftsführerin der E.ON Business Services GmbH in München für die weltweite Versorgung von IT-Dienstleistungen der E.ON und Uniper Gruppe verantwortlich zeichnete.
Simone Bock
Der Finanzdienstleister State Street Bank International GmbH hat Simone Bock zum Head of IT ernannt. Seit dem 1. Dezember 2022 leitet Bock von München aus die IT der State Street Bank International GmbH (SSBI). Die erfahrene IT-Managerin kommt von der BNP Paribas Group.
Katharina Knötel
Katharina Knötel hat im August 2021 den CIO-Posten bei Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) von Christian Rasche übernommen, der Mitte Juni zu The Coca-Cola Company gewechselt ist. Sie berichtet sowohl an Peter Brickley, CIO von CCEP, als auch die Geschäftsführung der deutschen Dependance. Knötel ist Teil der hiesigen Geschäftsführung und hat zudem einen Sitz im internationalen BPT-Führungsteam. Sie leitet den Bereich Business, Process and Technology (BPT) in Deutschland und ist unter anderem verantwortlich für Vertriebs- und Lieferkettenlösungen.
Dorothea Brons
Seit 1. Januar 2022 zeichnet Dorothea Brons für den Zentralbereich Information und Technologie Management am Airport Hamburg verantwortlich. Die Managerin übernimmt in Personalunion zudem die Geschäftsführung der 100-prozentigen IT-Tochter AIRSYS, die die IT-Systeme am Flughafen entwickelt, optimiert und integriert. Brons wird vor allem den digitalen Wandel beim Hamburger Flughafen vorantreiben sowie sich dem Thema Second Generation Outsourcing widmen.
Alena Kretzberg
Zum 1. März 2023 wechselt Alena Kretzberg von der Commerzbank zu Volkswagen Financial Services. Die neue IT-Vorständin folgt auf Mario Daberkow.
Arlene Bühler
DB Cargo hat mit Arlene Bühler eine neue Digitalisierungschefin. Anfang November 2021 übernahm Bühler die Funktion mit dem Titel IT and Digitalization, CIO/CDO. Der Logistik-Konzern hat diese Position neu geschaffen, um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten.
Saskia Kohlhaas
Saskia Kohlhaas ist seit November 2021 Senior Vice President Information Technology beim Engineering-Dienstleister der Automobilindustrie IAV.
Manuela Moog
Am 1. Januar 2022 hat Manuela Moog das Vorstandsressort IT/Operations der Basler Versicherungen übernommen.
Katja Burkert
Zum 1. Juli 2021 steigt Katja Burkert als CIO bei Intersport ein. Sie folgt auf Lars-Eric Pusch, der zur Drogeriekette Müller wechselte.
Christa Koenen
Seit 1. September 2021 ist Christa Koenen, ehemals Bahn-CIO, Digitalvorständin von DB Schenker.
Dilek Bocuk
Nach rund 17 Jahren bei Bayer stieg Dilek Bocuk im April 2022 als CIO bei Siemens Mobility ein.
Aysel Osmanoglu
Aysel Osmanoglu ist seit Oktober 2017 Mitglied des Vorstands und der Geschäftsleitung der GLS Bank in Bochum. Sie ist dort zuständig für Infrastruktur sowie IT und Mitglied der Zukunftswerkstatt. Osmanoglu stieg 2006 als Trainee ein und wurde 2013 zur Bereichsleiterin Basisgeschäft Marktfolge ernannt. Osmanoglu absolvierte ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, zugleich ist sie diplomierte Bankbetriebswirtin Management der Akademie Deutscher Genossenschaften.
Claudia Nemat
