Sicherheitstrends 2010

Windows 7 wird neue Zielscheibe

03.12.2009 von Andrea König
Sicherheitsexperten von Symantec rechnen mit einem Spam-Aufkommen auf hohem Niveau. Auch Windows 7 und Soziale Netzwerke sehen sie neue Zielscheiben. Ob ein Angriff gelingt, hängt vom Anwender ab, nicht vom Zielrechner.

Polymorphe Schadprogramme und Angriffe mit einmaligen Malware-Varianten stellten in diesem Jahr eine zunehmende Bedrohung dar. Das berichtet Sicherheitssoftwareanbieter Symantec.

Virenscanner und Tools in Unternehmen sind den aktuellen Online-Gefahren häufig nicht gewachsen. Die Entwicklung neuartiger gutartiger Programme könne mit der Entstehung neuer Schadprogramme nicht mehr Schritt halten, sagen die Autoren der Sicherheitstrends 2010.

Attacken sprechen immer häufiger direkt die Endanwender an. Während diese denken, etwas völlig Legitimes zu tun, laden sie Schadprogramme herunter oder geben vertrauliche Informationen preis.

Bei den Angriffen ist es weitgehend unbedeutend, mit welchem Betriebssystem oder Browser das potenzielle Opfer arbeitet. Ob ein Angriff funktioniert oder nicht, hängt vom Benutzer und nicht von den Anfälligkeiten und Sicherheitslücken des Zielrechners ab.

Windows 7 in Bildern
Windows Media Player - Kontroll-Taskleiste
Ein Mini-Betrachter des Windows Media Players mit einer neuen Windows 7 Taskleiste. Man braucht nur den Button auf dem Windows Media Player nach dem Start von WMP zu aktivieren, und ein Miniaturfenster zeigt Optionen zur WMP-Kontrolle und zum Abspielen von Musiktiteln auf. Im Miniaturfenster werden die grundsätzlichen Kontrollfunktionen angezeigt - vorhergehender Musiktitel, Wiedergabe/Pause, nächster Musiktitel. (Foto: cio.com)
Aero Peek
Nach einer Art Röntgen-Schema ist das Element Aero Peek auf der grafischen Benutzeroberfläche von Windows 7 aufgebaut. Sind gerade mehrere Fenster geöffnet, bringt Peek das Fenster nach vorne, auf das man sich gerade konzentrieren möchte. Alle anderen Fenster verschwinden hinter einer transparenten Ebene. Peek arbeitet auch auf dem Desktop: Einfach nur mit dem Finger auf den rechten Rand der Taskleiste zeigen - und schon werden geöffnete Fenster transparent, so dass alle verborgenen Symbole und Minianwendungen wieder sichtbar werden. (Foto: cio.com)
Heimnetzgruppen
Heimnetzgruppen lassen Windows-7-Computer leicht über das eigene Netzwerk von zu Hause aus verbinden. Dadurch ist es möglich, Bilder, Musik, Dokumente und weitere Dienste wie Drucker zu teilen. Das neue Menü "Freigeben für" ermöglicht die schnelle Freigabe einzelner Dateien. Wer eine Heimnetzgruppe einrichtet kann genau bestimmen, auf welche Mediendateien, Ordner und Dienste im einzelnen zugegriffen werden kann. Um dem Datenschutz gerecht zu werden, ist die Heimnetzgruppe passwortgeschützt. Der Schreibschutz von Dateien dient dazu, dass der Inhalt von anderen angesehen, aber nicht geändert werden kann. (Foto: cio.com)
Media Streaming
Das Media Steaming in Windows 7 wurde vereinfacht, um Fotos, Videos und Musik mit anderen PCs auf dem eigenen Netzwerk zu teilen, indem die Funktionen der Heimnetzgruppe genutzt werden. Eine neue Funktion von Windows 7 heißt "Remote Media Sharing" ("Internetzugriff auf Heimmedien"). Es erlaubt Nutzern, Informationen über das Internet freizugeben. Sofern die Nutzer das Passwort kennen, können Sie darauf zugreifen - vorausgesetzt, der PC ist eingeschaltet und online. (Foto: cio.com)
Wiedergeben in
Sobald Media Streaming auf dem Windows-7-PC aktiviert ist, ermöglicht es die "Play to"-Funktion, Speichermedien auch an andere Windows-7-Computer zu senden. Von digitalen Bibliotheken in Windows Media Playern oder Windows Explorer aus genügt ein Mausklick, um das Medium an einen anderen Dienst zu schicken. Beispielsweise kann ein Videoclip an einen Fernseher oder ein Musikstück an ein Laptop, das mit Lautsprecherboxen verbunden ist, verschickt werden. (Foto: cio.com)
AeroSnap
Sich zwischen zwei geöffneten Fenstern hin- und her zu lavieren ist manchmal eine Qual. Aero Snap von Windows 7 macht es möglich, die Größe geöffneter Fenster einfach durch Ziehen an den Bildschirmrändern zu ändern. Je nach Rand, also oben oder unten, rechts oder links, wird das Fenster verbreitert, oder es füllt den ganzen Bildschirm aus. Wer ein gesnapptes Fenster zurück zieht, wird seine letzte Größe automatisch wiederhergestellt. Um AeroSnap zu verwenden, muss das Microsoft .NET Framework 2 auf dem Computer installiert sein. (Foto: cio.com)
Sprungliste
Sprunglisten liefern Nutzern einen schnellen Zugang zu einem Mini-Start-Menü, die eine Liste von Bildern, Musik, Word-Dokumenten oder Links enthält, die am meisten verwendet wurden. Um eine Sprungliste zu öffnen, genügt ein Klick auf der Taskleiste von Windows 7 auf ein Programm. Es gibt zwei Erscheinungsformen. Entweder als Teil des Start-Menüs (wie hier abgebildet) oder als Pop-up-Menü. Sprunglisten zeigen nicht nur Verknüpfungen zu Dateien an, sondern bieten auch Schnellzugriff auf Befehle für Aufgaben wie das Verfassen neuer E-Mail-Nachrichten. (Foto: cio.com)
Trippy Desktop Hintergrundbild
Dieses flippige Desktop-Hintergrundbild hat zwar nichts mit Navigation oder Netzwerk zu tun, jedoch ist es auch ein Teil der neuen Benutzeroberfläche. Es gibt von dieser Kunst auch andere Variationen auf Windows 7. Microsoft hat einige experimentelle Stile von internationalen Künstlern übernommen und wagt damit auch einen Schritt ins Ungewöhnliche. Dem neuen Auftritt wird damit eine persönliche Note gegeben. (Foto: cio.com)
Bibliotheken
Mit dem neuen Bibliotheksmodus sind Dateien künftig einfacher auffindbar. Statt alle Dateien und Ordner im gewohnten Dokumentenordner zu verwalten, unterteilt Windows 7 die Bibliotheken nach bestimmten Inhaltstypen wie zum Beispiel Kontakte, Dokumente, Downloads, Musik, Bilder und Videos. Die Dateien werden alle an einem Ort vereint, unabhängig davon, wo sie gerade gespeichert sind. Jede Bibliothek passt sich an den Inhalt an und kann über die Heimnetzgruppe auch mit anderen Nutzern geteilt werden. (Foto: cio.com)
Task-Leiste Peek
Dieses Feature wendet die Aero-Peek-Technik für Miniaturfenster bei Taskleisten an. Sobald man sich mit der Hand über eine Anwendung in der Windows 7 Taskleiste bewegt, werden die Miniaturfenster mit dem Pop-up-Programm verknüpft. Bewegt man dann die Maus über eines der Miniaturfenster, erscheint auf der vordersten Ebene das entsprechende Fenster im Vollbildmodus. Alle anderen Fenster verbergen sich auf einer durchsichtigen Ebene und werden so transparent. (Foto: cio.com)

