Scannen, Analysieren, Testen

11 iOS-Apps für Netzwerk-Profis

24.04.2013 von Moritz Jäger
Mit den richtigen Apps werden iPhone und iPad vom Spielzeug zum Werkzeug. Wir stellen Ihnen 11 Apps vor, die Netzwerk-Profis den Arbeitsalltag erleichtern.

iPhone und iPad können noch viel mehr als Fotos mit fragwürdigen Filtern verschönern und diese über diverse soziale Netzwerke verteilen. Mit den richtigen Apps verwandeln sich die Apple-Produkte in Scanner und Prüf-Tools für richtige Netzwerke. Die meisten Applikationen sind kostenlos oder sind zumindest in einer kostenlosen Testversion im iTunes Marktplatz.
Für einen schnellen Überblick sorgt unsere Bilderstrecke:

Networking Toolkit

Das Networking Toolkit bringt drei simple Funktionen mit: einen Rechner für Subnets, einen für das Netzwerk und einen für Wildcard-Masken. Die Anwendung beschränkt sich dabei auf das Nötigste und ist einfach aber effektiv aufgebaut. Die Applikation ist zudem kostenlos und ohne Werbung - selbst wenn man die Funktionen nur selten braucht, die App ist auf dem iPhone von Netzwerk-Profis gut aufgehoben.

Das Networking Toolkit hilft bei der Berechnung häufiger Planungsaufgaben im Netzwerk.
Foto: Paul Borghese

iNetUtility

Wer mehr Funktionen als nur einen reinen Rechner benötigt, sollte einen Blick auf die App iNetUtility werfen. Diese bringt wie das Networking Toolkit einen Rechner für Subnets mit, dazu liefert sie aber auch Informationen zur Verbindung. Zusätzlich zeigt sie die ARP-Tabelle und bietet eine Suchfunktion für den Organizationally Unique Identifier (OUI), mit dem sich Geräteadressen Herstellern zuordnen lassen. Die App ist kostenlos.

Fing - Network Scanner

Fing ist wahrscheinlich einer der besten Netzwerk-Scanner für mobile Geräte. Die Applikation ist nicht nur rasend schnell, sondern auch einfach zu bedienen. Die App findet alle aktiven Geräte im aktuellen Netzwerk und zeigt die IP-Informationen, die Mac-Adresse sowie die Herstellerinformationen. Zusätzlich lassen sich die Ports aller gefundenen Geräte überprüfen, Fing liefert eine Reihe von Port-Einträgen bereits mit, die sich aber auf Wunsch auch anpassen lassen. Die Applikation gibt es für iPhone und iPad, sie ist zudem kostenlos.

IP Network Scanner

Eine Alternative zu Fing kommt von Eric Redlinger und nennt sich IP Network Scanner. Auch diese ist enorm schnell und findet aktive Geräte im Netzwerk. Neben den Ergebnissen (die sich sortieren, importieren oder exportieren lassen) bietet die Applikation Funktionen wie Ping, Wake on LAN oder Port Scans. Die App gibt es in zwei Ausführungen, die Vollversion kostet 8,99 Euro. Wer die App zunächst kostenlos ausprobieren möchte, findet alternativ eine kostenlose Lite-Version. Diese ist allerdings auf fünf Geräte limitiert, wem die App gefällt, kann direkt per In-App-Kauf upgraden. Den IP Network Scanner gibt es für iPad und iPhone.

zScan Pro

Wer mehr Wert auf ausführliche Scans legt, für den passt vielleicht eher die App zScan Pro. Diese kann IP-Ranges und TCP/UPD scannen und unterstützt dabei auch Multi-Threading. Die App kann außerdem die verschiedenen Banner-Informationen der überprüften Ports abgreifen, unterstützt werden unter anderem FTP-, Telnet-, SSHD-, SMTPD-, http-, IMAP-, SMB-, Oracle- oder DNS-Banner.

zScan Pro ist ein umfangreicher Netzwerkscanner für iPad und iPhone.
Foto: XiaoBo Chen

Die App kostet 2,69 Euro, liefert aber dafür monatliche Updates, mit der sich etwa Schwachstellen auf überprüften Systemen aufspüren lassen. Aktuell beherrscht zScan Pro etwa ein SSH2 Passwort Audit, kann erkennen, ob ein System anfällig für MS08-067 ist oder ob ein System bekannte Schwachstellen in seiner NGNIX-Installation nutzt. zScan Pro richtet sich daher eher an Penetration Tester oder IT-Verantwortliche, die auch den Bereich Sicherheit abdecken. Die App gibt es für iPad und iPhone.

