Bei ersten Anzeichen des Scheiterns sofort eingreifen

5 Alarmsignale bei IT-Projekten

28.05.2009 von Andrea König
Momentan werden viele Projekte verschoben oder ganz beerdigt. Daran ist nicht zwangsläufig die Wirtschaftslage Schuld. Wir zeigen, was schief laufen kann und wie Sie gegensteuern.

Wenn ein Projekt gestoppt wird, sehen wir den Grund dafür bei äußerlichen Einflüssen wie der Wirtschaft aber nicht bei uns. Wir sollten es eigentlich besser wissen. Manche Projekte wurden sicherlich nicht nur deshalb gekippt, weil es Probleme gab. Sondern auch, weil sie zu lange dauerten, zu viel Budget verbraucht haben oder dem Unternehmen schlicht zu wenig Nutzwert abwarfen.

Deshalb ist es nach wie vor wichtig, Projekt-Probleme ausfindig zu machen. Dann können Sie diese Probleme entweder beheben oder das Projekt stoppen, bevor es zu viele Ressourcen verbraucht hat.

Unsere amerikanische Schwesterpublikation Computerworld hat fünf Alarmsignale für die Projektarbeit zusammengestellt:

1. Das Management fährt keine einheitliche Linie

Wenn die Projektleiter sich kaum noch oder nicht mehr am Projekt beteiligen, ist das ein ganz schlechtes Zeichen. Noch schlimmer: Wenn das Management bei seinen Ansagen ständig 180-Grad-Drehungen vollführt. Wenn das Management versagt, ist ein erfolgreicher Projektabschluss unwahrscheinlich.

2. Das Projekt passt nicht zur Unternehmensstrategie

Wenn die Projekt-Leitung eine klare Linie fährt, ist der Erfolg noch nicht gesichert. Zweiter Stolperstein: Die Projektziele beißen sich mit der Unternehmensstrategie. Auch wenn solche politischen Kämpfe zuweilen dauern - am Ende gewinnt gewöhnlich die Unternehmensstrategie. Selten berichten IT-Manager davon, dass sie einen Sieg davongetragen haben.

Manager müssen eingreifen

3. Dem Projektteam fehlt ein klar definiertes Ziel

Mit jedem Projekt verfolgt man ein oder zwei Ziele. Die sollten jedem Beteiligten bekannt sein. Auch wenn es einem zu lapidar vorkommt: Erinnern Sie regelmäßig an die Zielsetzung, damit sie nicht in Vergessenheit gerät.

4. Die Projektmitarbeiter hören sich nicht gegenseitig zu

Sogar wenn Teams persönlich miteinander auskommen, hören sie oft viel zu wenig zu. Das kann zu Chaos führen, weil Aktivitäten unglücklich koordiniert werden und das Projekt ins Stocken gerät.

5. Miese Stimmung im Team

Manchmal splitten sich Teams in gegeneinander konkurrierende Miniteams auf. Wenn das Team nicht zusammenhält, schadet das immer dem Projektfortschritt. Es ist ihre Aufgabe als Manager, das Team wieder zum Team zu machen. Manchmal gelingt eine Schlichtung, manchmal müssen sie eine Partei zum Sieger erklären.

Ein letzter Ratschlag: Wenn Sie in ihrem Projekt eines dieser Alarmsignale entdecken, warten Sie nicht darauf, dass es wieder verschwindet. Sie müssen eingreifen, bevor es zu spät ist. Umso früher Sie einschreiten, umso höher sind die Chancen, dass noch etwas zu retten ist.

Autor Paul Glenis hat die Web-Community GeekLeaders.com gegründet und das Buch "Leading Geeks: How to Manage and Lead People Who Deliver Technology" geschrieben.