IT-Freiberufler-Umsätze 2010

160.000 Euro und mehr sind drin

22.11.2011 von Andreas Schaffry
Für IT-Freiberufler war 2010 ein gutes Jahr. Die meisten konnten ihre Umsätze steigern, so ein Gulp-Umfrage. Die meisten rechnen auch 2011 mit einem Zuwachs.
IT-Freelancer haben 2010 bombig verdient. Im Schnitt lag der Jahresumsatz bei 115.000 Euro.
Foto: Gulp

Die Wirtschaft brummt und Unternehmen investieren in IT-Projekte. Damit haben auch IT-Freiberufler allen Grund, sich die Hände zu reiben, denn die Aufträge brummen und damit die Umsätze. 2010 konnten sie im Durchschnitt einen Jahresumsatz von mehr als 115.000 Euro erwirtschaften.

Freie IT-Spezialisten machen Kasse

Verglichen mit den durchschnittlichen Umsätzen aus früheren Jahren haben die IT-Selbstständigen damit im letzten Jahr am besten verdient. 2005 waren es im Schnitt knapp unter 100.000 Euro und 2006 nur etwas mehr als 100.000 Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage der IT-Projektbörse Gulp unter 410 IT- und Engineering-Freelancern. Für die Jahre 2007 bis 2009 hatte man keine Daten erhoben.

Freiberufliche IT-Spezialisten konnten sich 2010 über zum Teil deutliche Umsatzzuwächse freuen.
Foto: Gulp

60 Prozent der Umfrageteilnehmer haben mit ihrer freiberuflichen Tätigkeit einen Jahresumsatz von mehr als 100.000 Euro erzielt. Die meisten Freiberufler, nämlich 18 Prozent, verdienten zwischen 100.000 und 120.000 Euro. 16 Prozent nahmen zwischen 120.000 und 140.000 Euro ein und 13 Prozent zwischen 140.000 und 160.000 Euro. Zwölf Prozent der Befragten hatten Ende des Jahres sogar mehr als 160.000 Euro in der Kasse.

40 Prozent der IT-Freiberufler bekamen im letzten Jahr weniger als 100.000 Euro. Die mit 14 Prozent größte Gruppe unter diesen bildeten Personen mit einen Verdienst zwischen 80.000 und 100.000 Euro. Elf Prozent setzten zwischen 60.000 und 80.000 Euro um, 15 Prozent weniger als 60.000 Euro.

56 Prozent der IT-Freiberufler freuten sich 2010 über Mehreinnahmen gegenüber 2009. Von diesen konnten 38 Prozent ihre Umsätze zwischen zehn und 40 Prozent steigern.

Ein Fünftel büßt Umsatz ein

Doch nicht bei allen IT-Freelancern kletterte 2010 der Umsatz nach oben. Knapp ein Fünftel der Umfrageteilnehmer musste im Vergleich zu 2009 Einbußen verkraften, bei 29 Prozent blieb der Umsatz unverändert.

Für dieses Jahr erwarten 46 Prozent der befragten IT-Selbstständigen ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr. Ein Drittel geht davon aus, dass sich das Jahreshonorar auf Vorjahresniveau einpendeln wird. Laut Gulp sind diese Einschätzungen durchaus realistisch, da ein Großteil des Jahres vorbei ist und Freiberufler die Umsatzentwicklung gut abschätzen können.

Stundensätze: Abhängig von Position, Alter und Co.

Zwar musste auch 2010 ein Teil der Freiberufler Umsatzeinbußen hinnehmen, doch die Erwartungen für 2011 sind positiv.
Foto: Gulp

Der durchschnittliche Stundensatz eines IT-Freiberuflers liegt aktuell bei 73 Euro. Die tatsächlichen Stundenverdienste hängen von der Position und Qualifikation, dem Alter, der Berufserfahrung und dem geografischen Einsatzgebiet ab. Projektleiter fordern im Schnitt 81 Euro pro Stunde, Berater 77 Euro.

Wer als IT-Freiberufler mehr als 20 Berufsjahre auf dem Buckel hat, kann 76 Euro pro Stunde verlangen. 75 Euro erhält, wer zwischen 40 und 49 Jahre alt ist. Im Schnitt 74 Euro Stundensatz erhalten IT-Freelancer, die in den Postleitzahlgebieten D2 (Hamburg, Bremen), D4 (Essen, Düsseldorf), D5 (Köln, Bonn) und D6 (Frankfurt am Main, Mannheim) tätig sind. Dort ist die Nachfrage besonders hoch, was auch Stundensätze nach oben treibt.