Gegen Depression

10 Ratschläge für Führungskräfte nach Jobverlust

12.07.2013 von Meridith Levinson und Andrea König
Experten vergleichen den Verlust des Jobs mit dem Tod eines nahen Verwandten. Man verliert Halt, ein Stück Identität und finanzielle Sicherheit. Ratschläge, wie Sie trotz der Anstrengungen stabil bleiben.
Die besten Durchhaltetipps bei Arbeitslosigkeit.
Foto: MEV Verlag

Viele trifft es hart, wenn sie ihre Stelle verlieren. Denn mit dem Job gehen meist auch ein Stück Identität, tägliche Routine und finanzielle Sicherheit verloren. Arbeitslosigkeit kann den Selbstwert schnell in Mitleidenschaft ziehen. Unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com zeigt zehn Wege, wie man einen Jobverlust gut übersteht.

Stuart Schneiderman hat einmal als Psychoanalytiker gearbeitet, heute coacht er Führungskräfte. Arbeitslosigkeit vergleicht Schneiderman mit Traumata wie dem Tod eines nahen Verwandten, einer Scheidung oder einem Autounfall. Betroffene fühlen sich orientierungslos, zurückgewiesen und verängstigt.

Für die heutige Jobsuche muss man stark sein. Wenn Recruiter oder Arbeitgeber kein Feedback geben, zweifelt man schnell an den eigenen Fähigkeiten.

Die Emotionen denen Jobsuchende ausgesetzt sind, können zu einer Depression führen. Und wer mit einer Depression kämpft, hat es bei der Jobsuche noch schwerer. Experten und arbeitslose IT-Spezialisten geben zehn Tipps, die einer Depression vorbeugen.

1. Routine beibehalten

Wer seinen Job verliert, dem kommen auch Strukturen abhanden. Besser: Betrachten Sie die Jobsuche wie Ihre neue Arbeit und widmen Sie ihr den gesamten Arbeitstag, fünf Tage pro Woche. Dafür sollten Sie sich wie früher morgens duschen und anziehen, auch wenn Sie nun zuhause bleiben.

2. Sport machen

Arbeitslosigkeit ist anstrengend und beängstigend. Sport hilft Ihnen, Stress abzubauen und sich besser zu fühlen.

3. Tagebuch über die Jobsuche führen

Einer der frustrierenden Aspekte an der Jobsuche ist, dass Sie zu vielen Ihrer Schritte kein Feedback bekommen werden. Schnell hat man das Gefühl, dass nichts vorangeht. Abhilfe verschafft ein Tagebuch, in dem Sie jeden Ihrer Schritte bei der Jobsuche notieren. Schreiben Sie auf, mit wem Sie telefonieren, welche Stellenangebote Sie entdecken, wo Sie sich bewerben und mit wem Sie auf Networking-Veranstaltungen sprechen. So sehen Sie Ihre Bemühungen und können sie beispielsweise auch Ihrer Familie zeigen.

4. Auf andere zugehen

Es ist normal, dass man nach dem Jobverlust erst einmal ungern unter Leute geht. Doch Experten empfehlen, offen mit der Situation umzugehen. Erzählen sie anderen von Ihrer Arbeitslosigkeit. Vielleicht ergibt sich so ein interessanter Kontakt zu einer neuen Tätigkeit.

5. Helfen lassen

Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe für arbeitslose Führungskräfte. Der Gedanke mag Sie abschrecken. Aber wenn Sie erst einmal in einem Raum mit so vielen talentierten und intelligenten Personen sind, merken sie, dass die Arbeitslosigkeit Sie nicht getroffen hat, weil Sie etwas falsch gemacht haben.

6. Produktiv ablenken

Wenn Sie eine Pause von der Jobsuche benötigen, versuchen Sie es doch mit ehrenamtlicher Arbeit. Die können Sie zum Beispiel auch in einem Unternehmen leisten, in dem Sie Ihre Fähigkeiten einbringen und Kontakte knüpfen können. Oder suchen Sie sich eine andere Beschäftigung. Arun Manasingh hat während seiner Jobsuche mit dem Schreiben seines Blogs "A CIO’s Voice" begonnen. Eine andere Möglichkeit: Geben Sie Schülern Nachhilfe.

7. Inspiration finden

Filme, Musik und Hörspiele sind Möglichkeiten, um die Laune zu verbessern. Ein IT-Manager berichtet auch davon, dass ihm Gebete geholfen haben.

8. Durchhalten

Auch wenn Sie morgens am liebsten liegen bleiben würden - halten Sie durch. Experten empfehlen, an schwierigen Tagen aufzustehen und sich mit einem Bekannten zum Mittagessen zu verabreden.

9. Professionelle Hilfe holen

Beißen Sie nicht die Zähne zusammen, wenn Sie sich depressiv fühlen. Umso schlimmer es wird, umso schwerer kommen Sie da wieder raus. Viele Menschen erleben die Symptome zum ersten Mal und wissen häufig nicht damit umzugehen. Gehen Sie zum Arzt.

10. Auf Work-Life-Balance achten

Wenn Sie wieder ins Arbeitsleben zurückkehren, achten Sie auf Ihre Work-Life-Balance. Wichtig wird dieses Gleichgewicht vor allem dann, wenn ein Teil wegbrechen sollte. Dann stehen Sie zumindest nicht mit leeren Händen da.