Claudia Nemat leitet seit Juli 2016 den Vorstandsbereich Technologie und Innovation bei der Deutschen Telekom. Die Vorstandsfrau war bisher für Europa und Technik zuständig. Nemat studierte Physik an der Uni Köln, wo sie auch am Institut für Theoretische Physik und Mathematik unterrichtete. Sie kam im Oktober 2011 zur Deutschen Telekom. Vor ihrem Wechsel arbeitete sie 17 Jahre bei der Unternehmensberatung McKinsey & Company, wo sie im Jahr 2000 zum Partner und 2006 zum Senior Partner gewählt wurde.
Gülay Stelzmüllner
Gülay Stelzmüllner, zuvor seit April 2022 CIO der Allianz Technology, stieg zum 1. Juli 2023 in das Executive Management Team des Unternehmens auf: Sie wird eine von vier CTOs in der Geschäftsführung mit dem Verantwortungsbereich Area 4.
Ina-Maria Ulbrich
Ina-Maria Ulbrich ist seit November 2016 Staatsekretärin im neu geschaffenen Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern und damit Landes-CIO. Aus "Landesentwicklung" wurde "Digitalisierung". Die Juristin wurde 2002 Regierungsrätin und Referentin im Umweltministerium, beim Landkreis Ostvorpommern und im Wirtschaftsministerium. Von 2006 bis 2008 leitete sie das Büros des Ministers für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, von 2008 bis 2011 war Ulbrich Leiterin des Büros des Ministerpräsidenten. Ulbrich vertritt das Land auch im IT-Planungsrat.
Kristina Sinemus
Seit dem 18. Januar 2019 ist Kristina Sinemus hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung. Das Ministerium wurde neu geschaffen. 1998 wurde die promovierte Biologin geschäftsführende Gesellschafterin der Beratungsfirma Genius. Seit 2014 war sie Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt. 2011 wurde sie zur Professorin an der Privathochschule Quadriga in Berlin berufen.
Melanie Kehr
Melanie Kehr ist seit April 2018 IT-Verantwortliche bei der staatlichen Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Seit 2014 leitete sie als Bereichsleiterin Group IT den Bereich Informationstechnologie der BayernLB. Zunächst war Kehr Generalbevollmächtige der KfW, seit März 2019 ist sie auch Mitglied im Vorstand der Bank.
Oksana Näser
Oksana Näser, bis vor kurzem noch CIO bei Casio Europe, leitet als Vice President die IT bei der Hamburger Hotelgruppe Novum Hospitality.
Claudia Dill
Seit Frühjahr 2012 verantwortet Claudia Dill als COO (Chief Operation Officer) auch die IT der Sparte General Insurance beim Schweizer Versicherungskonzern Zurich. Sie berichtet an den obersten IT-Entscheider des Unternehmens, Kristof Terryn.
Anna Kopp
Anna Kopp ist seit Februar 2015 Director IT Germany - Area Capabilities Lead bei Microsoft Deutschland. Kopp ist seit 2004 im Unternehmen, zuletzt seit 2010 als Senior Program Manager Customer Satisfaction and Sales Excellence Relationship Management Global Operations A&O. Die in Skövde/Schweden geborene Kopp kam 2004 über Stationen im Vertrieb und Management bei Coremedia, Sun Microsystems, Silicon Graphics und Interwoven zu Microsoft. Dort war sie vor ihrer Tätigkeit als Global Senior Program Manager unter anderem als EMEA Inside Account Management Lead sowie als Head of Services and Operations für Microsoft Advertising C&O (Consumer und Online) tätig.
Anke Sax
Die Münchner Fondsgesellschaft KGAL erweitert ihre Geschäftsleitung: Im Februar 2021 übernahm Anke Sax als COO und CTO die Verantwortung für die IT.
Susanne Steffen
Seit Juli 2023 ist Susanne Steffen CIO beim Handels- und Logistikunternehmen ISG Intermed Service. Steffen kommt vom Getreideverarbeiter GoodMills Deutschland.

