Tipps von Accenture

2 Wege, BYOD zu kontrollieren

29.11.2012 von Christiane Pütter
BYOSD oder CYOD - mit zwei neuen Kürzeln umschreibt Berater Accenture Konzepte, die den BYOD-Ansatz einschränken - und so für Firmen leichter handhabbar machen.
Suchen Mitarbeiter ihr mobiles Arbeitsgerät selbst aus, nutzen sie es mit mehr Freude - auf Seiten der Unternehmens-IT sieht das oft anders aus.
Foto: fotolia.com/Benicce

Spaß muss sein: Neue Geräte wie das iPhone finden die Menschen einfach spannend. Dass sie diese Handhelds dann auch mit in die Firma nehmen, lässt sich nicht verhindern. Davon geht jedenfalls der Berater Accenture aus. Unter dem Titel "Making ‚Bring your own device‘ work for the enterprise" stellen die Consultants ihre Sicht der Dinge dar.

Sie sehen heutige mobile Endgeräte als ernsthafte Alternative zu Desktop PC und Laptop an. Es sei aber klar, dass Berufstätige nicht mit zwei Handhelds - einem eigenen und einem Firmengerät - herumlaufen wollen. Schließlich profitierten beide Seiten: Angestellte können auch Abends von zu Hause aus noch arbeiten, wenn sie ihre Kinder ins Bett gebracht haben. Das macht sie für das Unternehmen produktiver, ist Accenture überzeugt.

Klare Regeln fehlen

Glaubt man den Beratern, wird BYOD in den Unternehmen heiß diskutiert, lässt aber klare Regeln vermissen. In der Kostenfrage etwa. Wer bezahlt das - eben nicht mehr nur - private Gerät des Mitarbeiters? Einigt man sich auf Halbe-Halbe? Haben Außendienstler nicht ein Recht auf höhere Kostenerstattung als reine Schreibtischarbeiter? Wer kümmert sich um den Support?

Hier stellen sich schnell Fragen nach Fairness und Gerechtigkeit, so Accenture. Das können Entscheider nicht einfach übergehen.

Zwei mögliche Lösungen umreißen die Berater mit neuen Kürzeln: BYOSD und CYOD. Dahinter verbergen sich "Bring your own supported device" und "Choose your own device". Bei CYOD darf sich der Mitarbeiter aus einer vorgegebenen Liste sein Lieblings-Handheld aussuchen - streng genommen ist es dann allerdings nicht sein eigenes. Bei dem anderen genannten Ansatz ist durch den Zusatz "supported" klar gestellt, dass der Mitarbeiter sein eigenes Gerät beruflich nutzen kann, für Wartung und Pflege aber selbst verantwortlich ist.

Eine weitere gravierende Frage ist die nach der Datensicherheit. Der Nutzer muss persönliche und geschäftliche Daten auseinanderhalten. Besonders kritisch kann es werden, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt. Dann muss sichergestellt sein, dass er über sein mobiles Endgerät nicht mehr auf Firmendaten zugreifen kann.

Eine virtuelle Grenze zwischen dienstlichen und privaten Daten ziehen

Accenture rät zu Partitionierung. Eine virtuelle Grenze zwischen Unternehmensdaten und Persönlichem sorge für mehr Datensicherheit. Verliert ein Mitarbeiter sein Handheld oder scheidet er aus der Firma aus, kann der "Unternehmensteil" gelöscht werden, ohne private Daten zu gefährden.

Was den möglichen Download von Malware angeht, so empfehlen die Consultants, einen Anwendungs-Katalog anzulegen. Aus dem können sich die Mitarbeiter dann frei bedienen.

Letztlich braucht BYOD ein klares Management, so Accenture. Die Berater geben zu bedenken, dass das hauseigene IT-Team die Anforderungen sonst nicht bewältigen kann. Die IT soll sich nicht irgendwann mit einer Mischung verschiedener Versionen unterschiedlicher Betriebssysteme konfrontiert sehen. Hier sei die Frage der Zumutbarkeit erlaubt.

Eine IT-Abteilung lebe eben nicht mehr in den Zeiten von IBM-Mainframes, DEC Minicomputern und PCs, auf denen Windows läuft. Die technische Entwicklung habe schon ohne BYOD viel Komplexität mit sich gebracht.

Einfacher wird es nur für den Nutzer

Die Berater sehen hier den Widerspruch, dass das IT-Leben für die Nutzer zwar deutlich einfacher geworden ist - weil sie im Allgemeinen nicht wissen, welche Komplexität sich hinter praktischen Dropdown-Menüs verbirgt. Für Informatiker in Unternehmen stellt sich die Situation anders dar.