Automatisierung, Service-Desk und Virtualisierung

Zwölf IT-Management-Trends für 2009

13.02.2009 von Andreas Schaffry
Unternehmen wollen in diesem Jahr mit verschiedenen Technologien die IT-Betriebskosten senken. Eine Analyse identifiziert die zwölf wichtigsten IT-Management-Trends für 2009. Dazu gehören unter anderem Automatisierung, Service Desks, Cloud Computing oder Virtualisierung.

Das neue Jahr bringt für Unternehmen unabhängig von ihrer Größe wirtschaftliche Unsicherheiten. Die Folge sind unternehmensweite Sparmaßnahmen, dabei werden auch IT-Budgets gekappt werden.

Das US-Analysten- und Beratungshaus Enterprise Management Associates (EMA) erwartet deshalb, dass Firmen IT-Management-Initiativen starten, um Kostenvorteile beim Betrieb und Wartung ihrer Anwendungen und Infrastrukturen zu realisieren.

Darüber hinaus werden sie verstärkt Technologien einsetzen, um die IT an den Geschäftsprozessen auszurichten. Die Berater identifizierten in dem Analyse-Bericht insgesamt "12 Hot IT Management Trends to Watch For 2009" folgende IT-Trends für das laufende Jahr.

1. Configuration Management Database (CMDB)

In einer CMDB-Datenbank sind sämtliche Informationen über alle Komponenten eines IT-Systems gespeichert. Das gilt auch für Änderungen, die an einzelnen Software-Komponenten durchgeführt wurden. Anhand der in der Datenbank gespeicherten Informationen kann die IT-Abteilung gegenseitige Abhängigkeiten und Performance-Engpässe erkennen. Dadurch kann sie die Leistung der IT steigern sowie Betriebskosten senken.

2. Virtualisierung

Der Gewinn, der sich aus der Virtualisierung von Servern in Rechenzentren ergibt, bringt Unternehmen vielfältigen Nutzen. Durch Virtualisierung werden Server besser ausgelastet und weniger Energie verbraucht, zudem lassen sich mehr Server auf gleicher Stellfläche unterbringen. Auf diese Weise erhalten Firmen eine anpassungsfähige IT, die sich leichter, schneller und kostengünstiger an die Business-Prozesse anpassen lässt.

3. Business Service Management

Der Beitrag der IT zum Unternehmenserfolg und zur Wertschöpfung muss messbar und sichtbar sein. Business Service Management (BSM) unterstützt den Wandel in der IT von der Technik-zentrierten Sicht hin zu einer prozess- und kundenorientierten Ausrichtung. Es verbindet die Geschäftsprozesse mit der IT-Infrastruktur und unterstützt so die Abläufe entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

4. Vom Help Desk zum Service Desk

Da sich die IT zunehmend an den Geschäftsprozessen ausrichtet, kommt künftig dem Help Desk eine entscheidende Rolle als Ansprechpartner für interne Kunden zu. Die Berater gehen davon aus, dass sich traditionelle Help Desks künftig in umfassende Service Desks verwandeln und Teil umfassender IT Service Management-Strategien werden.

5. Cloud Computing

Cloud Computing ist die Technologie, um die es im Jahr 2008 den meisten Hype gab. Cloud Computing wird in diesem Jahr seinen Weg in Unternehmen finden. Doch IT-Verantwortliche werden die Technologie im Hinblick auf Verlässlichkeit, Sicherheit und Compliance-Fähigkeit genau hinterfragen, bevor sie solche Ansätze weiterverfolgen.

6. Green IT

Die Einführung grüner Technologien geschieht in Unternehmen nicht in erster Linie aus Gründen des Umweltschutzes, sondern aus Kostenkalkül. Durch energieeffiziente Rechenzentren und Technologien, etwa im Server und Desktop-Bereich, lässt sich der Energieverbrauch drastisch senken und damit auch die IT-Gesamtbetriebskosten. Aufgrund hoher Energiepreise sowie der schwierigen wirtschaftliche Lage werden Unternehmen verstärkt auf Green IT setzen.

7. IT-Governance

Im Fokus der IT-Steuerung stehen heute der nachweisliche Nutzen und der nachhaltige Wertbeitrag der IT für das Unternehmen. Hierzu bedarf es der Ausrichtung der IT auf Unternehmensziele und -prozesse sowie der effektiven und effizienten Gestaltung von Entscheidungs- und Verantwortungsstrukturen. Damit ist IT-Governance ein wichtiger Bestandteil der Corporate Governance.

8. IT-Sicherheit

Die IT-gestützte und reibungslose Abwicklung von Geschäftsprozessen sowie der sichere Datenaustausch mit Kunden und Partnern ist in vielen Branchen geschäftskritisch. Sicherheitsbedrohungen durch organisierte Cyber-Crime-Banden, Passwortklau, interne Sabotage sowie ungelöste Sicherheitsfragen rund um Virtualisierung und Cloud Computing führen zu einer verstärkten Fokussierung von Unternehmen auf Fragen wie IT-Sicherheit und IT-Risiko-Management.

9. Solid State Disks (SSD)

Aufgrund technischer Entwicklungen im Bereich der Nano-Technologie werden künftig Solid State Disks (SSD), d.h. Festkörperscheiben, herkömmliche Speicher-Technologien ablösen. SSDs zeichnen sich durch ein deutlich erhöhtes Speichervolumen sowie einen günstigen Preis aus.

10. Automatisierung

IT-Abteilungen müssen die Kosten für die IT senken und gleichzeitig flexible, dynamische und effiziente IT-Services bereitstellen, um Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Mithilfe von Automatisierungslösungen lassen sich viele Aufgaben schneller erledigen – speziell in Rechenzentren und im Storage-Bereich. Damit kann sich die IT auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, wie die Optimierung IT-gestützter Prozesse.

11. Video-Conferencing treibt Unified Communications

Unternehmen setzen aus Kostengründen verstärkt auf Lösungen für Video- bzw. Web-Conferencing. Das führt zu einem exponential steigenden Datenvolumen und belastet bestehende IT-Infrastrukturen und Netzwerke wie sie etwa im Rahmen von VoIP-Einführungen aufgebaut wurden. Die Berater gehen davon aus, dass Firmen ihre Netzwerke neu ausrichten und optimieren werden.

12. Veränderte Rollen durch Prozessautomatisierung

Je mehr bisherige IT-Silos in SOA-basierte Architekturen integriert werden, desto mehr verändern sich auch die Rollen der an den Wertschöpfungsprozessen beteiligten Mitarbeiter, vom Sachbearbeiter bis zum Management. Durchgängige IT-gestützte und weitgehend automatisierte Abläufe sowie ein rollenbasierter Zugriff auf Informationen erfordern eine ganzheitliche Verwaltung und Steuerung der IT-Prozesse sowie -Infrastrukturen.