Nur wenige Unternehmen sind jedoch in der Lage, ihre Diversitätsziele zu erreichen - und Data Science ist in dieser Hinsicht einer der schlechtesten Sektoren. Nach den neuesten Zahlen von Zippia sind nur 20 Prozent der Data Scientists in den USA Frauen, sieben Prozent sind hispanisch (19 Prozent der US-Bevölkerung) und nur vier Prozent sind Afroamerikaner, obwohl sie zwölf Prozent der US-Bevölkerung ausmachen.

Raum für andere Stimmen schaffen

"Ohne ein vielfältiges Team sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass man sich der unterschiedlichen Lebenserfahrungen bewusst wird", sagt Nika Kabiri, Senior Director of Decision Science bei Clio, einem Anbieter von Rechtsdienstleistungen. Sie fügt hinzu, dass es nicht ausreicht, wenn Führungskräfte sich verpflichten, vielfältige Teams einzustellen. "Sie müssen auch Raum für unterschiedliche Stimmen schaffen, damit Einzelpersonen ihre unterschiedlichen Lebenserfahrungen auf eine Weise mitteilen können, die die Produktentwicklung nachhaltig beeinflusst." Andernfalls würden Führungskräfte Vorurteile nur oberflächlich ansprechen und Produkte entwickeln, die hinter dem zurückbleiben, was sie sein könnten.

KI treibt diverse Teams an

Mit dem Aufkommen von generativer KI und großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLM) ist dies heute besonders wichtig, argumentiert Sreekanth Menon, VP und Global Leader für KI- und ML-Services bei Genpact. Er sagt, dass LLMs in dem Ruf stehen, Verzerrungen (Biases) und Halluzinationen zu erzeugen. Dies sei vermutlich auf eine Konzentration in den Trainingsdaten zurückzuführen. So schneiden die Modelle beispielsweise bei Englisch besser ab als bei anderen Sprachen. "Ein diverses Team aus verschiedenen Ländern kann helfen, solche Verzerrungen zu beseitigen", sagt Menon.

Ebenso könne Vielfalt in Bezug auf ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht und andere Merkmale dazu beitragen, einen ethischeren Rahmen für das Onboarding von Daten zu schaffen und eine Vielfalt von Gedanken einzubringen. In seinem eigenen Team hätten beispielsweise rund 25 Prozent einen reinen Mathematik- oder Statistikhintergrund, berichtet KI-Experte Menon. Der Rest komme aus anderen Bereichen, darunter ein Bioinformatiker. "Dieser unterschiedliche Hintergrund ist hilfreich."

Datenverzerrungen werden verstärkt

KI hat das Potenzial, Probleme mit Datenverzerrungen zu verstärken, was zu tödlichen Ergebnissen führen könnte, meint Davi Ottenheimer, Vice President für digitales Vertrauen und Ethik bei Inrupt, einem Unternehmen, das Nutzern die Kontrolle über ihre Daten gibt. So würden beispielsweise frühe Bilderkennungssysteme Gesichter von People of Color falsch klassifizieren, und einige KI-Systeme würden Hände von People of Color als waffenhaltend einstufen - nicht jedoch weiße Hände. Ein Grund sei, dass Teams, die die Systeme entwickeln, keine Vielfalt aufweisen. "Ein Mangel an Vielfalt in einem Team könnte dazu führen, dass unschuldige Menschen getötet werden", sagt Ottenheimer.

Ein Mensch, viele Facetten

Alison Alvarez, Mitbegründerin und CEO von BlastPoint, einem Datenunternehmen für Finanzinstitute und Versorgungsunternehmen, fügt hinzu: "Es gibt so viele Beispiele in der Technik, wo das Fehlen eines vielfältigen Teams zu schlechten Ergebnissen führen kann." Als beispielsweise Sensoren zum Händewaschen auf den Markt kamen, erkannten sie dunkle Haut nicht. "Sie hatten kein diverses Team, das sie entwickelt und getestet hat."

Aber Vielfalt hat mehr Dimensionen als nur Geschlecht, Herkunft [race] oder sexuelle Orientierung. Diversity könne auch die nationale Zugehörigkeit einer Person umfassen, oder ob sie Allergien oder andere gesundheitliche Probleme hat, schlägt Alvarez vor. Die Vielfalt kann sich sogar auf Rolle und Rang einer Person im Unternehmen beziehen.

