Verbot am Arbeitsplatz bringt nichts

3 Handlungsfelder für Web 2.0

07.10.2010 von Andrea König
Wer innovativ wirken will, muss Web 2.0 nutzen. Firmen fordern daher schon von Bewerbern Social-Media-Erfahrung. Andererseits fürchten sie um die IT-Sicherheit.
Clearswift hat die Relevanz von Web 2.0 im Unternehmen untersucht.

Sicherheitsanbieter Clearswift hat die Relevanz von Web 2.0 für progressive Unternehmen untersucht. Wenn es um den Einsatz von Web-Anwendungen wie Linkedin geht, sind unternehmensfremde Zielgruppen die treibende Kraft: 92 Prozent der befragten Manager und Büroangestellten aus vier Ländern gaben an, dass dies unverzichtbar ist, um als innovatives Unternehmen wahrgenommen zu werden. In Deutschland sehen das 90 Prozent der Umfrageteilnehmer so.

Die Studie identifiziert drei wesentliche Handlungsfelder, in denen Web-2.0-Tools die Art und Weise verändert, wie ein Unternehmen agiert.

  1. Vertrieb und Bekanntheitsgrad vorantreiben: Mehr als 90 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, dass Web-2.0-Technologien Markenbewusstsein steigern. Zudem erachten sie Web 2.0 als wesentlich für das Neukundengeschäft und verbesserten Kundenservice.

  2. Recruiting: Mehr als acht von zehn Unternehmen sprechen in Bewerbungsgesprächen mindestens einmal Social Media an. Dabei erkundigen sich 48 Prozent (Deutschland 49 Prozent) nach Erfahrungen mit Web-Technologien und sozialen Medien. 38 Prozent (Deutschland 40 Prozent) fragen nach Kenntnissen zu potenziellen geschäftlichen Anwendungen.

  3. Mitarbeiterproduktivität: Von Social-Media-Verboten halten die hier befragten Manager wenig. 88 Prozent (Deutschland 91 Prozent) von ihnen denken, Web 2.0 Technologien können die Produktivität der Mitarbeiter steigern. Ein ähnlich großer Teil ist der Ansicht, sie könnten auf diesem Weg "Mitarbeiter intern motivieren beziehungsweise verpflichten".

Trotz all dieser Chancen haben die Befragten Vorbehalte, wenn es um Social Media geht. 61 Prozent (Deutschland 56 Prozent) der Arbeitgeber nannten Sicherheitsbedenken als größte Sorge. Über ein Drittel (im Ländermittel 37 Prozent, in Deutschland 34 Prozent) haben schon einmal auf Geschäftschancen verzichtet, um ihre IT-Sicherheit nicht zu gefährden. 64 Prozent (Deutschland 61 Prozent) der Unternehmen sind der Meinung, dass die neuen Technologien einen neuen Sicherheitsansatz erfordern.

Deutsche Manager risikofreudig

Deutsche Unternehmen sind vergleichsweise risikofreudig. 29 Prozent (im Ländermittel 20 Prozent) beschreiben ihre Strategie als "vorrangig wachstums- oder innovationsorientiert". Im Ländermittel und in Deutschland verfolgen 56 Prozent der Unternehmen hinsichtlich der Datensicherheit eine Strategie, die "vorrangig kontroll- oder Compliance-orientiert" ist. 24 Prozent (in Deutschland 15 Prozent) beschreiben ihre Strategie als "vorrangig angst- oder risikoorientiert".

Die Studie "Web 2.0 am Arbeitsplatz: Wie zukunftsweisend setzen Unternehmen soziale Technologien ein" stammt vom Sicherheitsanbieter Clearswift. Durchgeführt wurde die Untersuchung vom Marktforschungsunternehmen Loudhouse Research. Es wurden jeweils 150 Manager in verantwortlichen Positionen sowie jeweils 250 Büroangestellte in den Ländern Deutschland, England, den USA und Australien befragt.