Windows 7 und Social Networks im Visier

Für 2010 rechnen die Sicherheits-Experten mit mehr Missbrauchsversuchen auf Social Networking Portalen, da diese immer beliebter werden. Zugleich erwarte man aber auch, dass die Betreiber der Plattformen mehr präventive Maßnahmen gegen Gefahren ergreifen.

Auch das neue Betriebssystem Windows 7 sehen die Studienautoren im Fadenkreuz Cyberkrimineller. Microsoft habe bereits erste Sicherheits-Patches für das neue Betriebssystem veröffentlicht, doch Angreifer werden weiter nach Schwachpunkten suchen - und fündig werden.

Die Spam-Szene ist anpassungsfähig. Deshalb rechnet man bei Symantec auch 2010 mit einem Spam-Aufkommen auf hohem Niveau. "Spammer werden sich unbeirrt darauf einstellen, dass die Sicherheitssoftware immer ausgeklügelter wird", heißt es.

So rechnet man beispielsweise damit, dass immer mehr Spam-Mails in anderen Sprachen als Englisch in unseren Postfächern landen. Der Grund: Weltweit wird die Versorgung mit Breitbandanschluss immer besser. Für einige europäische Länder schätzt Symantec, dass der Anteil der in der Landessprache verfassten E-Mails auf über 50 Prozent steigen wird.

Das US-amerikansiche Softwarehaus Symantec hat seine Einschätzungen unter dem Titel "Sicherheitstrends 2010" veröffentlicht.