"Wenn man die Leute auf der unteren Ebene nicht befähigt, werden ihre Beobachtungen heruntergestuft", sagt die CEO. So hätte beispielsweise die Katastrophe der Raumfähre Challenger verhindert werden können, da die zuständigen Ingenieure zwei Jahre lang vor der Unzuverlässigkeit der Dichtungen gewarnt hatten - auch noch am Vorabend des Starts selbst.

Viele Augen sehen mehr als zwei

Laut der ehemaligen Microsoft-Vizepräsidentin Gavriella Schuster ist es leicht, Dinge zu übersehen, wenn nur ein Paar Augen auf die Daten schaut. Heute ist sie Gründungsmitglied von Women in Cloud und Women in Technology, Beiratsmitglied der Women Business Collaborative, Vorstandsmitglied bei Nerdio und Mimecast sowie strategische Beraterin bei Berkshire Partners. "Oftmals nutzen Menschen Daten, um ihre eigenen Annahmen zu bestätigen und sie ignorieren Daten, die diese Annahmen nicht unterstützen", sagt sie. Wenn mehr Augen eine Reihe von Daten betrachten würden, könne man dieses Phänomen vermeiden.

Schuster empfiehlt Unternehmen, nicht nur nach Leuten zu suchen, die beispielsweise zehn Jahre Erfahrung in Data Science haben. "Würde man nur nach Experten mit dieser Erfahrung suchen, bekommt man in der Regel keinen breit gefächerten Pool von Kandidaten." Außerdem verändere sich die Datenwissenschaft schnell, und es könne ein Nachteil sein, keine neueren Mitarbeiter im Team zu haben, die vielleicht anders über KI und Datenprozesse denken. "Was man wirklich braucht, sind Menschen, die eine gewisse Erfahrung im Organisieren von Informationen und im Durchdenken von Mustern haben."

Business-User einbeziehen

Weitere Kandidaten könnten aus anderen Bereichen oder Abteilungen des Unternehmens kommen, die Produkte des Data-Science-Teams verwenden. Sie verstehen die Benutzeranforderungen und den Geschäftswert und verfügen über das erforderliche Fachwissen.

"CIOs, die Personen ohne Informatik- oder Informationssystemhintergrund ablehnen, schaden sich oft selbst", meint Schuster. "Denn dann verpasst man Menschen, die das Geschäft oder die Branche verstehen und vielfältige Informationen bewerten können." Sie habe das schon oft erlebt und empfiehlt, mehrere unterschiedliche Bewerber zur Auswahl zu haben. Und um diverse Talente einzustellen, müsse auch das Gremium selbst, das Vorstellungsgespräche durchführt, vielfältig sein.

Über den eigenen Tellerrand blicken

Führungskräfte, die nach Teammitgliedern mit anderem Hintergrund und anderen Sichtweisen suchen, müssten schließlich über ihre bestehenden Netzwerke hinausschauen. "Menschen neigen dazu, Gleichgesinnte in ihrem sozialen Netzwerk zu haben", berichtet Schuster. "Wenn Sie nicht über die Ihnen bekannten Personen hinausgehen, werden Sie keine vielfältigen Kandidaten finden."

