Was Microsoft nicht verrät

Wie Sie mehr aus Windows herausholen

01.09.2010 von Christian Löbering
In Windows steckt viel mehr, als die meisten Nutzer ahnen - und als Microsoft verrät. Knacken Sie die geheimen Funktionen mit unseren Tricks.

Verborgene Systemfunktionen starten, die Windows-Oberfläche um neue Funktionen erweitern – das alles geht, und noch viele Dinge mehr, aus denen Microsoft Geheimnisse macht. In diesem Beitrag decken wir auf, was der Software-Riese Ihnen vorenthält.

Ruhezeit-Aktivitäten per Befehl vorziehen

Auch wenn Sie nicht am PC sitzen, ist das System aktiv. Windows führt Ruhezeit-Aktivitäten durch. Das kann etwa die Systemdatei-Optimierung, die Aktualisierung des Such-Indexes oder Ähnliches sein. Mit dem Kommandozeilenbefehl

RunDLL32.EXE advapi32.dll,ProcessIdleTasks

können Sie das System anweisen, Ruhezeit-Aktivitäten vorzuziehen. Das bedeutet: Wenn Sie diesen Befehl aufrufen, werden die Aktionen direkt ausgeführt und nicht erst nach dem systeminternen Zeitplan oder nach Minuten ohne Benutzerinteraktion.

So löschen Sie Ihre Surfspuren automatisch

In den temporären Internet-Dateien, den Formulardaten, Cookies, Kennwörtern und dem Verlauf des Internet Explorers wird Ihr Surfverhalten protokolliert. Über „Extras, Browserverlauf löschen“ können Sie diese Daten per Hand entfernen. Automatisch und schneller geht es, wenn Sie den Befehl

RunDLL32.EXE InetCpl.cpl,ClearMyTracksByProcess 255

als Autostart-Programm eintragen. Statt der „255“ können Sie hier auch andere Werte eintragen, um nur bestimmte Surfspuren zu entfernen. So löscht der Wert „1“ nur den Verlauf, „2“ die Cookies. Die „8“ entfernt die temporären Internet-Dateien, „16“ die Formulardaten und „32“ die Kennwörter. Legen Sie eine Verknüpfung zu diesem Befehl im Startmenü unter „Programme, Autostart“ ab. So können Sie sicher sein, dass Ihre Surfspuren bei jedem Neustart weg sind.

PC per Klick in den Standby-Modus versetzen

Sie wollen Ihre Arbeit am PC unterbrechen und versetzen ihn demzufolge in den Standby-Modus. Soll das häufiger geschehen, wäre es komfortabel, wenn Sie das ganz einfach per Klick auf einen Desktop-Link erledigen könnten. Das geht so: Legen Sie dazu eine neue Verknüpfung auf dem Desktop an, und tragen Sie dabei als Ziel den folgenden Befehl ein:

RunDLL32.EXE powrprof.dll,SetSuspendState

Damit versetzen Sie Ihr System augenblicklich in den Standby-Modus. So können Sie bei jeder kurzen Arbeitspause per Klick Strom sparen. Um das System wieder zu wecken, rütteln Sie einfach kurz an der Maus oder drücken eine Taste.

So sperren Sie Ihren PC per Mausklick

Mit dem Hotkey ‹Win›-‹L› können Sie Ihr System sperren. Erst nachdem Sie Ihr Benutzerkennwort eingegeben haben, lässt sich es wieder nutzen. Das ist besonders dann nützlich, wenn Sie den Rechner nicht herunterfahren wollen, weil er im Hintergrund noch arbeitet, Sie aber vermeiden möchten, dass etwa Kollegen sich unbeobachtet an Ihren Rechner setzen und herumschnüffeln können. Zu dem Hotkey ‹Win›-‹L› gibt es einen nützlichen Rundll-Befehl: Mit

RunDLL32.EXE user32.dll,LockWorkStation

erreichen Sie dasselbe. Wenn Sie eine neue Verknüpfung mit diesem Befehl auf dem Desktop anlegen, können Sie Ihren PC einfach per Klick sperren.

Rundll32: Die geheimsten Systemfunktionen von XP & Vista

Per Verknüpfung erreichen Sie undokumentierte Funktionen direkt mit einem Mausklick.

Windows besteht aus einer Unmenge von Systemdateien. Ein großer Teil davon sind „Dynamic Link Libraries“ (.dll). Jede DLL enthält eine Reihe einzelner Funktionen (API) für einen bestimmten Systembereich. Auf diese können alle Anwendungen zugreifen. Meist ist es aber nicht möglich, als Benutzer einzelne Funktionen aus diesen DLLs direkt auszuführen. Microsoft hat Windows aber ein kleines Tool beigelegt, mit dem genau das möglich ist: Rundll32.

So setzen Sie Rundll32 richtig ein: Bei Rundll32 handelt es sich um ein Kommandozeilenprogramm, das sich im Verzeichnis \Windows\System32 befindet und folgendermaßen aufgerufen wird.: Rundll32.exe ‹Name der DLL›,‹Name der Funktion› Statt ‹Name der DLL› tragen Sie den Namen der Systemdatei ein, aus der eine bestimmte Funktion aufgerufen werden soll (etwa user32. dll). Statt ‹Name der Funktion› tragen Sie den Namen der enthaltenen API ein (etwa LockWorkStation). Sie können solche RundllBefehle entweder direkt in die Eingabeaufforderung eingeben (CMD), sie in Batch-Dateien einbauen oder Verknüpfungen dazu anlegen. Die letzte Methode ist wohl im Allgemeinen die praktischste, da Sie damit verborgene Funktionen direkt vom Desktop aus anklicken und nutzen können.

Zu Rundll-Befehlen verknüpfen: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Desktop-Stelle und wählen „Neu, Verknüpfung“. Geben Sie im ersten Dialog den Rundll-Befehl ein, und klicken Sie auf „Weiter“. Im nächsten Dialog geben Sie der Verknüpfung einen aussagekräftigen Namen und klicken auf „Fertig stellen“.

Quelle: PC-Welt