Bitkom-Geschäftsführer Rohleder über Cybercrime

"Es gibt Privatpersonen, die wollen einfach ihren Spaß"

13.05.2024
Cybercrime beschäftigt die deutsche Polizei zunehmend, aber auch die Wirtschaft. Ein Verband schlägt Alarm.
"Der Schaden liegt bei 148 Milliarden Euro pro Jahr allein durch Cyberangriffe", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
"Der Schaden liegt bei 148 Milliarden Euro pro Jahr allein durch Cyberangriffe", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Foto: Bitkom

Der Digitalverband Bitkom warnt vor einer zunehmenden Zahl von CyberangriffenCyberangriffen aus China und Russland. Innerhalb von zwei Jahren sei eine Verdopplung der Angriffe aus Russland gemessen worden, sagte Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Insgesamt 80 Prozent der Unternehmen seien von Attacken wie Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen. Bei 46 Prozent konnten dem Verband zufolge die Angriffe auf Russland zurückverfolgt werden, 42 Prozent nach China. Alles zu Hacker auf CIO.de

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, wollen am Vormittag in Wiesbaden das aktuelle "Bundeslagebild Cybercrime 2023" vorstellen. Besonders die Zahl der Straftaten, die aus dem Ausland oder von einem unbekannten Ort aus begangen werden, ist seit Jahren gestiegen, wie das BKA vorab mitteilte. Dies gelte auch für die Schadenssummen, die für Unternehmen in Deutschland durch Cybercrime entstehen.

148 Milliarden Euro Schaden durch Cyberangriffe

"Der Schaden liegt bei 148 Milliarden Euro pro Jahr allein durch Cyberangriffe, also durch digitale Angriffe", sagte Rohleder. "Das ist ein ganz erheblicher Betrag." Vielfach stecke die organisierte Kriminalität dahinter, aber auch ausländische Geheimdienste. Es gebe überall Schwachstellen - das seien die Infrastruktur, die Institutionen und Mitarbeiter. Es werde zu wenig investiert in die Schulung von Teams.

"Manchen geht es um Geld", sagte der Hauptgeschäftsführer. Andere wollten möglichst großen Schaden verursachen, es gehe da um kritische Infrastruktur wie die Energieversorgung oder Krankenhäuser. "Und es gibt immer noch einige, insbesondere Privatpersonen, die wollen einfach ihren Spaß." (dpa/rs)

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