Weibliche IT Role Models
Kenza Ait Si Abbou, KI-Expertin und CTO bei Fiege
Sie tanzt mit Algorithmen und zähmt Roboter: Kenza Ait Si Abbou ist nicht nur KI- und Robotik-Expertin - inzwischen als CTO im Vorstand bei Fiege - sondern auch Kinderbuchautorin und Spiegel-Bestseller-Autorin. Sie beherrscht das Kunststück, "AI for everyone" erklären zu können. In unserem Podcast (siehe Link) erklärt sie anschaulich anhand eines IKEA-Möbelstücks den Unterschied zwischen deterministischen und nicht-deterministischen Algorithmen in der KI.
Julia Freudenberg, Hacker School
"Jedes Mädchen sollte einmal programmiert haben, bevor sie sich für einen Beruf entscheidet", sagt Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School aus Hamburg. Die gemeinnützige GmbH bietet Programmierkurse an, damit Mädchen und Jungen in die Welt der IT hineinschnuppern können. Mädchen und Frauen für die IT zu gewinnen, das liegt ihr besonders am Herzen.
Claudia Plattner, BSI-Präsidentin
Die Mathematikerin, von 2021 bitte Mitte 2023 Generaldirektorin für Informationssysteme bei der Europäischen Zentralbank (EZB), ist seit Juli 2023 Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Haya Schulman, Cyberspezialistin
Die israelische Expertin für Netzwerk- und Computersicherheit Haya Schulman ist Professorin am Lehrstuhl für Informatik der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und hält eine LOEWE-Spitzen-Professur. Sie leitet seit einigen Jahren am Fraunhofer-Institut für sicherere Informationssysteme SIT in Darmstadt die Abteilung für Cybersicherheit, Analytik und Verteidigung sowie das Security Operations Center. 2021 erhielt sie den deutschen IT-Sicherheitspreis.
Anna Kopp, CIO Microsoft Deutschland
Die gebürtige Schwedin startete ihre berufliche Karriere einst in der Touristikbranche, wechselte dann in den Sales bei Silicon Graphics - ohne einen blassen Schimmer von IT zu haben - und arbeitete sich beharrlich und mutig weiter vor in der IT-Branche über Stationen wie Sun Microsystems und Coremedia, bis sie 2004 bei Microsoft landete. Welchen Einfluss die Rockmusik auf ihre Karriere hatte, erzählt sie in unserem Podcast.
Elsa Kirchner, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
Elsa Kirchner, Forscherin am DFKI, verbindet künstliche Intelligenz und Neurowissenschaft. So werden Patienten nach einem Schlaganfall früher beweglich. Ein Exoskelett hilft weiter.
Mina Saidze, Data Evangelist und Gründerin
Mina Saide, Data Evangelist und Gründerin von Inclusive Tech, setzt sich für mehr Diversity in der IT-Branche ein. Vom Wirtschaftsmagazin Forbes wurde sie in die berühmte "30-Under-30"-Liste aufgenommen. Sie will Big Data und künstliche Intelligenz demokratisieren, indem sie eine Brücke zwischen Tech und Business schafft.
Katharina Knötel, CIO Coca-Cola Europacific Partners
Katharina Knötel ist seit Mitte 2021 IT-Chefin von Coca-Cola Europacific Partners in Deutschland. Sie hat Wirtschaft studiert, bevor sie eine Karriere in der IT begann. Ihr liegen besonders die Themen Vielfalt und Talentförderung am Herzen. Sie ist überzeugt: "Am wichtigsten ist, dass man eine große Leidenschaft hat für das, was man tut."
Linda Kramer, Siemens Energy und Sidepreneurin
Nebenberuflich gründen: Wie das geht und warum ihr Hauptarbeitgeber Siemens Energy auch davon profitiert, das erzählt Linda Kramer in unserem Podcast.
Jessica de Lafuente Torres, Otto Group IT
Jessica de Lafuente Torres kam auf Umwegen in die IT bei Otto. Sie macht sich heute für Frauen in der IT stark und hat die Initiative "develop<HER>" des Handelskonzerns mitgegründet. Dadurch sollen Frauen für MINT-Karrieren begeistern werden.
Karin Gräslund, Professorin Rhein-Main-Hochschule
Karin Gräslund ist Wirtschaftsinformatikprofessorin an der Rhein-Main-Hochschule. Sie war zudem lange Zeit im Vorstand der Deutschen SAP-Anwendergruppe (DSAG) sowie Sprecherin der "Women@DSAG"-Gruppe. Sie setzt sich generell für mehr Frauen in der IT ein und verrät in unserem Interview (Link unten) Tipps und Tricks, wie Frauen mit dem Thema Macht umgehen und es positiv nutzen können.

Auch Kim Herrington, Analystin bei Forrester, hat einen Tipp für Führungskräfte, die ihre Netzwerke erweitern wollen: Gehen Sie auf Linkedin, suchen Sie sich fünf verschiedene Fachleute aus dem Bereich, in dem Sie technisches Talent benötigen, und folgen Sie ihnen. "Dann fordern Sie sich selbst heraus, dies so oft wie möglich zu wiederholen und den Followern zu folgen, bis Ihre Feeds ein Garten von vielfältigen und brillanten Stimmen sind."