Shodan

Die Suchmaschine Shodan auf dem iPad.
Foto: App2O

Was Google für Webseiten ist, ist Shodan für Netzwerkgeräte, die im Internet hängen. Die meisten gefundenen Netzwerkkomponenten sind dabei unabsichtlich im Web gelandet, meist sind die Einstellungen fehlerhaft konfiguriert.

Die App arbeitet analog zur Suchfunktion auf der Website von Shodan und zeigt Ergebnisse bequem in der App an. Shodan ist an sich kostenlos, wer den unbeschränkten Zugriff auf die Anwendung möchte (die etwa auch Geräte per Telnet oder HTTPS findet), kann einen Premium-Account abschließen.

WiFiPerf

Mit WiFi Perf lässt sich die Leistung eines WLANs ausmessen und optimieren.
Foto: AccessAgility

iPerf ist in bekanntes Tool, mit dem man die Leistung seines Netzwerkes überprüfen kann. Die Software nutzt TCP- und UDP-Streams um den Durchsatz von Netzwerkhardware überprüfen kann. Die Macher von WiFiPerf nutzen die aktuelle Codebasis von iPerf3, die übrigens nicht mit den Vorgängern kompatible ist, um einen passenden Client für iOS zu schreiben.

Die 4,99 Euro teure App für iPad und iPhone kann sich mit dem Gegenstück auf einem anderen iOS-Gerät, einem Mac oder Linux-Rechner verbinden. Die Konfiguration ist simpel, während des Tests zeigt die Durchsatz grafisch an.

Network Analyzer

Die App Network Analyzer legt den Schwerpunkt auf die Analyse von Netzwerken. Es ist zwar auch ein Port-Scanner mit an Bord, die meisten Funktionen beschäftigen sich aber mit der Analyse, Aufbereitung und Darstellung der jeweils überprüften Netzwerke. Dazu gehören auch Informationen wie ein Whois- und DNS-Lookup sowie Module zum Test der Netzwerkgeschwindigkeit und zur Netzwerkinformation. Die App kostet 2,69 Euro für iPhone und iPad, dazu gibt es eine Lite-Version, die aber weniger Funktionen liefert.

LANScan

Der Netzwerkscanner LANScan besticht vor allem durch seine Geschwindigkeit (und noch dazu ist er kostenlos). Dazu kommt ein enorm einfach zu verstehendes Interface, das die gefundenen Geräte und ihre Informationen übersichtlich darstellt. Neben den "normalen" Scans per TCP Connect kann LAN Scan auch die ARP-Tabelle überprüfen, um Geräte zu finden, die sich möglicherweise vor Scans verstecken. Zusätzlich unterstützt die App die Protokolle NetBios und Bonjour.

Aiport Dienstprogramm

Apple bietet nicht nur Smartphones und Rechner, sondern auch Netzwerk-Hardware in Form der Airport Router. Diese lassen sich nicht per Web-Interface steuern und konfigurieren, Admins richten die Netzwerkhardware über ein spezielles Airport Dienstprogramm ein. Mac-Nutzer haben dieses bereits installier, wer seine Netzwerkkomponenten aber von iPad und iPhone verwalten möchte, der findet die passende Anwendung kostenlos im iTunes Store.

Das Airport Dienstprogramm auf dem iPad.
Foto: Apple

Diese zeigen nicht nur den Aufbau des Netzwerks grafisch an, zusätzlich lassen sich Informationen über das Netzwerk und verbundene Geräte abrufen oder Funktionen wie die WLAN-Sicherheit oder Router-Einstellungen wie DHCP einstellen und anpassen.

Screens VNC

Nicht alle Funktionen lassen sich vom Tablet oder Smartphone ausführen. Hier hilft die Applikation Screens VNC. Diese bietet einen Remote-Zugriff auf Windows, Linux und Mac OS und kann die Verbindung per SSH absichern.

Die Anwendung kostet 17,99 Euro, dieser Preis wird aber durch die mehr als sehr gute Umsetzung mehr als gerechtfertigt. So muss man etwa keine virtuellen Mauszeiger steuern, sondern kann direkt die Touch-Funktionen der Apple-Produkte nutzen.

Fazit

iPhone und iPad können zwar nicht alle Aufgaben von spezialisierten Netzwerk-Tools und -Programmen, wie wir sie etwa in diesem Beitrag auflisten, mithalten. Mit den passenden Applikationen lassen sich aber viele Aufgaben, vor allem Spezialaufgaben, für die man normalerweise einen Rechner starten müsste, vom Smartphone oder Tablet aus ausführen.

Kennen Sie noch weitere wichtige Netzwerk-Apps oder haben wir ihre Lieblingsapplikation vergessen? Dann schreiben Sie uns einen Kommentar, das passende Feld dazu finden Sie am Ende des Beitrags. (Computerwoche)