Steve Apple, Bill Gates, Tim Berners-Lee

Zehn legendäre Pioniere der IT

19.09.2008 von Stefan Holler
Ohne den Einfallsreichtum dieser Pioniere wären die heute alltäglich genutzten Technologien niemals erfunden worden - ganz gleich, ob es sich um den Laptop, den Laserdrucker oder das Web 2.0 handelt. Diesen Innovationen ging oft jahrelange harte Arbeit voraus. Im ersten Teil der Serie stellt unsere Bildergalerie die zehn wichtigsten IT-Visionäre vor.
IT-Pioniere
Der reichste Mann der Welt ...
... ist zugleich der bemerkenswerteste Technologe: Bill Gates gründete 1975 Microsoft, nachdem er sein Mathematik-Studium an der Harvard-Universität abgebrochen hatte. In der über 30-jährigen Geschichte des Computer-Unternehmens war er als Geschäftsführer bei der Produktentwicklung bis in alle Einzelheiten eingebunden. Im Juli 2008 hat sich Gates aus dem operativen Geschäft des Konzerns zurückgezogen, bleibt aber nach wie vor Aufsichtsratsvorsitzender. Die von ihm gegründete Gates-Stiftung (29 Billionen US-Dollar) unterstützt Gesundheitsprojekte in Afrika und Asien.
Larry Page (links) und Sergey Brin ...
... riefen Google vor zehn Jahren ins Leben. Nicht, dass es zuvor keine Suchmaschinen gegeben hätte. Was den Schlüssel des unglaublichen Erfolgs der beiden Unternehmer ausmachte, war das unnachgiebige Streben, die Zielgenauigkeit des Suchalgorithmus stetig zu perfektionieren. Während die Ergebnisse anderer Suchmaschinen tendenziell mit Spam überladen waren, arbeitete die Google-Maschine ergebnisgenauer. Von 1998 bis 2001 fungierte Page als Vorstandsvorsitzender von "Google, Inc." Seit April 2001 leitet er den Produktbereich, während Brin für die Technologie zuständig ist.
Der einstige und zukünftige "König von Apple", ...
... Steve Jobs, zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Computer-Industrie. Jobs kann zwei entscheidende Augenblicke in der IT-Geschichte für sich in Anspruch nehmen: Mit den ursprünglichen Apple-Rechnern bahnte er Ende der 70er Jahre der Idee den Weg, dass Computer in die häusliche Wohnung gehören. 20 Jahre später überzeugte er die Welt davon, dass jeder seine (digitale) Musik überall mit sich tragen sollte: Mit den MP3-Playern iPod, der Jukebox-Software iTunes, dem iTunes Store und dem iPhone schuf Apple einen neuen Markt für "Digital Lifestyle"-Produkte.
Die erste E-Mail der Welt ...
... verschickte Ray Tomlinson im Jahr 1971 zwischen zwei Großrechnern. Der Ingenieur forschte damals bei der Bostoner Firma Bolt Beranek and Newman (BBN), die für das US-Verteidigungsministerium ein Computernetzwerk aufbauen sollte. Das Arpanet, Vorläufer des Internets, ist klein und vernetzt damals gerade einmal zwei Dutzend Rechner. Er kam auch auf die Idee, das @-Zeichen zu verwenden, um den Benutzernamen vom Rechnernamen (Host) zu trennen. Noch immer beruht das gesamte Adressenschema des Internets auf dieser Idee.
Kein Unternehmen hat so viele ...
... elektronische Innovationen auf den Markt gebracht wie das ihrer Gründer, Bill Hewlett und David Packard. Die Firma wurde 1940 in einer kalifornischen Garage gegründet und war ursprünglich für den Bau von Tongeneratoren für Walt Disney verantwortlich. Anschließend begann HP verschiedene Geräte für Prüf- und Messtechnik herzustellen, bis es sich schließlich der Entwicklung von Computer-Servern, Benutzeroberflächen, Kalkulatoren, Kameras und natürlich Druckern zuwandte. Nach einigen schweren Jahren ist HP wieder zurück an der Spitze als größtes internationales Technologieunternehmen.
Jack Kilby (rechts) und Robert Noyce ...
... sind mit einer bahnbrechenden Erfindung, dem integrierten Schaltkreis (IC), bekannt geworden. Riesige, raumumfassende Rechensysteme sollten damit der Vergangenheit angehören. Kilby hatte als Angestellter bei Texas Instruments 1958 den ersten Mikrochip der Welt in der Größe einer Heftklammer entwickelt. Noyce als Mitgründer von Fairchild Semiconductors folgte ein Jahr später mit einem Silizium-basierten IC und machte den Chip damit massentauglich. Es folgte ein jahrelanger Gerichtsstreit der beiden Erfinder um Patentrechte, der mit einem Vergleich endete.
Machen wir keinen Hehl daraus: ...
... Ohne Tim Berners-Lee´s Erfindung, dem World Wide Web, könnte kein Mensch diese Zeilen hier lesen. Alles - von der URL-Struktur bis hin zu den Hyperlinks – stammt ursprünglich aus den technischen Vorgaben von Berners-Lee. In der Entwicklung von Web-Standards bleibt Berners-Lee weiterhin eine Schlüsselfigur. Nachdem durch das Netz die Menschen enger zusammenarbeiten, sollen künftig auch Maschinen in die Lage versetzt werden, den Inhalt von Dokumenten zu verstehen und diese dem Menschen nutzbar zu machen - so zumindest die Vision von Berners-Lee.
Anfang der achtziger Jahre ...
... brach die Videospiel-Industrie zusammen, und es sah einige Zeit danach aus, als würde sie nur als sonderbare Mode-Erscheinung in die Geschichte eingehen. Doch Shigeru Miyamoto (auf dem Macbook rechts zu sehen) hielt die Industrie fast im Alleingang am Leben, indem er die Figur Jumpman schuf, die später unter dem Namen Mario bekannt wurde. Miyamotos Einfluss in der Spieleindustrie ist seitdem ausschlaggebend - inzwischen ist der 55-Jährige Senior Director von Nintendo. Er erhielt unter anderem 2006 den französischen Kulturorden "Ordre des Arts et des Lettres" für seine Verdienste um die Spieleprogrammierung.
Als der Erfinder von Napster, ...
... Shawn Fanning, die kostenlose Online-Musiktauschbörse Ende der neunziger Jahre entwickelte und ins Netz stellte, brachte er einen ganzen Industriezweig gegen sich auf. Die Musikkonzerne überzogen Napster wegen Urheberrechtsverletzungen mit Klagen und erzwangen 2001 die Schließung. Inzwischen betreibt das Software-Unternehmen Roxio unter gleichem Namen einen mittelmäßig erfolgreichen Bezahl-Musikdienst. Mit seiner zweiten Firmengründung, dem legalen Musikdienst SnoCap, hatte Fanning nur wenig Erfolg. SnoCap wurde im April dieses Jahres vom Online-Netzwerk iMeem gekauft.