Die Social-Media-Bubble erweitern

Ein guter Startpunkt sei etwa die Algorithmic Justice League auf LinkedIn, sagt Herrington. "Auf der Registerkarte 'Personen' finden Sie nicht nur Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, sondern auch kluge, leidenschaftliche und engagierte Leute, die Ihnen und Ihren Teams helfen können, achtsamer mit Technologie und ihren Fallstricken umzugehen."

Trotz der Mittel zur Personalsuche und der Schlagzeilen über den Fachkräftemangel bemerkt Herrington die Klagen vieler Manager, dass sie keine Mitarbeiter finden können. "Wenn ich das höre, glaube ich ihnen", sagt sie. "Aber dann habe ich soeben eine Menge über sie, ihr Netzwerk, ihre überzogenen Erwartungen und die möglicherweise veralteten HR-Vorgaben gelernt. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass man im Jahr 2023 keine vielfältigen Menschen in seinem Social-Media-Umfeld hat."

Diversity lockt neue Talente an

Laut dem Glassdoor-Bericht über Arbeitsplatztrends 2023 geben 74 Prozent der US-Arbeitnehmer an, dass Investitionen von Unternehmen in Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration für sie "sehr wichtig" oder "einigermaßen wichtig" sind, wenn sie einen neuen Arbeitsplatz in Betracht ziehen. Junge Menschen waren besonders an Vielfalt interessiert: 72 Prozent der Arbeitnehmer unter 35 Jahren gaben an, dass sie ein Stellenangebot ablehnen oder ein Unternehmen verlassen würden, wenn sie nicht der Meinung sind, dass das Management Initiativen zur Vielfalt unterstützt. Weiterhin würden zwei Drittel auch eine Stelle in einem Unternehmen ablehnen, in dem es ein Ungleichgewicht zwischen Geschlechtern und Herkunft in der Führungsebene gibt.

"Bei meinen Untersuchungen habe ich festgestellt, dass die Diversität in den Teams tatsächlich zu einer Verbesserung der Attraktivität für Talente führt", berichtet Gartner-Analyst Jorgen Heizenberg. "Und Teams mit unterschiedlichen Hintergründen sind erfolgreicher und kreativer, was letztlich zu einer höheren Mitarbeiterbindung führt."

Ein bedeutender Vorteil diverser Data-Science-Teams bestehe darin, dass ihnen mehr Perspektiven zur Verfügung stünden, die über rein technische Problemlösungen hinausgehen. "Daten und KI sind stark von Menschen mit demselben Hintergrund und derselben Ausbildung bevölkert und werden von einem technologiezentrierten Ansatz dominiert", so Heizenberg. Aus diesem Grund verwenden Datenteams den Großteil ihres Budgets, ihrer Zeit und ihrer Mitarbeiter auf Technologien wie Datenmanagement, Data Governance und erweiterte Analysen.

Datengetriebene Kultur

Der wichtigste Beschleuniger und Grundlage für den Erfolg sei laut Heizenberg jedoch die Etablierung einer datengesteuerten Kultur. "Es ist schon komisch, dass die wichtigste Sache oft übersehen wird und viel mehr Zeit auf Governance, Tools und Technologie verwendet wird." Dies sei zu einem großen Teil Folge der Tatsache, dass die gleichen Leute mit den gleichen Hintergründen und Erfahrungen arbeiten, was zu einer starken Abschottung führen kann.

Laut der Gartner-Studie sind kulturelle Herausforderungen bei der Akzeptanz von Veränderungen das drittgrößte Hindernis für den Erfolg, nach Personalmangel und fehlenden finanziellen Mitteln. "Ich sage meinen Kunden, dass sie bei der Arbeit an Daten und Analysen die technologiezentrierten Ansätze durch mehr menschenzentrierte Ansätze ausgleichen müssen - und zwar durch den Aufbau funktionsübergreifender und multidisziplinärer Teams." (ajf/jd)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.