Vertuschen sinnlos

6 Tipps, mit Fehlern im Beruf fertig zu werden

21.03.2013 von Andrea König
Dummheiten im Job passieren. Man sollte gestehen, sich entschuldigen und aus der Sache fürs Leben lernen, sagt Heather Huhman von Glassdoor.

Fehler im Job kommen vor. Wichtig ist, dass man nicht versucht sie zu vertuschen, sondern sich angemessen verhält. Heather Huhman vom Arbeitgeberbewertungsportal Glassdoor gibt sechs Tipps, wie man solche schwierigen Situationen meistert und sogar an ihnen wächst:

Bevor man sich in Wut oder Scham verliert, sollte man innehalten und die Lage analysieren.
Foto: MEV Verlag

1. Reißen Sie sich zusammen: Passieren Fehler im Job, überwältigen einen häufig die Emotionen. Man ist frustriert, schämt sich oder ist einfach nur unglaublich wütend auf sich selbst. Bevor man sich im Gefühlschaos verliert, sollte man lieber einen Moment innehalten und die Lage analysieren. Das muss nicht lange dauern, aber anschließend sieht man die Situation klarer.

2. Gestehen Sie den Fehler: Auf keinen Fall sollte man darauf hoffen, dass niemand etwas bemerkt. Größe zeigt man dann, wenn man Verantwortung übernimmt und zu seinem Fehlverhalten steht. Bei der Entschuldigung verlässt man sich am besten auf sein Bauchgefühl, um den richtigen Ton und das richtige Maß zu finden. Wenn man es übertreibt, würde der Vorgesetzte es wahrscheinlich sowieso merken.

3. Räumen Sie mit auf: Wird ein kleiner Fehler nicht rechtzeitig bereinigt sondern mitgeschleppt, kann er immer größer werden. Wer etwas falsch gemacht hat, sollte sich nicht kleinmachen, sondern mit vollem Engagement dabei helfen, alles wieder geradezurücken. Hat man keinen Einfluss auf die Fehlerbeseitigung, sollte man zumindest sicherstellen, dass der Vorgesetzte und die Kollegen wissen, dass man gern helfen möchte. Vielleicht kann man sie im Gegenzug bei anderen Projekten entlasten.

Diese Kommunikationsfehler sollten Sie vermeiden
Was Sie in Gesprächen und Debatten tunlichst unterlassen sollten, um Fehlinformationen, Konflikte und Imageschäden zu vermeiden.
Fachchinesisch benutzen
Mit technischem Fachjargon um sich zu werfen, ist der größte Fehler, den IT-Verantwortliche in Gesprächen mit Nicht-IT'lern machen können. Viele Experten können nicht richtig einschätzen, wie tief das eigene Fachwissen geht und wo im Gegenzug das Fachwissen des Gegenübers endet. Hier kann es schnell zu Missverständnissen und Kommunikationsstörungen kommen.
Technische Probleme beklagen
Wer in der Team- oder Vorstandssitzung über technische Probleme im Rechenzentrum oder anderen Unternehmensstellen klagt, darf sich nicht wundern, wenn diese Beschwerden Irritation und Unsicherheit auslösen. Kollegen, die nicht mit den beschriebenen Interna vertraut sind, verstehen in einem solchen Fall oft nur "Der hat massive Probleme, die er nicht in den Griff bekommt." Natürlich müssen IT-Probleme auch im großen Kreis thematisiert werden dürfen, das jedoch besser in einer sachlichen Art und Weise, die jeder verstehen und nachvollziehen kann.
Wie ein Verkäufer reden
Manager, die bislang mit einem Business-Hintergrund tätig waren, und IT-Führungspositionen übernehmen, sprechen ihre neuen Untergebenen in einem aufgeblasenen Ton an und wirken dabei häufig wie Verkäufer, die die neueste Kollektion heiße Luft präsentieren.
Keine Fragen stellen
Gute CIOs stellen sinnvolle Fragen und hören auf die Antworten. So gelangen oft neue Aspekte in die Diskussion. Dazu werden die Kollegen eingebunden und die Beziehung zwischen Manager und Team gestärkt. Warum viele IT-Verantwortliche anders vorgehen? Sie haben (meist unbegründet) Angst, als unwissend und inkompetent dazustehen.
Niemanden einbinden
Gut ausgebildete CIOs sind überzeugt von ihren eigenen Ideen, welche Techniken sich wie am besten implementieren lassen. Viele vergessen darüber jedoch, dass auch die gesamte IT-Abteilung und der Vorstand womöglich noch eigene Ideen haben. Wenn CIOs ihre eigenen Vorstellungen ohne Rückfrage durchdrücken, verärgern sie deshalb viele Kollegen - selbst, wenn es die beste und richtige Wahl war.
Ängste schüren
Wenn der Vorstand überzeugt werden muss, das IT-Budget aufzustocken, diese oder jene Anschaffung oder Migration vorzunehmen, neigen manche CIOs dazu, in ihrer Argumentation zu übertreiben oder zu simplifizieren. Wenn neue Server angeschafft werden sollen, hört sich das dann so an: "Wenn wir bis kommende Woche nicht zehn neue Server im Schrank stehen haben, bricht der ganze Laden zusammen!"
Den Wertbeitrag nicht herausstellen
Viele CIOs betonen, wie wichtig die Unternehmens-IT ist. Die Vorstände verstehen aber häufig nicht, was die IT konkret zum unternehmerischen Erfolg beiträgt. Deshalb sollten IT-Verantwortliche in Präsentationen und Diskussionen immer noch einen Schritt weitergehen, als nur in den eigenen Grenzen zu argumentieren.
Mit PowerPoint einschläfern
Zu viele Folien, zu viele Nichtigkeiten. Effiziente Präsentationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich auf die wichtigsten Infos konzentrieren, die das zuhörende Publikum direkt betreffen. Im besten Fall kann gänzlich auf PowerPoint verzichtet werden - gute Präsentationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie von selbst im Gedächtnis haften bleiben und nicht durch eine Armada von Aufzählungspunkten.

4. Reiten Sie nicht auf dem Thema herum: Nach einem Fehler muss es auch wieder weitergehen. Im ersten Schritt sollte man die Situation akzeptieren. Denn wer sich wochenlang für einen Fehltritt selbst geißelt, verliert sich irgendwann in Selbstzweifeln. Gerade wenn man aus seinem Verschulden lernt, kann man aus dieser schwierigen Zeit auch etwas mitnehmen.

Wie man nach einem Fehler weitermacht

5. Lernen Sie aus dem Fehler: Wer aus einem Fehltritt lernen möchte, sollte sich fragen, wie er seine aktuelle Situation und seine gesamte Karriere verbessern kann. Um das herauszufinden, kann man sein Umfeld (Chef, Kollegen und das Netzwerk) um Ratschläge bitten. So vermeidet man zukünftig vielleicht nicht nur die Situation, in der man sich falsch verhalten hat, sondern lernt auch darüber hinaus hinzu.

6. Nach vorne schauen: Man hat sich dem Problem gestellt, sich entschuldigt und sich überlegt, wie man zukünftig alles besser machen kann. Dann sollte man nach vorne schauen. Auch der Vorgesetzte und die Kollegen wollen sicherlich nicht noch länger auf dem Fehler herumreiten sondern sich wieder anderen Themen widmen. Am besten konzentriert man sich auf seine persönliche Weiterentwicklung, sowohl im als auch abseits vom Job.