Mitarbeiter-Entwicklung

Wie man Mitarbeiter (fast) kostenlos weiterbildet

09.10.2009 von Christiane Pütter
Unternehmen verschenken das Wissen und die Erfahrung ihrer eigenen Mitarbeiter. Wer die Belegschaft gezielt voneinander lernen lässt, entwickelt die Menschen weiter - ohne teure externe Trainings.

Wenn der Controller mit dem Rotstift ankommt, sieht sich mancher CIO gezwungen, an der Weiterbildung seiner Mitarbeiter zu sparen. Kein Grund zur Verzweiflung, findet Karriere-Spezialistin Mary K. Pratt. Sie hat sich bei Entscheidern nach Möglichkeiten umgehört, das Team trotzdem weiterzubilden - ohne teure externe Trainings. Tenor: Es ruht eine Menge Wissen im eigenen Haus. Diese sechs Ratschläge helfen, es zu nutzen:

1. IT-Stellen nach dem Rotationsprinzip besetzen: Wenn IT-Mitarbeiter verschiedene Positionen rotierend besetzen, verhindert das nicht nur Langeweile und Stagnation. Die Kollegen erweitern auch ihren Horizont.

2. Foren einrichten: Zwei bis dreimal im Monat sollten sich Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen zu einem gemeinsamen Mittagessen treffen. Jeweils einer von ihnen stellt den anderen seine Arbeit vor und berichtet aus der alltäglichen Praxis. IT-ler lernen, zu verstehen, was die Kollegen aus den anderen Abteilungen brauchen. Um die Belegschaft zu den Treffen zu motivieren, sollte die Firma diese Mittagessen bezahlen.

3. Vom Business lernen: Es spricht nichts dagegen, IT-Mitarbeiter in normale Business-Trainings zu schicken. So bekommen sie die Business-Denke hautnah mit.

4. Lern-Tandems bilden: Im Arbeitsalltag bitten sich Kollegen oft gegenseitig, "mal kurz etwas zu erklären". Das können Entscheider nutzen. Sie können gezielt Teams aus je einem erfahrenen und einem lernwilligen Mitarbeiter bilden, die sich in der Mittagspause zusammensetzen. Weil diese Treffen mehr sein sollen als ein interessierter Blick über die Schulter, verfassen beide Mitarbeiter im Anschluss eine schriftliche Zusammenfassung. Auch hier gilt: In diesen Fällen bezahlt die Firma das Mittagessen.

5. Gucken, wie es die Anderen machen: Sofern Unternehmen nicht direkt miteinander konkurrieren, können Bereichsleiter Mitarbeiter "ausleihen". So erhalten alle Beteiligten neue Impulse.

Wertvolles Wissen im Unternehmen weitergeben

6. Mentoren benennen: Wissen und Erfahrung versickern, wenn Unternehmen keine formalen Programme zur Weitergabe desselben aufsetzen. Entscheider können Mentoren benennen und ihnen Mentees zuführen. Das Unternehmen sollte den Zeitrahmen und die Ziele festlegen, um den Erfolg zu messen und das Mentoren-Programm immer weiter zu verbessern.

Mary K. Pratt führt diese Tipps auf unserer US-Schwesterpublikation Computerworld aus.